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Landkreis Dillingen: Corona-Pandemie: Dillinger Landratsamt baut die Impfkapazitäten aus

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Corona-Pandemie: Dillinger Landratsamt baut die Impfkapazitäten aus

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    Zuerst werden Menschen, die über 80 Jahre alt sind und Pflegekräfte, die direkt mit ihnen arbeiten, geimpft.
    Zuerst werden Menschen, die über 80 Jahre alt sind und Pflegekräfte, die direkt mit ihnen arbeiten, geimpft. Foto: Martina Diemand (Symbol)

    Intensiv arbeitet die Verwaltung des Landratsamtes Dillingen am Ausbau der Kapazitäten des Impfzentrums in Wertingen. In enger Abstimmung mit dem beauftragten Dienstleister „Ecolog Deutschland GmbH“ wurde dazu das Betriebskonzept fortgeschrieben, das nunmehr in der Dreifachturnhalle den Aufbau weiterer Impfstraßen vorsieht. Wie berichtet, werden im Impfzentrum seit Ende vergangenen Jahres Menschen gegen das Coronavirus geimpft.

    „Wir bereiten uns damit auf die für März angekündigte spürbare Erhöhung der Liefermengen an Impfstoff vor“, begründet Landrat Leo Schrell den Schritt in einer Pressemitteilung. So werden schrittweise sowohl die räumlichen als auch die personellen Kapazitäten des Impfzentrums so ausgebaut, dass bis zu maximal 700 Impfungen pro Tag möglich wären. Derzeit liegt die Kapazität noch bei maximal 240 Impfungen am Tag. Dies sei angesichts der derzeit wöchentlich verfügbaren Mengen an Impfstoff allerdings ausreichend.

    Der Kreis Dillingen will Impfwünsche nach und nach erfüllen können

    Mit dem Ausbau der Impfkapazitäten reagiert Schrell auch auf die offensichtlich erfreulich hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung. „Wir versuchen in Abstimmung mit Ecolog ständig die Abläufe zu optimieren und die Kapazitäten an die zu erwartende Menge an Impfstoff anzupassen, um die Wünsche nach einem Impftermin nach und nach erfüllen zu können“, betont Schrell.

    Dabei bittet er unverändert um etwas Geduld. So wurden Mitte Januar allein 5.771 Menschen über 80 Jahre angeschrieben und über die Verfahrensweise bei der Terminvergabe informiert. Davon haben Stand 15. Februar dieses Jahres insgesamt 848 Personen die Erstimpfung bereits erhalten. (Wie viele Menschen im Kreis Dillingen bereits gegen Corona geimpft sind)

    Dillinger Landratsamt vermutet Softwarefehler im bayerischen Registrierungsportal

    „Leider“, so Schrell, „gab es mit der Inbetriebnahme des Registrierungsportals www.impfzentren.bayern wohl temporär technische Probleme“. So gingen beim Landratsamt in den letzten Tagen vereinzelt Beschwerden ein, dass impfwillige Personen auf Nachfrage im Impfzentrum die Information erhalten haben, dass sie nicht registriert seien. Nach Recherche des Landratsamtes kam es offensichtlich am 11. und 12. Januar dieses Jahres aufgrund eines Softwarefehlers im Registrierungsportal des Freistaates Bayern zu einem Datenverlust. (Wie verteilt sich Corona auf den Landkreis?)

    Nach aktuellem Kenntnisstand trat das Problem wohl nur in den ersten beiden Tagen auf. Die durch den Freistaat Bayern genutzte Software BayIMCO lief an diesen Tagen wohl nicht ausreichend stabil, sodass die Speicherung der Daten in einigen Fällen nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Für die Mitarbeiter, die im Call-Center von Ecolog die telefonische Registrierung vorgenommen hatten, war dies allerdings nicht ersichtlich. Der Landrat bittet, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen und empfiehlt denjenigen Bürgern, die sich insbesondere am 11. und 12. Januar registriert haben, sich unter Telefon 09071/7749762 die Registrierung nochmals bestätigen zu lassen.

    Dillingens Landrat warnt vor einer Betrugsmasche

    Wie Landrat Leo Schrell aus Gesprächen mit Kollegen erfahren hat, sind in anderen Landkreisen wohl Betrüger unterwegs, die gegen Überweisung eines konkreten Geldbetrages die zeitnahe Vermittlung eines Impftermins zusichern. Deshalb bittet der Landrat die Bevölkerung, auf eine derart dreiste Betrugsmasche nicht hereinzufallen. „Die Vergabe von Impfterminen erfolgt grundsätzlich kostenfrei“, betont Schrell.

    Was man vor einem Impftermin in Wertingen beachten sollte

    Zudem richtet der Landrat an die Menschen, die bereits einen Termin für die Impfung erhalten haben, eine Bitte. Um die Abläufe im Impfzentrum weiter optimieren zu können, wäre es sehr hilfreich, wenn die Impflinge frühestens zehn Minuten vor dem vereinbarten Impftermin erscheinen. Der Anspruch auf die Schutzimpfung ist vom Impfwilligen gegenüber dem Impfzentrum in geeigneter Form nachzuweisen. Deshalb sollten folgende Unterlagen zwingend mitgebracht werden: Personalausweis oder anderen Lichtbildausweis und - falls vorhanden - einen Impfpass sowie ärztliche Atteste.

    Außer den Personen über 80 Jahren müssen Beschäftigte in stationären und teilstationären Einrichtungen, Personen die im Rahmen der ambulanten Pflegedienste, in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit sehr hohem Expositionsrisiko oder in medizinischen Einrichtungen als externe Kräfte regelmäßig Personen behandeln, durch entsprechende Bescheinigungen des Arbeitgebers die Zugehörigkeit zur Priorisierungsgruppe 1 nachweisen.

    Zudem bittet das Landratsamt, den Impfbogen und das Aufklärungsblatt zur Schutzimpfung bereits zu Hause ggf. mit Hilfe von Angehörigen über die Homepage des Landratsamtes https://www.landkreis-dillingen.de/formulare-zur-corona-impfung herunterzuladen, sorgfältig zu lesen und ausgefüllt mit ins Impfzentrum zu bringen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass an Personen über 64 Jahre nur die mRNA-Impfstoffe (BioN-Tech/Pfizer und Moderna) und Personen bis 64 Jahre derzeit nur der Vektor-Impfstoff AstraZeneca verimpft wird. Sofern dritte Personen für eine impfwillige Person handeln, bedarf es der Vorlage einer entsprechenden Vollmacht. Falls diese Unterlagen nicht zu Hause vorbereitet und ausgefüllt zur Impfung mitgebracht werden können, empfiehlt sich, nach Möglichkeit einen Angehörigen oder Bekannten mitzubringen, der vor Ort im Impfzentrum beim Ausfüllen und Lesen der Unterlagen unterstützen kann.

    Wann werden zuhause lebende Menschen im Alter von über 80 Jahren geimpft?

    Zu einer Klarstellung sieht sich Landrat Leo Schrell in Bezug auf die in Aussicht gestellte Impfung bettlägeriger Menschen, die zu Hause betreut werden, veranlasst. „An diesem Konzept halten wir unverändert fest“, betont Schrell. Dass derartige Impfungen noch nicht stattfinden konnten, hängt vor allem auch mit der Aufbereitung des Impfstoffes BioNTech/Pfizer zusammen. So muss der Impfstoff zum Verimpfen in unterschiedlichen Haushalten in der Durchstechflasche verdünnt, d.h. zubereitet werden. Aus jeder Durchstechflasche können sechs Impfdosen gewonnen werden. Bei einem Hausbesuch werden aber in der Regel nur eine oder zwei Impfdosen benötigt. Die Transportzeiten für den Impfstoff verlängern sich also. Dadurch steigt das Risiko, dass der Impfstoff beschädigt wird. Der verdünnte Impfstoff ist in einer Durchstechflasche oder als fertige Impfdosis in der Spritze maximal sechs Stunden bei Raumtemperatur (bei 2 – 30°C) haltbar und kann in einer Durchstechflasche oder als fertige Impfdosis in der Spritze maximal sechs Stunden bei 2 – 30°C transportiert werden.

    Der Impfstoff darf in dieser Zeit nicht mit direkter Sonneneinstrahlung oder UV-Licht in Kontakt kommen und die Kühlkette muss zu jeder Zeit eingehalten werden. „Insofern ist der Einsatz des Impfstoffes durch die mobilen Teams in den Heimen nicht mit dem Einsatz des Impfstoffes in privaten Haushalten vergleichbar“, betont der Landrat. Aus diesem Grund hatte man auf den Impfstoff AstraZeneca gesetzt, der nach der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) allerdings nur für Menschen bis 64 Jahre empfohlen werde.

    Aktuelle Informationen zur Impfkampagne des Bundes „Ich krempel die #Ärmelhoch“ finden sich unter www.landkreis-dillingen.de unter dem Button „Corona Impfung“. (pm)

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