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Kommentar: Schönrechnen bringt beim Ärztemangel nichts

Kommentar

Schönrechnen bringt beim Ärztemangel nichts

Jonathan Mayer
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    Der zunehmende Ärztemangel sorgt auch bei Medizinern und Patienten im Landkreis Dillingen für Ärger.
    Der zunehmende Ärztemangel sorgt auch bei Medizinern und Patienten im Landkreis Dillingen für Ärger. Foto: Symbolfoto: Ralf Lienert

    Dass Patienten oft lange auf einen Termin beim Arzt warten müssen, ist nicht neu. Bei vielen Fachärzten kennt man das nicht anders. Doch das Problem trifft auch immer deutlicher auf die Allgemeinärzte zu. Den Medizinern die Schuld daran zu geben, ist jedoch zu einfach. Denn das Problem ist vielschichtig.

    Da wäre die hohe Arbeitsbelastung: 50 bis 60 Wochenstunden zu arbeiten, ist unter Hausärzten keine Seltenheit. Das weitaus größere Problem aber ist der Mangel an Medizinern. Und der wird uns in einer immer älter werdenden Gesellschaft mit immer älter werdenden Ärzten irgendwann einholen.

    Der Ausweg aus dem Ärztemangel ist kein leichter

    Dass es angesichts steigender Patientenzahlen pro Hausarzt von offizieller Seite immer noch heißt, die Region sei regelversorgt, obwohl die Mediziner schon lange Alarm schlagen, grenzt an einen Skandal. 2013 kamen auf einen Arzt noch 1421 Einwohner, heute sind es im Landkreis zwischen 1698 und 1748 – deutlich mehr als der Gesetzgeber vorschreibt. Grund dafür ist eine beschönigte Rechnung. Hier sollten die Verantwortlichen mehr auf die Mediziner hören, die schon lange Alarm schlagen.

    Der Ausweg aus dieser Notlage ist kein leichter. Selbst wenn die längst überholte Obergrenze für Hausärzte in einem Versorgungsgebiet abgeschafft würde, bliebe das Problem des Nachwuchsmangels. Das Dillinger Lehrkrankenhaus, namentlich Dr. Ulrike Bechtel, hat da schon vor sieben Jahren reagiert. Das Projekt lockte viele junge Mediziner in den Landkreis. Das Beispiel der Praxis von Dr. Arnhardt in Höchstädt zeigt zudem, dass es Früchte trägt und einem weiteren Mangel entgegenwirkt. Das Lehrkrankenhaus zu halten und dafür noch mehr Werbung zu machen, sollte also oberste Priorität habe.

    Lesen Sie dazu den Artikel: Ärztemangel: „Mit dieser Berechnung werden wir beschissen“

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