Im Schlafanzug an den Schreibtisch? Oder vom Bett aus dienstliche E-Mails beantworten? Wenn man von zu Hause aus arbeitet, ist das durchaus möglich. Immer häufiger befinden sich Mitarbeiter und Auszubildende im Homeoffice, nicht nur, aber auch wegen der Corona-Pandemie.
Welche Regeln man dort beachten und wie der Arbeitsplatz daheim gesundheitsgerecht gestaltet sein sollte, das weiß Ottmar Pfanz-Sponagel, Experte für betriebliche Gesundheitsförderung und Arbeitsplatzergonomie von der AOK in Günzburg.
Arbeit und Freizeit sollte man trennen, sagt der Experte aus Günzburg
Arbeit und Freizeit zu trennen, kann besonders im Homeoffice eine Herausforderung sein. Helfen kann dabei, sich im Homeoffice so zu kleiden, wie man es auch sonst für die Arbeit tun würde. Sinnvoll ist, feste Arbeitszeiten einzuhalten. Um eine gesunde Balance zwischen Privat- und Arbeitsleben zu erhalten, sollte man genau festlegen, wann man den Computer zum Arbeiten an- und ausschaltet.
Tipps für die Pause
Eine aktive Pausengestaltung gehört laut Pressemitteilung ebenfalls dazu. „Wie lang eine Pause sein sollte, ist individuell und abhängig von Konstitution und Arbeitsanforderungen“, so Pfanz-Sponagel. Bereits Pausen unter einer Minute helfen dabei, zwischendurch Stress abzubauen, Denkblockaden zu lösen oder die Konzentration zu steigern. Dazu einfach kurz die Augen schließen oder sich dehnen, strecken und gähnen. Eine längere Pause zu Mittag sollte ebenfalls fester Bestandteil des Arbeitstages sein. „Wer im Homeoffice lange sitzt, für den ist eine bewegte Pause besonders wichtig – warum also nicht einfach die Mittagspause zum Laufen, Spazierengehen oder Radfahren nutzen?“, empfiehlt Pfanz-Sponagel.
Wie kann man sich behelfen, wenn man kein eigenes Arbeitszimmer hat?
Da ein eigenes Arbeitszimmer für viele nicht realisierbar ist, sollte man sich einen Platz suchen, der ausschließlich für die Arbeit gedacht ist. „Um sich bei der Arbeit zu Hause wohlzufühlen, ist es wichtig, die richtige Sitzhaltung am Arbeitsplatz zu finden“, sagt Pfanz-Sponagel. Tisch und Stuhl sollten an den Körper angepasst sein, sodass die Ober- und Unterschenkel und die Ober- und Unterarme einen rechten Winkel bilden. Die Arme liegen dabei locker auf der Tischplatte. Das trägt zu einer gesunden Körperhaltung bei und senkt das Risiko für Rückenschmerzen.
So sollte der PC zum Fenster stehen
Auch der PC- oder Laptop-Bildschirm und die Lichtverhältnisse beeinflussen das Wohlbefinden. Natürliches Licht ist zwar das beste Licht, Tageslicht allein reicht aber häufig nicht aus.
Daher ist es ratsam, Kunst- und Tageslicht zu kombinieren. „Direktes Licht wird unmittelbar am Arbeitsplatz benötigt, zusätzliches indirektes Licht hellt den Raum auf und schafft eine angenehme Arbeitsatmosphäre“, so Pfanz-Sponagel. Zudem sollte der Schreibtisch samt PC-Bildschirm im rechten Winkel zum Fenster stehen, damit es nicht zu Blendeffekten kommt. Für alle, die von zu Hause aus arbeiten, bietet die AOK eine Online-Seminarserie „Gesund im Homeoffice“ an. Die Anmeldung für das Online-Seminar ist möglich unter www.aok.de/bayern/homeoffice. (pm)
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