Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Corona-Maßnahmen: Mindestens aus Respekt einhalten

Kommentar

Corona-Maßnahmen: Mindestens aus Respekt einhalten

    • |
    In der Lauinger Elisabethenstiftung ist ein Bewohner mit dem Virus infiziert.
    In der Lauinger Elisabethenstiftung ist ein Bewohner mit dem Virus infiziert. Foto: Karl Aumiller (Archiv)

    Insgesamt 25 Bewohner des Pro-Seniore-Heims in Bissingen sind vor wenigen Wochen in einem beängstigend rasantem Zeitraum gestorben. Sie alle wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Die Diskussion, ob ihr Tod allein auf Covid-19 zurückzuführen ist, oder „nur“ ein letzter Auslöser war, ist nicht nur sinnlos, sie ist entwürdigend. Es sind Menschen gestorben, es trauern Partner, Töchter, Söhne und Enkelkinder um ihre Lieben.

    Das Pro-Seniore-Heim hat seit Monaten keine positiven Coronatests

    Gott sei Dank hat die Bissinger Einrichtung das Virus in den Griff bekommen. Seit Monaten gab es keine positive Tests mehr – sowohl bei den Bewohnern als bei den Mitarbeitern. Das ist nicht selbstverständlich, sondern für alle eine Riesenherausforderung. Wer also glaubt, es sei zu viel verlangt, für den kurzen Supermarkt-Einkauf eine Maske anzuziehen oder auf dem Gehweg kurz stehen zu bleiben, um mit genügend Abstand aneinander vorbeizugehen, der täuscht sich. Das Motzen über die Hygienevorschriften muss in den Ohren von Mitarbeitern oder Bewohnern eines Heimes – oder anderen ähnlichen Einrichtungen – wie blanker Hohn klingen.

    In der Lauinger Elisabethenstiftung ist glücklicherweise kein weiterer Mensch aktuell mit dem Coronavirus infiziert. Das ist das Ergebnis nach den zweiten Tests. Das liegt sicherlich daran, dass Leitung und Personal seit Monaten die Schutzmaßnahmen penibel genau einhalten – zum Schutz ihrer Mitmenschen. Und dazu zählen nicht nur Senioren oder Menschen mit Behinderung, die dort leben, sondern auch ihre Familien, Freunde oder Kollegen. Jeden Tag.

    Pflegepersonal trägt große Verantwortung

    Dabei wird oft vergessen: Alle haben auch ein Privatleben. Und selbst dann sind sie eingeschränkter als unsereins – zumindest schauen sie selbst noch genauer hin oder es wird genauer hingeschaut. Denn Menschen, die in der Pflege oder ähnlichen Berufen arbeiten, haben nicht nur Jobs mit großer Verantwortung. Sie sorgen und kümmern sich um die Schwächeren unserer Gesellschaft. Immer schon und seit Ausbruch der Pandemie extrem.

    Ist es da wirklich zu viel verlangt, dass wir beim Shoppen oder im Supermarkt eine Maske aufziehen? Völlig losgelöst von der Diskussion, welche Maßnahmen was bringen oder nicht. Es geht doch viel mehr um Respekt den Menschen gegenüber, die keine Wahl haben.

    Lesen Sie den Bericht dazu: Der „Corona-Alltag“ in Altenheimen

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden