Förster Hermann Rupp sagt es deutlich: „Ja, das Eschensterben ist ein Problem – auch in Höchstädt.“ Aktuell müssten sogar entlang der Staatsstraße bei der Einfahrt zum Tierheim einige Bäume deswegen entfernt werden. „Meiner Meinung nach sind die nicht mehr sicher genug. Und es kann gut sein, dass betroffene Bäume von jetzt auf gleich umkippen. Auch, weil meist noch eine Pilzerkrankung dazu kommt“, erklärt Rupp. Auch heuer zieht er in der letzten Sitzung des Jahres Bilanz zum abgelaufenen Fortwirtschaftsjahr. In Zahlen (2018): circa 48900 Euro Einnahmen mit dem Stadtwald und circa 27200 Euro Einnahmen mit dem Hospitalwald der Stadt.
Dem Wald fehlt Wasser
Auf Nachfrage von Günter Ballis (FDP), ob in den Wäldern eigentlich noch die Fichte berücksichtigt werde, antwortet der Förster: „Wir verlieren sie sicher nicht aus dem Auge. Aber wir sind nicht mit guten Böden in Masse gesegnet. Für die Fichte sind nur wenige Standorte geeignet, zwei Flächen gibt es im Spitalwald.“ Außerdem fehle schlicht das Wasser im Boden.
Rupp konzentriere sich deshalb unter anderem auf die Pflanzung von Eiche, Heimbuche und Ahorn. Zudem sollen Versuche mit Esskastanie und Schwarznuss stattfinden. Wolfgang Konle (SPD) fragt nach alternativen Vermarktungsmöglichkeiten, wie etwa einem Friedwald oder Hackschnitzelflächen. Herman Rupp erklärt: „Ich sage immer: Schützen durch Nützen. Wir haben keine Flächen für Energie-Holz. Und Plantagen machen wir nicht. Wir bekommen aber genug Energieholz aus dem Laubholz raus.“ Ein Friedwald sei durchaus eine Option, Rupp würde dafür aber eine schöne Stelle im Wald aussuchen. „Ein Friedwald ist eine legitime Denkrichtung. Er sollte klar abgegrenzt sein und nicht in irgendeinem Eck sein. Aber das ist meine persönliche Meinung.“ Bürgermeister Gerrit Maneth nickt und fügt hinzu: „Der Friedwald ist ein Thema. Es gibt ein Konzept für 2050.“
Das Tier frisst alles Laubholz
Zeitlich schneller könnte im Forst dagegen ein anderes Thema auftauchen. Laut Hermann Rupp steht die sogenannte Schwammspinne vor der Tür. „Die ist noch gefährlicher als der Eichenprozessionsspinner. Sie frisst alles Laubholz“, so der Experte. Fachleute kennen die Raupe unter dem Namen Lymantria dispar, im Landkreis Donau-Ries ist sie schon angekommen. „Das Problem ist die Bekämpfung. Es müssen das Pflanzenschutzrecht und das Biozidrecht beachtet werden. Es ist nicht ganz einfach und dieses Thema wird uns noch beschäftigen. Vor allem aber, wer was zahlt.“
Zahlen legt der Höchstädter Stadtrat bei seiner Sitzung am Montag auch fest – und zwar extakt die gleichen wie im Vorjahr. Einstimmig werden deshalb die Verkaufspreise für die Brennholzabgabe für das Fortwirtschaftsjahr 2019/2020 abgestimmt.
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