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Kreis Dillingen: Schwester stirbt bei Kloster-Brand: Es war eine "Albtraum-Nacht"

Kreis Dillingen

Schwester stirbt bei Kloster-Brand: Es war eine "Albtraum-Nacht"

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    Schwester stirbt bei Kloster-Brand: Es war eine "Albtraum-Nacht"
    Schwester stirbt bei Kloster-Brand: Es war eine "Albtraum-Nacht" Foto: Simone Bronnhuber und Karl Aumiller

    Große Betroffenheit herrscht bei den Franziskanerinnen im Kloster Maria Medingen nach dem Brand in der Nacht auf Montag. Die Generaloberin der Franziskanerinnen Roswitha Heinrich sagt: „Es ist für uns ein harter Schlag, dass eine Mitschwester bei diesem Brand gestorben ist.“ Es sei jetzt noch gar nicht absehbar, wie es weitergeht. Die Margarethenkapelle ist zerstört, ebenso die Sakristei bei der Klosterkirche. Und das ganze Kloster-Gebäude ist nach dem Brand verrußt und nicht bewohnbar. Die knapp 30 Schwestern sind vorübergehend in der Turnhalle untergekommen.

    Oberin berichtet von "Albtraum-Nacht"

    Die Oberin der Provinz Maria Medingen, Sr. Edith Krupp, hat den schrecklichen Brand im Nachbargebäude mitbekommen. „Wir haben eine Albtraum-Nacht hinter uns“, sagt Schwester Edith erschüttert. Die Schwestern im Gebäude des Provinzialats seien erst wach geworden, als schon die Feuerwehren anrückten.

    Generaloberin Heinrich betont, dass die Franziskanerinnen versuchen, die Tragödie aus dem christlichen Glauben heraus zu bewältigen. Jeder frage, warum dieser furchtbare Brand passiert ist, bei dem eine Mitschwester ums Leben kam. Es sei der falsche Weg, nach dem Warum zu fragen, sagt Schwester Roswitha. „Wir müssen versuchen, nach dem Unglück das Jetzt aus dem Glauben heraus zu bewältigen.“

    Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa reagierte nach Angaben des Ordinariats mit Bestürzung und Trauer auf den Großbrand. "Soweit es uns möglich ist, werden wir seitens des Bistums den Schwestern in der kommenden Zeit zur Seite stehen", sagte er. 

    Klosterschwester lag leblos im zweiten Stock

    Eine Schwester des Klosters Maria Medingen in Mödingen war in der Nacht auf Montag bei einem Brand des Gebäudes gestorben. Das Feuer brach gegen 23.45 Uhr in der Sakristei aus. Als die Feuerwehr mit rund 300 Einsatzkräften eintraf, stand dieser Teil des Gebäudes bereits komplett in Flammen.

    Die Klosterschwestern wohnen im angrenzenden Hauptgebäude, wo sich dichter Rauch ausbreitete. Eine 78-Jährige wurde von den Rettungskräften im zweiten Stock gefunden. Sie war wegen einer Rauchvergiftung zusammengebrochen. Die Retter versuchten 45 Minuten lang vergeblich, sie wiederzubeleben. Die Frau starb noch vor Ort.

    Die anderen Schwestern konnten evakuiert werden. Sie wurden in einer Turnhalle auf dem Klostergelände untergebracht. Zwei Schwestern wurden wegen eines Schocks ins Krankenhaus eingeliefert.

    Kloster-Architektur erschwert Löscharbeiten

    Vor Ort hatte die Feuerwehr wegen der verwinkelten Architektur des Klosters mit schweren Bedingungen zu Kämpfen. Um 3.30 Uhr waren die Flammen noch nicht komplett gelöscht. Zudem war lange unklar, wieviele Klosterschwestern sich in dem Gebäude aufhalten. Es gab vor Ort keine entsprechenden Unterlagen.

    Warum das Feuer ausbrach ist bislang unklar. Die Kriminalpolizei Dillingen hat die Ermittlungen aufgenommen. In der Nacht war erzählt worden, eine der Schwestern hätte möglicherweise eine Kerze in der Sakristei brennen lassen. Der Sachschaden liegt laut Polizei bei rund einer Million Euro. Beobachter vor Ort schließen einen höheren Schaden nicht aus. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert vom Rokoko-Baumeister Dominikus Zimmermann erbaut und enthält historisch wertvolle sakrale Elemente.  (mit dpa)

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