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Konzert: Atemberaubende Klangartistik mit den Don Kosaken

Konzert

Atemberaubende Klangartistik mit den Don Kosaken

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    Das Klangseptett der Don Kosaken überwältigte die Zuhörer in der Haunsheimer Dreifaltigkeitskirche mit großartigem Stimmvermögen.
    Das Klangseptett der Don Kosaken überwältigte die Zuhörer in der Haunsheimer Dreifaltigkeitskirche mit großartigem Stimmvermögen. Foto: Walter

    Den legendären Ruf als Stimmenwunder bestätigte auf eindrucksvolle Weise der Kammerchor der Don Kosaken von Maxim Kowalow. Die tragende Akustik der Haunsheimer Dreifaltigkeitskirche verstärkte den Chorgesang der sieben russisch-ukrainischen Künstler noch zusätzlich. So entstand eine Klangpracht mit opernhafter Ausdrucksfülle. Viele der dargebotenen Titel, vom Publikum erwartet, erwünscht und gern gehört, wurden in grandioser Manier umgesetzt. Die russisch-orthodoxen Kirchengesänge, die tradierten Volksweisen und Balladen stattete das Ensemble mit Leidenschaft, Herzblut und sängerischer Größe aus. Vom Bassisten Kiryl Padolski umsichtig geleitet, entfaltete sich ein homofones Melodienschwelgen. Die Harmoniegrundlage breitete die Chorformation in schönster Reinheit, mit trefflicher Präzision und wunderbarer Übereinstimmung überzeugend aus. Darauf stützten sich die überragenden Solostimmen. Vor allem der Tenor beglückte mit empathisch aufgeladenem Ausdruck, enormer Stimmkraft und sicherer Höhe. Mit der Kopfstimme verklärte er unbeschreiblich den Schluss der „Abendglocken“. Auch die anderen Solisten glänzten mit unvergleichlicher Stimmkultur. „Suliko“, „Stenka Rasin“ oder „Marusja“ wurden so zu tönenden Höhepunkten. Hymnische Gesänge wie „Lobe den Herren“ oder „Ich bete an die Macht der Liebe“ (das Motto der diesjährigen Europa-Tournee) kündeten von einem großen Heimatgefühl, der Tiefe der russischen Seele in einer ungekünstelten Darstellung. Zwar musste man sich in der Gounod’schen Fassung des Bachpräludiums vom „Ave Maria“ an die dramatische Ausformung erst gewöhnen, jedoch war auch diese kongenial nachempfunden. Als schließlich von einem Sänger die Knopf-Harmonika eingesetzt wurde, kam ein temperamentvolles Element in die Vortragsfolge. Obwohl alles in russischer Sprache erklang, konnte der Stimmungsgehalt leicht nachvollzogen werden, zumal die Titel auf deutsch angekündigt wurden. Zurecht riesiger Beifall für hochkarätiges Musizieren.

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