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Landkreis Dillingen: Corona-Pandemie: Fallen die Abschlussfeiern für Schüler aus?

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Corona-Pandemie: Fallen die Abschlussfeiern für Schüler aus?

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    Die Schul-Abschlussfeiern werden in diesem Jahr ganz anders laufen als sonst.
    Die Schul-Abschlussfeiern werden in diesem Jahr ganz anders laufen als sonst. Foto: Martin Gerten, dpa (Symbol)

    Es könnte so schön sein: Die Abschlussprüfungen sind geschafft, fehlt nur noch das Abschlusszeugnis. Und eine ordentliche Feier. 2020 ist alles anders. Corona geschuldet. So berichten die meisten Schulen im Landkreis Dillingen, dass bei der feierlichen Zeugnisübergabe pro Schüler nur zwei oder drei Angehörige beiwohnen könnten. So war auch ein längerfristiges Planen von Gottesdiensten nicht möglich. Dennoch wollen Schulleiter und Lehrer ihren Absolventen eine würdige Feier bereiten und sind zuversichtlich.

    Die Situation am Albertus-Gymnasium Lauingen

    Mit den Feierlichkeiten beginnen die Gymnasien, die ihren Absolventen die Abschlusszeugnisse am Freitag überreichen. Am Lauinger Albertus-Gymnasium haben die jüngsten Gesetzesänderungen das Blatt gewendet, wie Schulleiterin Iris Eberl berichtet. „Wir hatten zuerst überlegt, die Abiturfeier in unserem Pausenhof abzuhalten. Dort hätten wir eventuell auch noch Stühle für die Eltern aufstellen können. Jedoch haben wir keine Sicherheit, ob das Wetter am Freitagnachmittag auch mitspielt“, sagt Eberl. Letztendlich habe man sich für die Stadthalle in Lauingen entschieden. „Es sind knapp 100 Schüler, und mit den Abstandsregeln und unserem Hygienekonzept sind wir gut abgesichert.“ Durch die Gesetzesänderung sind wenigstens zwei Angehörige des eigenen Hausstands gestattet. „Es ist der letzte schulische Akt, bei dem die Schüler alle noch einmal zusammenkommen, wenigstens das wollten wir ihnen ermöglichen.“

    Eberl betont, die Schüler hätten Großartiges geleistet, sich unter der Belastung durch die Corona-Pandemie auf ihre Abiturprüfung vorzubereiten und diese zu schreiben. „Umso mehr freut es uns, dass nun doch zwei Angehörige teilnehmen können.“ Die Freude darüber teilt auch Anna Lohner, Schülersprecherin der zwölften Jahrgangsstufe am Albertus-Gymnasium. Laut Lohner ist auch ein Gottesdienst seitens der Schüler geplant. „In Absprache mit Stadtpfarrer De Blasi dürfen wir den Gottesdienst im Martinsmünster mit zwei Angehörigen pro Schüler abhalten. So hätten wir dort mit Verwandten und später mit den Stufenkollegen feiern können. Umso schöner, dass nun auch in der Stadthalle zwei Verwandte des eigenen Hausstands dabei sein können.“

    Ein Hygienekonzept am Sailer-Gymnasium in Dillingen

    Ähnlich hält man es am Johann-Michael-Sailer-Gymnasium in Dillingen. „Wir halten in der Basilika St. Peter einen kleinen Wortgottesdienst ab, überreichen dort auch die Abiturzeugnisse und nehmen kurze Ehrungen vor“, sagt der Oberstufenkoordinator der zwölften Jahrgangsstufe, Michael Kreuzer. Auch er fühlt mit den Schülern. „Ich persönlich leide mit den Abiturienten, die mit Unwägbarkeiten in der Abiturvorbereitungszeit und mit eingeschränkten Abiturfeierlichkeiten leben mussten und müssen. Zumeist sind Abschlusstage unter anderen Bedingungen von Momenten geprägt, die in Erinnerung bleiben.“ Dabei hat die Sicherheit der Schüler und Angehörigen oberste Priorität, wie Kreuzer betont. „Wichtig ist, dass wir alle gesund bleiben, nach dem Hygienekonzept der Kirche dürfen also nur drei Angehörige teilnehmen.“ Kreuzer ist dennoch zuversichtlich, die Zeremonie möglichst feierlich abhalten zu können.

    Die Realschulen folgen mit der Vergabe der Abschlusszeugnisse eine Woche später, am 24. Juli. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen den Ablauf an der Anton-Rauch-Realschule in Wertingen erheblich, wie Schulleiter Frank Rehli mitteilt. „Normalerweise hätten wir die Vergabe mit allen Klassen am Abend in der Stadthalle gemacht.“

    Stattdessen bekommen die Zehntklässler ihre Zeugnisse klassenweise und zeitversetzt am Vormittag überreicht. Die erste Klasse beginnt um 9 Uhr im Pausenhof, die zweite Klasse um 9.30 Uhr im Innenhof oder in der Aula. Zwischen den Feiern ist ein leeres Zeitfenster von 15 Minuten eingeplant. „Mit diesem Konzept können wir eine Mischung verhindern, das Ansteckungsrisiko senken und doch zwei Angehörige gestatten“, betont Rehli. Er ist trotz der Umstände positiv gestimmt. „Es wird die eine oder andere Einlage geben, wir werden Ehrungen vornehmen. Außerdem gibt es auch persönliche oder digitale Grußworte. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen und eine schöne Abschlussfeier für alle zu gestalten.“

    Wie schaut es bei den Mittelschulen im Landkreis Dillingen aus?

    Karin Leo, Schulleiterin der Donau-Realschule in Lauingen, berichtet von einem ähnlichen Konzept. Die Vergabe der Zeugnisse für die drei zehnten Klassen ist ebenfalls nacheinander geplant. Zudem soll es eine Videoansprache von Landrat Leo Schrell, eine Ansprache der Schülersprecher sowie drei Musikstücke geben. „So versuchen wir, trotz der Einschränkungen, unseren Schülern eine angemessene Feier zu gestalten“, sagt Leo. Sie betont, die Abstands- und Hygieneregeln seien aufgrund der großen Aula der Realschule gut einzuhalten.

    Der Umstand, dass die Schüler nicht mit ihren gesamten Familien feiern könnten, trifft sie so hart wie ihre Kollegin Christine Flemisch, die eine der Abschlussklassen unterrichtet. „Ich bedauere natürlich, dass dieses Jahr die Verabschiedung nicht in der gewohnten Art und Weise durchgeführt wird“, meint Flemisch, steht jedoch ebenfalls hinter dem Konzept. „Uns war es wichtig, dass wenigstens die Eltern unserer Schüler an diesem besonderen Tag teilnehmen können.“

    Auch die Schulleiter der Mittelschulen im Landkreis Dillingen berichten von einem Konzept. Dort werden die Zeugnisse aller Voraussicht nach am Vorabend des letzten allgemeinen Schultags, nämlich am 23. Juli, überreicht. Die Abschlussklassen der Mittelschule Wertingen feiern auch nacheinander, pro Schüler mit zwei angemeldeten Angehörigen, jeweils 45 Minuten lang, dazwischen wird die Aula eine Viertelstunde lang gelüftet. Wie Schulleiter Maximilian Briegel sagt, hat sich jede Klasse ein Motto ausgedacht. Passend dazu erklingt je ein Instrumentalstück, weiterhin zeigen die Schüler eine Präsentation.

    Eine stilvolle Abschiedsfeier ist in Gundelfingen geplant

    Eine stilvolle Abschiedsfeier hat Hans Stenke an der Mittelschule am Schlachtegg in Gundelfingen im Sinn. Laut Stenke werden dort alle Abschlussklassen in einer kürzeren Feier als gewohnt in der Aula verabschiedet. Aufgrund der Corona-Regeln darf pro Schüler nur ein Angehöriger mitfeiern. „Sicher ist das hart für die Schüler, jedoch können wir die Hygienemaßnahmen nur so einhalten“, so Stenke. Dennoch ist er entschlossen. „Trotz allem werden wir den Schülern einen schönen Abschied bereiten.“

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