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Höchstädt: Höchstädter Stadtpfarrkirche: Was ist an Weihnachten?

Höchstädt

Höchstädter Stadtpfarrkirche: Was ist an Weihnachten?

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    Die Höchstädter Stadtpfarrkirche ist seit Donnerstagmittag geschlossen. Experten haben entdeckt, dass Gewölberippen locker sind und herabfallen können.
    Die Höchstädter Stadtpfarrkirche ist seit Donnerstagmittag geschlossen. Experten haben entdeckt, dass Gewölberippen locker sind und herabfallen können. Foto: Berthold Veh

    Bei vielen Angehörigen der Höchstädter Stadtpfarrei Mariä Himmelfahrt ist es am Freitag das Thema Nummer eins: Die Stadtpfarrkirche musste am Donnerstagmittag geschlossen werden. Derzeit laufen die Voruntersuchungen für eine Sanierung, denn 2023 soll das 500-jährige Bestehen des Gotteshauses gefeiert werden. „Dass wir jetzt aber die Stadtpfarrkirche schließen müssen, war natürlich nicht geplant“, sagt Stadtpfarrer Daniel Ertl. „Mit dieser Überraschung haben wir wirklich nicht gerechnet.“

    Gegenwärtig stehen fahrbare Bühnen im Gotteshaus. Stuckateur Cornelius Holzbock hat sich damit nach oben hieven lassen und das Gewölbe von Mariä Himmelfahrt untersucht. Das Ergebnis sei eindeutig gewesen, sagt der Experte aus Thannhausen. Die Gewölberippen an der Decke seien mitunter bis auf eine Länge von zwei Metern lose. „Sie können nach unten fallen“, erklärt Holzbock. Vermutlich wäre das auch noch einige Jahre gutgegangen. Aber jetzt, nachdem der Sicherheitsmangel feststeht, könne niemand mehr das Risiko übernehmen, erläutert Stadtpfarrer Ertl. Er habe sich auch mit dem Architekten Georg Hienle in Welden abgesprochen. Der Geistliche zog schließlich die Notbremse und ließ das Gotteshaus schließen. „Die Stadtpfarrkirche ist bis auf Weiteres gesperrt. Das Betreten der Baustelle ist untersagt!“, so steht es auf den Hinweiszetteln an den Kirchentüren.

    Unklar ist, wie lange die Kirche gesperrt bleibt

    Die Nachricht machte wie ein Lauffeuer die Runde. Bereits am Donnerstagabend erhielt Ertl einen Anruf von einem Paar, dessen Kind am Ende des Jahres in der Stadtpfarrkirche getauft werden sollte. „Wir wissen aber im Moment noch nicht, wie lange die Stadtpfarrkirche gesperrt bleibt“, sagt Ertl. In der Kirche soll nun ein Gerüst aufgebaut werden. Der Einbau einer provisorischen Decke könne dann das Herabfallen von Gewölbeteilen verhindern. Ein Vorfall wie in Schwennenbach soll jedenfalls verhindert werden. Dort war im September 2014 ein wertvolles Deckenfresko herabgestürzt. Auch die Kosten der Sanierung werden sich wohl gewaltig erhöhen. Nach Informationen unserer Zeitung dürfte die Summe die Millionengrenze übersteigen.

    Als Ausweichquartiere für die Gottesdienste stehen den Katholiken werktags die Spitalkirche und an Sonntagen die Schlosskapelle zur Verfügung. „Ich hoffe immer noch, dass wir Weihnachten in der Stadtpfarrkirche feiern können“, sagt Ertl. Dies sei aber eine Hoffnung.

    Studienkirche statt Stadtpfarrkirche

    Marianne Rieder hat die Nachricht bestürzt. „Das ist schon ein Schock“, sagt die Leiterin des Kammerchors Calypso, der in diesem Jahr sein 20. Jubiläum feiert. Krönender Abschluss der Konzertreihe hätte am 9. Dezember die Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium in der Stadtpfarrkirche sein sollen. Jetzt hat Rieder nach einer Alternative gesucht und Dillingens Stadtpfarrer Wolfgang Schneck angerufen. Das Jubiläumskonzert findet nun am Sonntag, 9. Dezember, um 15 Uhr in der Studienkirche statt. Gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit, wer zum zwei Stunden vorgezogenen Termin keine Zeit hat, kann sie bei den Vorverkaufsstellen zurückgeben.

    Redaktionsleiter Berthold Veh befürchtet in seinem Kommentar: Es wird nicht schnell gehen

    Zum Hintergrund: Höchstädter Stadtpfarrkirche muss geschlossen werden

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