Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Dillingen: Am Montag dürfen auch wieder Nägel im Landkreis Dillingen lackiert werden

Landkreis Dillingen

Am Montag dürfen auch wieder Nägel im Landkreis Dillingen lackiert werden

    • |
    Kosmetiker und Inhaber von Nagelstudios haben es in der Pandemie nicht leicht. Vertreter aus dem Landkreis Dillingen berichten.
    Kosmetiker und Inhaber von Nagelstudios haben es in der Pandemie nicht leicht. Vertreter aus dem Landkreis Dillingen berichten.

    Nachdem die Öffnung der Friseursalons bereits bekannt gegeben wurde, darf in der kommenden Woche auch eine bisher weniger beachtete Branche wieder arbeiten: die Kosmetiksalons, beziehungsweise „körpernahe Dienstleistungsbetriebe“. Am 1. März soll es so weit sein. Wir haben mit Ladeninhaberinnen über ihre Situation gesprochen.

    „Im November habe ich zum letzten Mal Geld eingenommen“, erzählt Anna Gniadek. Sie führt den Salon Beauty Swan in Dillingen und hat im vergangenen Jahr mit dem Umzug in einen größeren Laden begonnen. Die ursprüngliche Eröffnung für den 1. März konnte sie auf den 1. Mai verschieben, finanzielle Unterstützung in Form eines Kredits habe sie nicht bekommen. Der Grund: zu niedrige Einnahmen. „Ich habe einen privaten Kredit aufnehmen müssen, um die Einrichtung für den neuen Laden zu bezahlen.“ Die Hilfsgelder für November und Dezember habe sie recht schnell bekommen, „ich glaube, da hatte ich sehr viel Glück“.

    Das vergangene halbe Jahr? "Ein Totalversagen"

    Auch die Kosmetikerin Sandra Spielvogel ist mit der Situation unzufrieden, denn im Gegensatz zu Gniadek hat sie noch keine Hilfsgelder für Dezember bekommen. „Eine absolute Katastrophe“, sagt Spielvogel im Telefonat. „Wären die Öffnungen nicht in Sicht, hätte ich meinen Laden schließen können.“ Seit 20 Jahren ist sie in der Branche tätig und beobachtet aktuell, wie immer mehr ihrer Kolleginnen ihre Salons aufgeben. „Erst vor ein paar Tagen hat mich eine Kollegin angerufen, um mir zu sagen, dass sie nicht mehr weitermachen kann.“

    Ihrer Meinung nach war das vergangene halbe Jahr „ein Totalversagen“, denn obwohl sie selbst auch in ihren Salons in Weisingen und Kötz Haare schneidet, findet sie: „Wenn man nicht zum Friseur gehen kann, hat man eben lange Haare, aber medizinische Nagelpflege nur mit Attest zu bekommen, ist unverständlich.“

    Kosmetikerin im Landkreis Dillingen befürchtet Kundenverlust

    Während der Zeit der Schließung, erzählt Anna Gniadek, sei sie öfter von ihren Kundinnen gefragt worden, ob sie nicht Ausnahmen machen könne. „Viele bleiben treu, aber man hat schon Existenzängste“, sagt sie besorgt. Vor allem nach einer Absage, weil sie keine Schwarzarbeit betreiben möchte, würden sich manche Kundinnen jemand anders suchen. Zur Wiedereröffnung rechnet sie damit, etwa 30 Prozent ihrer Kundschaft verloren zu haben. Sorgen bereitet das vor allem, weil der neue, 200 Quadratmeter große Laden mit höheren Ausgaben und vermutlich weniger Einnahmen gestemmt werden muss. Die Zeit bis zur Eröffnung kann sie mit dem alten Laden überbrücken, da der Mietvertrag kurzfristig bis Ende April verlängert wurde.

    Trotz der schwierigen Monate freuen sich die Unternehmerinnen darauf, ihre Türen wieder öffnen zu können. Zu beachten sind aber weiterhin die mittlerweile gängigen Hygienekonzepte: zehn Quadratmeter pro Kunde, telefonische Terminreservierung, FFP2-Masken für Kunden und OP-Masken für das Personal.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden