Bei Katholiken der Pfarrei Mariä Himmelfahrt war die Überraschung vor zwei Wochen groß. Die Stadtpfarrkirche in Höchstädt musste geschlossen werden (wir berichteten). Experten hatten bei Voruntersuchungen für die Sanierung des Gotteshauses zum 500. Jubiläum im Jahr 2023 festgestellt, dass Gewölberippen locker sind und herunterfallen können. Stadtpfarrer Daniel Ertl hatte deshalb die Kirche absperren lassen. Gottesdienste werden seitdem in der Spitalkirche und der Schlosskapelle gefeiert.
Die Arbeiter haben mit dem Aufbau des Gerüstes begonnen
In den vergangenen Tagen sei ihm immer wieder die Frage gestellt worden, ob auch Weihnachten außerhalb der gewohnten Stadtpfarrkirche gefeiert werden müsse, teilt Ertl mit. Inzwischen kann der Geistliche Entwarnung geben. „Weihnachten in der Stadtpfarrkirche ist gesichert.“ Am Mittwoch haben Arbeiter mit dem Aufbau eines Gerüsts begonnen. Sobald es steht, wird oben ein Boden eingezogen, der bei der Sanierung als Arbeitsfläche dient. Somit können keine Brocken des Gewölbes nach unten fallen. Ertl rechnet damit, dass der Aufbau des Gerüsts mindestens noch die nächste Woche in Anspruch nehmen wird. Er hofft, dass ab dem 4. Advent wieder Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche gefeiert werden können.
Sanierung der Decke beginnt direkt
Die Planung für die Restaurierung des Gotteshauses, das vor knapp fünf Jahrhunderten eingeweiht wurde, haben sich verändert. „Wir werden jetzt, wenn das Gerüst schon steht, die Sanierung der Decke gleich durchziehen“, kündigt der Seelsorger an. Allerdings habe die Pfarrei Mariä Himmelfahrt dafür null Eigenmittel zurückgelegt. Mit dem Frühstart bei der Sanierung sei ja nicht zu rechnen gewesen. Die Diözese Augsburg habe für die Notsicherung eine Summe von 150.000 Euro veranschlagt. Die Sanierung der Decke allein werde einen mittleren sechsstelligen Betrag kosten, befürchtet Ertl. Und bei der Sanierung der ganzen Stadtpfarrkirche bis zum Jubiläumsjahr 2023 werden die Kosten wohl in den Millionenbereich gehen.
Für die Restaurierung von Mariä Himmelfahrt werden auch Spenden nötig sein, sagt Ertl. „Es wird erwartet, dass sich die Pfarrei vor Ort einbringt.“ Ein Spendenkonto hat Ertl bereits eingerichtet. Nun hofft er auf die Unterstützung durch die Angehörigen der Pfarrei.
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