Von rechts nach links, von links nach rechts. Rudy Kimmerle sitzt mit Sonnenbrille im Kabinenhaus und schwenkt die Baggerschaufel routiniert hin und her – das alltägliche Geschäft des Höch-städters. Aber nicht bei jedem Bagger-Einsatz bekommt er vermutlich so viel Aufmerksamkeit. Zumindest sind am Freitag einige Bürger stehen geblieben oder gar vom Rad abgestiegen und haben durch den Bauzaun gespitzelt. Denn Kimmerle war auf dem Edeka-Gelände aktiv. Es tut sich was.
Es ist eine Belohnung ausgesetzt
Oder? „Wir müssen archäologische Untersuchungen auf dem Grundstück durchführen. Das fordert das Landratsamt“, sagt Rudy Kimmerle, dem der abgebrannte Supermarkt gehörte. Er ist Geschäftsführer der Firma Kimmo Süd. Wie berichtet, ist der Edeka in der Lutzinger Straße in Höchstädt 2020 in der Nacht zum Sonntag, 24. Mai, abgebrannt – Brandstiftung. Die Kriminalpolizei hat eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro festgesetzt, der geschädigte Eigentümer Rudy Kimmerle hat die Summe auf 10000 Euro erhöht. Die Ermittlungen laufen.
Supermarkt, Post und Bäckerei
Währenddessen wartet Kimmerle auf die Genehmigung für den Neubau an bisheriger Stelle. Es soll erneut ein Einkaufsmarkt mit einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern entstehen, inklusive Post und Bäckerei. „Der Mietvertrag ist unterschrieben“, sagt er. Die Pläne liegen der Stadt und auch der Genehmigungsbehörde, dem Dillinger Landratsamt, vor.
Im Zuge dieses Verfahrens sind nun archäologische Untersuchungen gefordert. „Recht kurzfristig“, wie Kimmerle sagt. Deshalb, und weil es ihm auch möglich sei, habe er am vergangenen Freitag selbst die Baggerschaufel geschwungen.
Was sagt das Landratsamt?
Vor Ort war auch ein Archäologe des Bayerisches Landesamtes für Denkmalpflege Thierhaupten.
Zirca hundert Kubikmeter Erde hat der Geschäftsführer ausgebaggert, die untersuchten Stellen waren circa 50 Zentimeter bis zu einem Meter tief. Laut Rudy Kimmerle sei dabei am Freitag nichts gefunden worden, der Experte würde dieses Ergebnis so auch dem Landratsamt weiterleiten. „Ich warte ab, ob das an Untersuchungen reicht oder ob wir noch mehr machen müssen. Wir stehen auf jeden Fall in den Startlöchern für den Neubau“, so Kimmerle.
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