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Landkreis Dillingen: Corona-Krise: Manche Händler im Landkreis werden erfinderisch

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Corona-Krise: Manche Händler im Landkreis werden erfinderisch

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    Statt persönlich im Laden kann man derzeit vielerorts nur noch online einkaufen.
    Statt persönlich im Laden kann man derzeit vielerorts nur noch online einkaufen. Foto: Markus Scholz, dpa (Symbol)

    Zehntausende Menschen verfolgten die Rede von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag, als er die schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen ankündigte. Unter ihnen waren wohl auch viele Gewerbetreibende aus der Region. Denn für sie steht angesichts der finanziellen Einbußen viel auf dem Spiel. Christine Gerblinger war eine von ihnen. Die Co-Inhaberin des gleichnamigen Buch-, Geschenk- und Kulinarikgeschäfts darf die drei Filialen in Wertingen, Gundelfingen und Friedberg ab 27. April wieder vollständig öffnen. Ganz geschlossen waren die Geschäfte zwar nie. „Wir haben eine Art Notbetrieb“, erzählt

    Die Beratung findet auf Whatsapp statt

    Wie für die allermeisten Einzelhändler waren die vergangenen Wochen auch für Gerblinger nicht einfach. Umsatzeinbußen, Unsicherheiten und der ständige Mehraufwand machen allen zu schaffen. Weil aus dem Standardbesuch plus Beratung im Laden nichts mehr wird, bieten Händler wie Gerblinger Lieferdienste und Abholservices an. Die Co-Inhaberin etwa erzählt: „Man braucht für alles doppelt und dreimal so lang.“ Kundenberatung gehe derzeit fast nur noch telefonisch oder via Whatsapp. Da werden dann auch mal Fotos von Waren verschickt, damit sich die Kunden ein Bild davon machen können. Über die Lockerung freut sich Gerblinger, auch wenn sie Verständnis für die Maßnahmen habe. Bis zum 27. April wolle das Team die Filialen so umgestalten, dass die Sicherheitsabstände quasi von selbst eingehalten werden.

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    Trotz allem bleiben viele Einzelhändler im Landkreis den Umständen entsprechend positiv. Während etwa in anderen Teilen Schwabens erste Geschäftsinhaber darüber nachdenken, ihren Laden für immer zu schließen, seien solche Stimmen im

    "Die Leute sind sehr diszipliniert"

    Rainer Hönl, Vorsitzender der Wirtschaftsvereinigung Gundelfingen, begrüßt die angekündigten Lockerungen. Gerade für kleine Betriebe sei das wichtig. Und: „Die Leute sind sehr diszipliniert. Die meisten halten sich ja an die Abstandsregeln und viele warten vor den Läden, bis jemand rauskommt, bevor sie reingehen.“ Wichtig sei nur, dass es auch genug Schutzmasken gibt.

    Dazu will ein Lauinger Geschäft beitragen, von dem man es wohl nicht unbedingt erwartet hätte. Beim Elektrofachhandel und -reparateur Kränzle probiert man sich derzeit ihm Nähen von Schutzmasken aus. Das Material dazu stammt aus ungenutzten Staubsaugerbeuteln aus Vlies. Geschäftsführerin Anni

    Viele Händler im Landkreis Dillingen bieten Lieferungen an

    Auch Martina Roch ist mit Inkrafttreten der Schutzmaßnahmen mit ihrem Schreibwarengeschäft in Höchstädt auf Lieferungen umgestiegen. Ihre Erfahrungen damit? „Es funktioniert schon, aber man verdient deutlich weniger als normalerweise.“ Zwei Mal am Tag liefert Roch Bestellungen persönlich aus – und ihre Familie unterstützt sie dabei. Die Betreiberin sagt, sie habe Glück gehabt. Die Soforthilfe vom Staat habe schnell und relativ unkompliziert geklappt, ihre Lieferanten seien recht kulant, ihre Kunden treu. Manchmal bekomme sie auf ihrer Liefertour sogar kleine Geschenke. Trotzdem hat sie eine Befürchtung: „Je länger wir geschlossen haben, desto eher suchen sich die Kunden andere Händler – und finden dann nicht mehr zu uns zurück.“

    Zurück nach Wertingen. Für Optik-Uhren-Schmuck Kolb waren die vergangenen Wochen ebenfalls schwer. Wie bei vielen anderen auch sind für Geschäftsinhaber Paul

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