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Höchstädt: Die Stadtpfarrkirche Höchstädt darf nachts nicht mehr leuchten

Höchstädt

Die Stadtpfarrkirche Höchstädt darf nachts nicht mehr leuchten

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    Ab 23 Uhr darf die Stadtpfarrkirche nicht mehr beleuchtet sein. Unser Foto entstand im August, als etwa drei Dutzend Störche auf dem Kirchendach eine Pause einlegten.
    Ab 23 Uhr darf die Stadtpfarrkirche nicht mehr beleuchtet sein. Unser Foto entstand im August, als etwa drei Dutzend Störche auf dem Kirchendach eine Pause einlegten. Foto: Daniel Ertl

    Es war die erste Sitzung des Bau- und Umweltausschusses in Höchstädt, bei der Bürgermeister Gerrit Maneth als Vorsitzender fungierte. Und das, so schilderte er es auf Nachfrage, sei kein Thema mehr gewesen. Wie berichtet, gab es zuletzt in der öffentlichen Stadtratssitzung hitzige Diskussionen darüber, ob es Maneth moralisch zustehe, diesen Posten zu übernehmen. Weil Simon Wetschenbacher auf eigenen Wunsch sein Amt im Gremium niederlegte, wurde der Vorsitz im Bauausschuss frei. Maneth beschloss, dieses Amt als Rathauschef zu übernehmen – nur so kann er mitabstimmen, so steht es im Gesetz.

    Streit um den Vorsitz im Bauausschuss

    Maneth begründete die Entscheidung in der Sitzung so: „Aktuell habe ich als Bürgermeister im Bauausschuss kein Stimmrecht. Ich finde aber, dass dies ein sehr wichtiger Ausschuss ist, der wegweisende Entscheidungen für die Entwicklung unserer Stadt und Stadtteile trifft. Ich als Bürgermeister will deshalb mitstimmen, das sehe ich als meinen Auftrag.“ Vor allem Umlandfraktionssprecher Johann Jall hat für diese Vorgehensweise kein Verständnis, er wetterte in der Sitzung: „Das Umland hat zugunsten der Freien Wähler auf den Posten des Dritten Bürgermeisters verzichtet. Dafür war ausgemacht, dass wir den Bauausschussvorsitz bekommen. Und das muss bis Ende dieser Periode auch gelten.“ Tut es nicht, Maneth hat am vergangenen Montag die Sitzung im Rathaus geleitet.

    Auf der Tagesordnung stand unter anderem der Wunsch nach einem Spielplatz im Bereich des Molbergs in Höchstädt. Laut Gerrit Maneth hat sich eine Bürgerin mit diesem Anliegen bei der Stadt gemeldet. „Wir haben im Umkreis von 500 Metern derzeit keinen Spielplatz, aber wir haben in diesem Umkreis auch keine städtischen Flächen, die wir nutzen könnten“, erklärte der Bürgermeister. Deshalb wolle man nun mit privaten Grundstücksbesitzern in Kontakt treten und prüfen, ob es Möglichkeiten gibt, als Stadt Flächen für einen neuen Spielplatz zu pachten. (So viel Potenzial hat die Stadt Höchstädt)

    Was passiert mit dem Höchstädter Schloss?

    Ein anderes Schreiben hat dagegen sofortige Auswirkungen für die Stadt. Im Juli hat der Bayerische Landtag das Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“ sowie das zugehörige Begleitgesetz beschlossen. Teil der seit 1. August geltenden Gesetze sind auch Vorschriften zur Vermeidung der Lichtverschmutzung. Was, so die offizielle Begründung, ein Mitverursacher des massenhaften Insektensterbens sei. Wortwörtlich heißt es im Gesetz: „Die Fassadenbeleuchtung an öffentlichen Gebäuden wird ab 23 Uhr abgeschaltet. Im Außenbereich ist die Beleuchtung von Werbeanlagen grundsätzlich untersagt.“ Nachtaktive Tiere wie Fledermäuse oder Insekten soll mehr ungestörter Lebensraum geboten werden. Im konkreten Fall bedeutet das für Höchstädt: Ab 23 Uhr müssen die Lichter an der Stadtpfarrkirche, am Rathaus und am Geigerturm bis zum Morgengrauen abgeschaltet werden. Sofort. „Wir müssen uns daran halten und werden es auch umsetzen“, so Maneth. Auch das Schloss Höchstädt als öffentliches Gebäude sei von dieser Neuregelung betroffen. Dafür verantwortlich, so der Rathauschef, ist die Bayerische Schlösserverwaltung.

    Ein Nachfolger für Wetschenbacher steht noch nicht fest

    Wer künftig den Stadtteil Schwennenbach im Höchstädter Stadtrat vertritt, ist derweil noch nicht geklärt. Wetschenbachers erster Listennachfolger hat bereits schriftlich abgesagt, der zweite Nachrücker hat am Telefon abgesagt. Die Verwaltung nehme nun Kontakt mit dem dritten Schwennenbacher auf. Maneth: „Ich bin überzeugt, dass wir zeitnah einen Nachrücker finden. Auf der Liste sind noch Kandidaten, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie eine gute Vertretung für den Stadtteil sind.“ (Höchstädter Stadtrat will sein Mandat niederlegen)

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