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Landkreis Dillingen: Bächingen und Lauterbach: So verschieden ist der Landkreis Dillingen

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Bächingen und Lauterbach: So verschieden ist der Landkreis Dillingen

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    Johannes Moosdiele-Hitzler vor dem Schloss Bächingen. Auf dem Dach nisten seit Jahrzehnten Störche.
    Johannes Moosdiele-Hitzler vor dem Schloss Bächingen. Auf dem Dach nisten seit Jahrzehnten Störche. Foto: Dominik Bunk

    Der Landkreis Dillingen ist groß. Wie groß, das zeigt auch ein Vergleich zweier Orte am jeweils anderen Ende des Kreises. Wir haben uns für Bächingen im Westen und Lauterbach im Osten entschieden. Die Orte trennen gut 40 Kilometer. Aber nicht nur das.

    So lebt es sich in Bächingen und in Lauterbach

    Spricht man über Bächingen, führt kein Weg an der Brenz vorbei – ist der Fluss doch im Ortsnamen integriert. „An der (lesen Sie hier mehr dazu). Bächingen liegt im äußersten Westen des Landkreises, direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg. Dass die Gemeinde heute zu Bayern gehört, nennt er eine „Ironie des Schicksals“. Bis 1805 war Bächingen im Privatbesitz der Herzogin von Württemberg. Weil diese im Clinch mit dem König von

    Bis heute Einflüsse aus Baden-Württemberg

    Bis heute spürt man die Einflüsse des Nachbarlandes. Vor allem die evangelische Konfession ist bemerkenswert, diese hat die Gemeinde lange Zeit von den umliegenden, katholischen Orten getrennt. Erst ab dem Zweiten Weltkrieg gab es engere, ortsübergreifende Beziehungen. Bis heute gebe es eine sehr enge Bindung zu Württemberg, sagt Moosdiele-Hitzler. Zum Einkaufen geht es für die rund 1400 Bewohner am schnellsten nach Sontheim. Auch die Sprache zeigt die historischen Wurzeln. „Ein Bächinger rollt das R anders als ein Gundelfinger.“ Was macht Bächingen ansonsten aus – neben dem Engagement in Vereinen? Die Umweltstation Mooseum etwa, eine neu renovierte Grundschule oder ein eigenes Schloss. Auf dessen Dach nistete 1989 eines von nur vier Störchenpaaren in ganz Schwaben. Bis heute lebt der Storch dort, heuer kamen drei Junge. „In Bächingen gehört das dazu, wir machen nur kein Aufhebens darum.“

    Und wie sieht der Bächinger Lauterbach, immerhin einen Ort im selben Landkreis? „Zu Lauterbach gibt es in der Regel keinen Bezug“, sagt Moosdiele-Hitzler. Selbst Ulm sei über Luftlinie näher.

    Lauterbach hat eine tolle Lage

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    Ortswechsel. Von Wertingen aus, der Zusam nach an der Grenze zum Landkreis Donau-Ries, liegt der beschauliche Ort Lauterbach, der heute rund 1200 Einwohner beheimatet. Besonders die tolle Lage hebt Helmut Sauter hervor: „Wenn man will, ist man auf der einen Seite innerhalb von zwei Minuten mit dem Fahrrad direkt im Wald. In die andere Richtung geht es genauso schnell ins wunderschöne Donauried“, erklärt der 77-Jährige. Für den Kulturreferenten und ehemaligen leitenden Regierungsschuldirektor zählt im Ort aber auch die sehr aktive Dorfgemeinschaft. Diese zeichne sich beispielsweise durch den riesigen Faschingsumzug mit rund 10000 Besuchern, handgemachten Wägen und darauf gespielten Szenen aus.

    Auch regelmäßige Veranstaltungen wie der monatliche Seniorentreff, die Kleinkunstbühne Lauterbach mit monatlichem Kabarett, Auftritte des Lauterbacher Dreigesangs oder die zahlreichen anderen Vereine würden den Freizeitwert erhöhen. „Der Zusammenhalt der Anwohner ist hier besonders groß. Wenn etwas ansteht, dann kommen die Leute auch“, so Sauter. Auch eine große Zahl an öffentlichen Einrichtungen biete Lauterbach. Einen „in Eigenregie gebauten und betriebenen“ Dorfladen, ein Freibad, eine Turnhalle mit Bühne, eine freie Schule, einen Kindergarten mit 150 Plätzen und vieles mehr, wie Sauter stolz erzählt.

    Geschichte geht bis ins 13. Jahrhundert zurück

    Die Geschichte des Buttenwiesener Ortsteils gehe bis in das 13. Jahrhundert zurück, wie Alois Sailer erklärt. Der 84-jährige Lauterbacher, seit 66 Jahren Kreisheimatpfleger, erzählt vom geschichtsträchtigen Deutschordensschloss direkt neben der Kirche. „Früher wurde das Gebäude auch als Pfarrhof genutzt, weshalb es auch heute noch so genannt wird“, erzählt Sailer. Das Brot, das durch den zugehörigen Verein sogar heute noch im Schloss gebacken wird, wäre früher teilweise zur Armenverköstigung nach Donauwörth gebracht worden, da es für die Pfarrer im Schloss viel zu viel gewesen sei. Nach der Renovierung, die Mitte der 80er-Jahre rund 1,5 Millionen Mark kostete, ist das Gebäude heute eine Anlaufstelle für alle möglichen Veranstaltungen.

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