Es ist ein besonderes Buch über diesen kleinen Stadtteil von Höchstädt. Nach mehrjähriger Arbeit veröffentlichte die Sonderheimerin Hildegard Letzing das Buch „Sonderheim 1875 – davor und danach“. Im Interview vor wenigen Wochen sagte sie selbst dazu: „Es handelt sich nicht um ein wissenschaftliches Werk. Die Angaben aus den standesamtlichen Archiven sind selbstverständlich authentisch.
Es ist der Versuch, einen Einblick davon zu vermitteln, wie sich das tägliche Leben, wozu auch Feierlichkeiten zählen, in einem kleinen Dorf vor der Mechanisierung abgespielt hat.“ Und das, so die Meinung von Werner Bucher, der eine Buchkritik schreibt, sei ihr gelungen. Mehr noch: „Das Buch ist eine außerordentliche Würdigung der Menschen von Sonderheim, heute zu Höchstädt gehörend, über einen Zeitraum von 150 Jahren, mit Gründung des Deutschen Reiches, I. und II. Weltkrieg, dazwischen Inflation, Hungersnöte und die NS-Zeit, sowie den außerordentlichen Ereignissen der aktuellen Zeit.“
Letzings Buch über Sonderheim ist einzigartig
Weiter schreibt Bucher, dass Hildegard Letzing über beinahe ein Jahrzehnt unzählige Informationen zu einem gelungenen Gesamtbild zusammen getragen habe – das könnte man als einzigartig bezeichnen. Das Buch schildert das Leben in einem der vielen kleinen Dörfer in unserer Heimat, in einer Welt, einer Art Mikrokosmos, scheinbar unberührt von den Ereignissen rundum, in der einfache Menschen ein oft sehr beschwerliches, manchmal auch ein zufriedenes und glückliches Leben im Einklang mit der Natur hatten. Und dann kamen doch die großen Katastrophen wie die beiden Weltkriege und vor allem die NS-Zeit, welche die Dorfgemeinschaft und seine Menschen an Gerechtigkeit und schließlich auch am Sinn des Lebens zweifeln ließen.
Heute, in der Neuzeit angekommen und eingebunden in eine funktionierende Gesellschaft einer modernen Kleinstadt wie Höchstädt, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, wie einfach, aber auch oft sehr beschwerlich das Leben in der sogenannten guten alten Zeit war. Dieses bemerkenswerte Zeugnis über die Geschichte eines Dorfes und seiner Menschen steht stellvertretend für das Leben vor dem Zeitalter des Internets und es ist nicht nur älteren Lesern zu empfehlen, sondern auch den jüngeren. Vielleicht erkennt dann der eine oder andere, wie arm und inhaltslos das Leben durch Internet und ständige oberflächliche Beschäftigung geworden ist. So die Kritik von Werner Bucher.
Die zweite und letzte Ausgabe zum Preis von 25 Euro wird voraussichtlich im April 2021 erscheinen. Bei Interesse bitte bis Ende Februar bestellen bei der Autorin Hildegard Letzing, Telefon 09074/2928, Mobil 0152/04575777, E-Mail: h.letzing @t-online.de.