Katharina Röger bietet in ihrem Hofladen in Dillingen weit mehr an als die Produkte vom eigenen Hof. Dort leben Schweine, von ihrer Geburt bis zur Schlachtung. Der geschlossene Kreislauf innerhalb der Tiere ist der jungen Frau und ihrer Familie wichtig. Inzwischen wird auch das Duroc-Schwein gezüchtet, das derzeit stark gefragt ist. Nur, wie kommen Kunden und Hofladen noch besser zusammen?
Dafür haben Donautal-Aktiv und das Regionalmarketing Günzburg ein Projekt gestartet: Gemeinsam mit Unternehmern aller Bereiche der Ernährungswirtschaft sollen Maßnahmen wie Produktentwicklung, Marketing oder Zusammenarbeit vorangetrieben werden. Das Problem ist nur, wie man Unternehmer in den Landkreisen Dillingen und Günzburg in Corona-Zeiten überhaupt erreicht. Und was sie wollen.
Durch die Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach regionalen Produkten gestiegen
Die Veranstalter haben daher in der vergangenen Woche Dutzende Briefe herausgeschickt, um Landwirte, Bäcker, Gärtner, Imker, Müller und Metzger darüber zu informieren. Zum Start werden zudem zwei Online-Veranstaltungen angeboten – die erste bereits am morgigen Mittwoch, 5. Mai: Um 18 Uhr referiert Hannes Royer zum Thema: „Wer nichts weiß, muss alles essen.“ Royer ist Bergbauer und Unternehmer. Er erklärt, was regionale Produkte für verschiedene Betriebe im Lebensmittelbereich bringt. Und er weiß, dass die Nachfrage gerade durch die Corona-Pandemie höher denn je ist.
Am 18. Mai spricht Heiner Beck zu den Interessierten. Er hat das Unternehmen „Beckabeck“ gegründet. Seine Filialen profitieren laut Donautal-Aktiv von einem breiten Netzwerk verschiedener Unternehmer, die alle ihre Waren lokal herstellen. So werden immer mehr Rohstoffe aus ökologischem Anbau verwendet. Beck wird auch über Marketinginstrumente sprechen.
Regionale Identität: Das steckt hinter dem Projekt von Donautal-Aktiv
„Diese beiden Vorträge zeigen nur, was alles möglich ist“, betont der Geschäftsführer von Donautal-Aktiv, Lothar Kempfle, im Gespräch mit Katharina Röger. Was mit dem Budget des Bayerischen Heimatministeriums und der beiden Landkreise in Höhe von insgesamt 350.000 Euro passiert, darüber sollen die Teilnehmer des Projekts gemeinsam beraten. Deswegen will Donautal-Aktiv auch bewusst keine Vorgaben machen, außer: Die regionale Identität der Beteiligten – sie sollten vorrangig aus den Landkreisen Dillingen und Günzburg sein und eigene Produkte herstellen. Heißt das Projekt doch „Regionale Identität – die besondere Verbindung von Landschaft, Produkten und den Menschen der Region“.
Katharina und ihre Mutter Anita Röger hätten schon ein besonderes Anliegen: Wie können sie ihre Ware online nicht nur anbieten – sondern auch verschicken? Schon dafür, sagt Kempfle, wäre so ein Netzwerk hilfreich: Um sich gegenseitig Tipps zu geben. Am Ende profitieren im besten Fall dann alle davon.
Zu den beiden Vorträgen kann man sich bis spätestens einen Tag vor der Veranstaltung beim Team von Donautal-Aktiv anmelden, per Mail an regionalentwicklung@donautal-aktiv.de. Der Zugangslink wird dann rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn per Mail zugesandt.
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