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Kommentar: Zöschinger Dorfladen: Der Kunde hat es in der Hand

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Zöschinger Dorfladen: Der Kunde hat es in der Hand

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    Sie setzen sich für das Überleben des Zöschinger Dorfladens ein: Bürgermeister Tobias Steinwinter und Genossenschaftsvorsitzende Corinna Steinführer.
    Sie setzen sich für das Überleben des Zöschinger Dorfladens ein: Bürgermeister Tobias Steinwinter und Genossenschaftsvorsitzende Corinna Steinführer. Foto: Andreas Schopf

    Zöschingen hat keinen Supermarkt und keine Dorfwirtschaft mehr. Aber Zöschingen hat einen Dorfladen. Und damit eine Einrichtung, um die andere Ortschaften die Bachtalgemeinde beneiden werden. Woanders haben Bewohner kaum noch eine Möglichkeit, vor Ort einzukaufen. Kein Wunder, dass Medlingen und Haunsheim sich einen Dorfladen wünschen. Vereint eine solche Einrichtung doch mehrere Funktionen im dörflichen Zusammenleben: Nahversorgung, Treffpunkt und Austauschplattform.

    Doch den Verantwortlichen muss bewusst sein: Ein solcher Laden bedeutet viel Arbeit. Ohne Engagierte, die für das Projekt brennen, sind die vielfältigen Aufgaben kaum zu stemmen. Der Lohn wäre eine Einrichtung, die jeder Dorfgemeinschaft Auftrieb und Identifikation spenden kann.

    Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Betrieb eines Dorfladens jedoch herausfordernd. Nicht umsonst schließt auf dem Land ein Nahversorger nach dem anderen. Die Einkaufsgewohnheiten der Menschen ändern sich. Junge Menschen zieht es in die Städte, oder zumindest arbeiten sie dort. Dass sie nach Feierabend im Supermarkt einkaufen und nicht beim heimischen Nahversorger, ist oft gar nicht zu vermeiden. Ein kleiner Laden kann, was die Öffnungszeiten angeht, naturgemäß nicht mit den großen Handelsketten mithalten. So sind es häufig die Älteren, die den Laden vor Ort schätzen und sich darüber hinaus über persönliche Betreuung und soziale Kontakte freuen. Langfristig müssen auch die nachfolgenden Generationen für Einkaufsmöglichkeiten vor Ort begeistert werden.

    Für die Gemeinden gehört das zu den elementaren Aufgaben. Bricht die Nahversorgung weg, hat man schlechte Karten im Werben um Neubürger. In der Folge wiederum kann das Dorfleben so langsam zum Erliegen kommen. Ein Teufelskreis. Die Zöschinger wollen daher einiges in Bewegung setzen, um ihren Dorfladen zu retten. Es ist ihnen zu wünschen, dass sie finanziell das Ruder herumreißen können.

    Vorgemacht hat es der Lauterbacher Dorfladen, der die zeitweise tiefroten Zahlen hinter sich lassen konnte. In der Hand haben es ganz alleine die Kunden. Auch und vor allem diejenigen, die gerne über die schlechte Versorgung auf dem Land schimpfen.

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