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Konzert: Ein kammermusikalischer Höhepunkt

Konzert

Ein kammermusikalischer Höhepunkt

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    Klaus, Birgit und Jelena Nerdinger, Matous Mikolásek und Guy Speyers begeisterten das Publikum mit ausgezeichneten Darbietungen von großartigen Klavierquintetten.
    Klaus, Birgit und Jelena Nerdinger, Matous Mikolásek und Guy Speyers begeisterten das Publikum mit ausgezeichneten Darbietungen von großartigen Klavierquintetten. Foto: Gernot Walter

    Kulturmarktvorsitzender Anton Grotz konnte bei der Begrüßung der Besucher im überfüllten Rathausfestsaal ein außergewöhnliches Ereignis ankündigen und Zweiter Bürgermeister Dietmar Bulling mit Blumen für Birgit Nerdinger den Dank und die Anerkennung für einen „traumhaften Konzertabend“ resümierend aussprechen.

    Die Zweiten Lauinger Klaviertage wurden in der Tat spektakulär eröffnet und hinterließen ein fasziniertes Publikum, das überwältigt war vom technischen Können, dem perfekten Zusammenspiel und dem musikalischen Empfinden der Streicher mit der Pianistin. Wie selbstverständlich entfaltete das Montfort-Quartett mit wacher Musikalität seinen Part. Elegant dominiert an der führenden Violine Klaus Nerdinger, in strahlender geigerischer Parallelität Jelena Nerdinger an der zweiten Violine, in klangstarker Mittelstimmenpriorität und sonorer Wirksamkeit der Bratscher Guy Speyers und in zupackendem farbigem Melodienspiel der Cellist Matous Mikolásek.

    Die kongeniale Mitwirkung des Streichquartetts war eingebunden in die großartige Gestaltung am Blüthnerflügel durch Birgit Nerdinger. Das schöpferische Miteinander im hochromantischen Es-Dur Quintett von Robert Schumann sowie das pulsierende Zusammenagieren in Antonin Dvoráks A-Dur-Quintett war bewundernswert. Die Solistin am Klavier verlieh Schumanns Werk Schwung, Leuchtkraft und Gemütstiefe. Die souveräne Darstellung zog ihre künstlerische Bedeutung aus dem reichen technischen Vermögen mit brillanten Aufschwüngen und Tonleiterläufen, Paralleloktaven und gekonnten Bewegungen durch verschiedene Tonartbereiche. Erfreulich, dass Birgit Nerdinger aber auch stets einen kammermusikalischen Gesamtklang anstrebte und so Glanz und Innigkeit verströmte. In Dvoráks Quintett gelang der Pianistin die Balance zwischen Klavier und Streichquartett spielerisch zu meistern. Die Melodik blühte tonschön auf, Akzente setzte der vitale Rhythmus, mit feinen Schattierungen der Stimmungen erzielte Birgit Nerdinger eine erlebte Farbigkeit, Klangeffekte erhellten die folkloristischen Charakterzüge. Nicht nur im Schlusssatz herrscht eine Musizierfreude vor, die vom Montfort-Quartett mitgetragen wurde und zum Publikum übersprang, das dem Ensemble begeisterten Beifall spendete.

    Das Abschlusskonzert innerhalb des Workshops für Klavier „Technik und Interpretation“ zeigte, welche Fortschritte die Teilnehmer des international besetzten Kurses erzielt haben. Zwei Schülerinnen des Albertus-Gymnasiums Lauingen (Johanna Nägele und Maja Kosteletzky), ein Schüler des Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums Dillingen (Maximilian Simper) erfreuten durch gewandtes Spiel auf dem weit geöffneten Blüthner-Flügel. Vier Klavierpädagoginnen (Irmtraud Wiener, Uta Lanske, Beate Linde und Claude Schaeppi-Borgeaud), die fortgeschrittene Deutsch-Vietnamesin Thanh Schmitt-Vu und der bemerkenswerte Pianist Johannes Beham verblüfften mit moderner anspruchsvoller Literatur sowie klassischen Werken. Sie wurden durchwegs elegant im Ton, sehr versiert in der technischen Bewältigung und nahezu bühnenreif vorgetragen. Großer Applaus im gut besuchten Rathausfestsaal und herzliche Dankesworte der 14 Teilnehmer für die Initiatorin und Kursleiterin Birgit Nerdinger.

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