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Landkreis Dillingen: Arbeitsmarkt: von wegen Wonnemonat

Landkreis Dillingen

Arbeitsmarkt: von wegen Wonnemonat

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    Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich auch im Mai spürbar an den aktuellen Arbeitsmarktzahlen für den Landkreis Dillingen..
    Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich auch im Mai spürbar an den aktuellen Arbeitsmarktzahlen für den Landkreis Dillingen.. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Die Zahl der Arbeitslosen ist auch im Kreis Dillingen gestiegen. Wie Richard Paul, Leiter der Donauwörther Arbeitsagentur mitteilt, zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Mai spürbar an den aktuellen Arbeitsmarktzahlen: „Wie erwartet ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth mit den Kreisen Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm noch mal deutlich gestiegen.“ Die Arbeitslosenquote liegt laut Pressemitteilung aktuell bei 2,8 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats und sogar 1,0 Prozent über dem Vorjahreswert. In einem Mai war die Quote zuletzt im Jahr 2010 höher. Aktuell sind 8825 Menschen ohne Arbeit, das sind 621 mehr (plus 7,6 Prozent) als vor einem Monat und 3335 mehr (plus 60,7 Prozent) als vor einem Jahr.

    So sieht es im Landkreis Dillingen aus

    Im Kreis Dillingen ist die Arbeitslosenquote leicht auf 2,7 Prozent gestiegen. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vormonat und sogar 0,9 Prozent mehr als im Vorjahreswert. In einem Mai war die Quote zuletzt im Jahr 2010 höher. Aktuell sind in der Region 1525 Menschen ohne Arbeit, das sind 78 mehr (plus 5,4 Prozent) als vor einem Monat und 528 mehr (plus 53 Prozent) als vor einem Jahr. Bisher ließ die Frühjahrsbelebung die Arbeitslosenzahlen deutlich sinken. Davon ist laut Paul heuer nichts zu spüren: „Im Hinblick auf den Arbeitsmarkt macht der Wonnemonat Mai seinem Namen diesmal leider keine Ehre.“

    Im Mai haben sich 370 Menschen neu arbeitslos gemeldet, 198 davon kamen aus einer Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten nur 296 Personen die Arbeitslosigkeit, davon nahmen 125 eine Beschäftigung auf. Die schlechtere Entwicklung werde insbesondere beim Vergleich mit dem Vorjahr sichtbar. „Wir verzeichnen 13 mehr Zugänge aus der Erwerbstätigkeit und 21 weniger Abgänge in die Erwerbstätigkeit. Von den 1525 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 944 (plus 47 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 581 (plus 31 im Vergleich zum Vormonat) im Jobcenter Dillingen gemeldet.“

    Die Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt, die Zahl der Kurzarbeiter steigt

    Gleichzeitig sinke jetzt während der Corona-Krise die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter. So seien im Mai nur 63 neue Arbeitsstellen gemeldet worden. Das sind laut Arbeitsagentur 105 oder 62,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Stellenbestand liegt mit aktuell 577 weit unter dem Vorjahreswert (minus 318 oder 35,5 Prozent). Der Leiter der Donauwörther Agentur sagt dazu: „Anders als in der Wirtschaftskrise 2009 verzeichnen wir einen Stelleneinbruch über alle Branchen hinweg. Handel und Zeitarbeit meldeten deutlich weniger Stellen. Gleichzeitig ist zu erkennen, dass die Betriebe ihre Mitarbeiter halten möchten und zunächst auf das Kurzarbeitergeld zurückgreifen.“

    Die Entwicklung der Anzeigen für Kurzarbeit lasse deutlich die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt erkennen: Seit März 2020 bis Mitte vergangener Woche sind im Landkreis Dillingen 843 Anzeigen auf Der schnelle Weg zum Kurzarbeitergeld)

    Es gibt auch eine gute Nachricht

    Weil die Berufsausbildung weiterhin ein wichtiger Faktor zur Sicherung des Fachkräftebedarfs und damit eine nachhaltige Investition in die Zukunft sei, freut sich Paul darüber, dass die Ausbildungsbereitschaft der Firmen ungebrochen ist. Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2019 meldeten sich im Kreis Dillingen 501 Bewerber für Ausbildungsstellen. Das waren 18,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 686 Meldungen für Ausbildungsplätze, das entspricht einem Minus von 3,8 Prozent. Ende Mai waren 162 Bewerber noch ohne Ausbildungsplatz und 362 Stellen noch unbesetzt. Schulabsolventen könnten also durchaus den passenden Ausbildungsplatz finden und im Herbst antreten.

    Paul appelliert an die Schüler der Abschlussklassen, die aktuell noch keine Zusage für eine Ausbildungsstelle oder eine andere Alternative gefunden haben. Sie sollten sich schnellstmöglich für ein ausführliches telefonisches Beratungsgespräch anmelden. „Unsere Berufsberater stehen den Jugendlichen und Eltern auch in der aktuellen Situation gern zur Seite.“ (pm)

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