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Holzheim: Erhält Eppisburg eine Umgehungsstraße?

Holzheim

Erhält Eppisburg eine Umgehungsstraße?

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    Eine mögliche Route für die Umgehungsstraße bei Eppisburg ist hier zu sehen: Das geplante Modell verläuft nördlich von Eppisburg. Es quert die Baumreihe im Hintergrund und ist knapp 3,3 Kilometer lang.
    Eine mögliche Route für die Umgehungsstraße bei Eppisburg ist hier zu sehen: Das geplante Modell verläuft nördlich von Eppisburg. Es quert die Baumreihe im Hintergrund und ist knapp 3,3 Kilometer lang. Foto: Karl Aumiller

    Seit Jahren beschäftigt die Gemeinde Holzheim bereits die Staatsstraße 2028. Sie bildet die Ortsdurchfahrt von Weisingen über Holzheim bis Eppisburg und soll neu gebaut werden. In der vergangenen Gemeinderatssitzung kam jedoch nicht nur in diese Sache Bewegung. Der stellvertretende Amtsleiter des Staatlichen Bauamtes Krumbach, Andreas Reiser, stellte unter anderem die aktuellen Planungen zur Ortsdurchfahrt Holzheim vor. Gemeinderatsmitglied Thomas Demharter sagte, „wenn ich mich recht erinnere, sollten die Arbeiten ursprünglich 2018/2019 abgeschlossen sein.“ Reiser antwortete, die Planungen seien bereits 2013 weitgehend abgeschlossen gewesen, schließlich aber aufgrund der Anliegerbeiträge fallengelassen worden. „Das Projekt hat die Dringlichkeitsstufe eins, wir treiben es voran“, sagte Reiser. Die Stufen sind im aktuell siebten Ausbauplan des Freistaats Bayern hinterlegt. Ihre Einteilung richtet sich nach einem einheitlich gestalteten Bewertungsverfahren, insgesamt gibt es laut Reiser grob drei davon: Dringlichkeit eins, eins Reserve und die zweite Dringlichkeit.

    Ein Projekt innerorts zu bauen ist schwierig

    Im ersten Abschnitt sei die Planung nun baureif, sie könne sowohl westlich als auch östlich vom Supermarkt weitergeführt werden. „Nachdem nun rund eine Million Euro an Kosten für Anwohner wegfallen“, sagte Bürgermeister Erhard Friegel, „können wir nun auch einen Radfahrschutzsteifen planen.“ Die Kosten des Neubaus trägt der Freistaat, bis auf die Gehwege – die bleiben der Gemeinde. Das Teilstück zwischen Supermarkt und Weisingen kostet bereits 100000 Euro.

    Gemeinderat Rainer Egger sagte, der gesamte Rat sei immer der Meinung gewesen, dass die Arbeiten sukzessive durchgeführt werden – nur habe das Gremium auch einiges an Beratungen und Planungen im Voraus tätigen müssen. Ein Projekt auf „Grüner Wiese“ zu bauen, sei einfacher als innerorts, entgegnete Reiser. Er sei zuversichtlich, noch in diesem Jahr den Ausbau zwischen Supermarkt und Weisingen zu beginnen, sagte Reiser. „Das ist eine aufwendige Maßnahme, die wohl drei Monate Vollsperrung bedeuten wird“, sagte Friegel. Der Zugang zum Supermarkt sei dennoch gewährleistet. Die Staatsstraße 2028 wird die Gemeinde aber noch Jahre beschäftigen.

    Ein erstes Modell der Umgehungsstraße bei Eppisburg steht

    Nachdem Gemeinderat Max Wiedenmann im vergangenen Jahr eine Eingabe zur Ortsdurchfahrt Eppisburg an den Bayerischen Landtag überreicht hatte, wurde dieser aktiv. Eine Verkehrszählung von 2015 hat ergeben, dass bei Aislingen täglich 3800 Fahrzeuge und südlich von Binswangen täglich 2500 Fahrzeuge verkehren. „Die Ortsdurchfahrt Eppisburg mit ihrem schmalen Fahrbahnquerschnitt“, erklärte Reiser, „entspricht nicht mehr heutigen Standards.“ Daher habe sich der Freistaat für folgendes Projekt entschieden: Nördlich von Eppisburg soll, im Abstand von 200 Metern zu den nächsten Bebauungen, eine Umgehungsstraße entstehen. Ein erstes Modell ergibt dabei eine Länge von rund 3,3 Kilometern, mit einer 7,5 Meter breiten Fahrbahn und beidseitigen Wirtschaftswegen. „Wenn der Gemeinderat zustimmt, machen wir uns an einen Vorentwurf und stellen diesen vor“, sagte Reiser.

    Nach einem Rechtsverfahren komme dann in einigen Jahren der Baubeginn. „Wir werden das Thema zunächst in der Bürgerversammlung vorstellen“, sagte Friegel. Anschließend werde der Gemeinderat einen Beschluss dazu fassen. „Ich sage vorab, wir als Gemeinde sollten uns nicht dagegen sperren.“

    Es braucht ein klares Signal der Gemeinde

    Schließlich verbleiben die Kosten zu 100 Prozent beim Freistaat, sagte Friegel. Gemeinderat Egger fragte nach, ob die Möglichkeit bestünde, die Fahrbahn weiter nach Westen zu verlagern, um Landverbrauch zu verringern. Reiser verneinte dies. Die Ortsdurchfahrt selbst auszubauen, sei nicht machbar, erklärte Reiser. Dafür sei schlicht kein Platz da. „Zahlt der Freistaat denn auch die Wirtschaftswege“, fragte Gemeinderat Christian Gäßler – der Freistaat übernehme nur die Kosten, die mit der Umgehungsstraße zusammenhängen, antwortete Reiser. Einen Fahrradweg, den Gäßler vorschlug, könne man mitplanen.

    Gemeinderat Toni Semet erkundige sich, ob es bereits einen Termin für den Baubeginn gebe. „Nein – aber drei Jahre dauert es sicherlich“, antwortete Reiser. „Wenn ein Grundstücksbesitzer nicht verkaufen will“, fragte Gemeinderat Werner Demharter, „kann er enteignet werden?“ Diese Möglichkeit habe der Freistaat, erklärte Reiser. Allerdings komme es sehr selten dazu. Das angedachte Projekt ist derzeit mit der Dringlichkeitsstufe eins Reserve bewertet. „Wenn die Gemeinde uns ein klares Signal gibt, führen wir Gespräche. Das können wir durchkriegen“, sagte Reiser.

    Lesen Sie dazu hier den Kommentar unseres Volontärs Jonas Voss.

    Auch die B16 bei Höchstädt beschäftigt die Kommunalpolitik.

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