Im alten Bienenhaus gibt es die Brotzeit. Wer noch nicht satt ist, darf jederzeit das frische Obst von den Bäumen essen. Sogar das Biotop soll wieder reaktiviert werden. Und wenn die Buben und Mädchen ein eigenes Hochbeet hegen und pflegen wollen, dann dürfen sie es anlegen. All das soll im neuen Naturkindergarten in Höchstädt möglich sein – dank eines passenden Standortes, der nun laut Bürgermeister Gerrit Maneth gefunden ist. Bei der Stadtratssitzung am Montag verkündet er: „Wir sind zu einem tollen Ergebnis gekommen, das freut mich sehr. Unser neuer Kindergarten findet Platz im Kreisobstlehrgarten. Das ist perfekt.“ Zumal mit Manfred Herian, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege, ein kompetenter Ansprechpartner zur Seite stehe.
Die Gebühren für die Kindergärten sollen angepasst werden
So sei es laut Maneth auch möglich, dass die Kinder und Erzieher die Toiletten im neuen Gebäude auf dem Gelände an der Deisenhofener Straße nutzen können und damit kein Donnerbalken – wie in solchen Einrichtungen üblich – notwendig ist. „Und durch den kleinen Umbau des alten Bienenhauses brauchen wir auch keinen neuen Bauwagen kaufen“, so Maneth weiter. Wichtig sei, dass von einem Natur- und nicht von einem Waldkindergarten gesprochen werde. Träger soll das Bayerische Rote Kreuz sein. „Soll deshalb, weil beim BRK unser Naturkindergarten noch nicht durch alle Gremien durch ist. Aber ich sehe da keine Probleme“, sagt Maneth. Er betont, dass die Gebühren an die der jetzigen beiden Einrichtungen in Höchstädt angepasst werden sollen.
Die Einrichtungen Don Bosco und Adolph Kolping sind am Montagabend ebenfalls Thema im Stadtrat. Günter Groll, Vorsitzender des Vorstands von dem Kita-Zentrum St. Simpert in Augsburg, stellt das Konzept der Stiftung vor. Demnach ist eine sogenannte Amtshilfevereinbarung die vertragliche Grundlage zwischen Kirchenstiftung als Betriebsträger und der Stiftung. Heißt: Träger der Kindertageseinrichtungen sind die Kirchenstiftungen vor Ort – auch in Höchstädt. „Aber unsere Stiftung kümmert sich um alles, was zur Entlastung beiträgt und übernimmt wesentliche Aufgaben“, erklärt Groll. Dazu zählen die Aufstellung des Haushaltes, Arbeitsverträge, Abrechnungen oder Baumaßnahmen bis zu 3000 Euro. Dabei, so betont es der Vorstandsvorsitzende, würde man gemeinsam mit der Stadt zusammenarbeiten, „von der schließlich auch das Geld kommt.“ Insgesamt 427 katholische Kitas gibt es laut Groll im Bistum Augsburg, davon sind 139 unter der Amtshilfevereinbarung – eine Art Generalvollmacht – im Kita-Zentrum St. Simpert. In Zahlen: rund 10.000 betreute Kinder und 2500 Mitarbeiter.
Stadtrat Stephan Karg betont in seiner Funktion als Hausmeister in Don Bosco, dass die Entscheidung zu St. Simpert zu gehen, die richtige gewesen sei. „Es hat sich einiges getan, zu unserem Vorteil. Unser Pfarrer hat durchaus noch andere Aufgaben“, so Karg. Einzig die Auswahl der Handwerker störe den Zweiten Bürgermeister. Wenn vor Ort was anfällt, kümmert sich St. Simpert darum – und teils kommen dann Klempner bis aus Aichach. „Ich würde mir einfach wünschen, dass wir kürzere Wege haben und auch unsere Handwerker vor Ort zum Zug kommen“, so Karg. Auch Hans Mesch und Johann Jall fragen nach Mitspracherechten vor Ort. Und Bürgermeister Maneth ergänzt: „Wir haben hier tolle Handwerker, die auch für uns verfügbar sind.“ Sein Vorschlag: Er schickt eine Gewerbeliste zur Stiftung. Der Vorstandsvorsitzende Groll nimmt den Vorschlag dankend an und sagt: „Außerdem wollen wir auch eine Außenstelle in Höchstädt installieren, weil der persönliche Kontakt, vor allem zu den Erziehern vor Ort, sehr wichtig ist“, so Groll.
Schweyer war der neunte Listennachfolger
Ein direkter Ansprechpartner für Angelegenheiten in den einzelnen Stadtteilen ist ebenfalls wichtig. Sehr, wie Rathauschef Maneth betont. Deshalb freue er sich, dass er am Montagabend Peter Schweyer als neues Gremiumsmitglied vereidigen kann. Nachdem Simon Wetschenbacher auf eigenen Wunsch im September vergangenen Jahres sein Amt niedergelegt hatte, hat die Höchstädter Verwaltung lange nach einem Nachfolger aus Schwennenbach gesucht – und schließlich mit Schweyer gefunden. Er war der neunte Listenachfolger. „Ich bin sehr erleichtert, denn es ist einfach wichtig, dass die Stadtteile im Stadtrat vertreten sind“, so der Bürgermeister. Das findet auch Peter Schweyer, wie er sagt, und hat deshalb auch nicht abgelehnt. „Es kann nicht sein, dass sich dafür keiner hergibt. Und meine Frau hat es mittlerweile auch verdaut und steht dahinter“, sagt er lachend. Gebürtig stammt Schweyer aus Berghausen, seit 1982 ist er in Schwennenbach zuhause. Bis zur Wahl im März ist er nun Mitglied im Höchstädter Stadtrat, dann wird neu gewählt – und Schweyer steht auf Platz eins der Schwennenbacher Liste.
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