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Höchstädt: Die SSV Höchstädt darf ihr Projekt Zukunft fertigstellen

Höchstädt

Die SSV Höchstädt darf ihr Projekt Zukunft fertigstellen

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    Vor elf Jahren hat die SSV Höchstädt das Projekt Zukunft gestartet. Am Montagabend fiel nun die finale Entscheidung, dass die Sportler auch den letzten Bauabschnitt fertigstellen dürfen. Die Stadt schultert für den größten Verein dafür – Stand jetzt – knapp eine Million Euro.
    Vor elf Jahren hat die SSV Höchstädt das Projekt Zukunft gestartet. Am Montagabend fiel nun die finale Entscheidung, dass die Sportler auch den letzten Bauabschnitt fertigstellen dürfen. Die Stadt schultert für den größten Verein dafür – Stand jetzt – knapp eine Million Euro. Foto: Simone Bronnhuber

    Die Stimmung ist geladen. Lange haben die Höchstädter Sportler auf diesen Tag gewartet. Elf Jahre genau. So lange versucht die SSV bereits ihr Projekt Zukunft fertigzustellen. Die Ehrenamtlichen um Vorsitzenden Jakob Kehrle wollen seither die Vereinsstruktur neu ausrichten – inklusive neuer Raumstruktur aller Abteilungen. Um, so betont es Kehrle am Montag bei der Sitzung immer wieder, „sich für die Zukunft aufzustellen. Nur das ist der richtige Weg“. Für ihn als SSV-Chef und Mitglied des Stadtrates. „Ich versuche meine Persönlichkeit zu spalten“, sagt er angespannt. Es geht um viel bei dieser Sitzung, der Saal ist voll mit Sportlern. Der letzte Bauabschnitt steht zur finalen Abstimmung.

    Eine finanzielle Herausforderung für die Stadt

    Bürgermeister Gerrit Maneth erinnert an die Anfänge, erläutert ausführlich was speziell in den vergangenen Monaten passiert ist und begründet, warum er für die Fertigstellung ist: „Die SSV ist finanziell nicht in der Lage, dass Projekt bis zum Ende zu schultern. Die SSV ist auf uns angewiesen – und wir auf die SSV.“ Ohne den Sportverein müsse die Stadt viel Geld in die Hand nehmen, um ein ähnliches Angebot für die Bürger auf die Beine zu stellen. „Wir alle wissen, dass das für uns eine große, finanzielle Herausforderung wird. Uns ist auch allen bekannt, was für andere Projekte auf uns zukommen. Aber ich bin der Meinung, dass jetzt die Voraussetzungen optimal sind. Es ist sehr, sehr viel Geld, aber es ist sinnvoll für die Zukunft angelegt“, erläutert der Bürgermeister.

    Im ersten Schritt steht bei der Sitzung der Bauantrag zum Neubau einer Stockschützenhalle, die multifunktionell genutzt werden kann, sowie der Umbau der bestehenden Sporthalle zur Abstimmung an. Das Höchstädter Gremium muss dazu das gemeindliche Einvernehmen erteilen, die endgültige Zustimmung erteilt das Landratsamt. Bürgermeister Maneth erläutert, dass nach dem Tod von Architekt Josef Weiß, der von Beginn an ehrenamtlich das Projekt betreut hatte, entschieden wurde, alles zu überplanen. Auch, weil der Höchstädter Unternehmer Rudolf Kimmerle mit seinem Team nun mit im SSV-Boot ist.

    Rudolf Kimmerle ist mit im Boot

    So beinhaltet der finale Bauantrag des Projekts Zukunft eine Optimierung von Funktionalität und Flexibilität, eine verbesserte Wirtschaftlichkeit und zwei räumlich von einander getrennte Bauwerke – Mehrzweckhalle und Multifunktionshalle. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,95 Millionen Euro.

    Noch bevor Rathauschef Maneth im nächsten Tagesordnungspunkt die detaillierte Finanzierung vorstellt, schnellen die Hände der Stadträte nach oben. Argumente für und gegen wechseln sich ab – von der einen Seite des Tisches auf die andere. Da gibt es Zweifel, ob die Gesamtkosten realistisch sind. Es wird sich beschwert, dass genaue Zahlen für die einzelnen Bauwerke fehlen. Auch seien Unterlagen vor der Sitzung zu knapp eingegangen. Zudem wird immer wieder darauf hingewiesen, dass mit der Sanierung der Schule oder auch der Trinkwasserversorgung, weitere große, finanzielle Projekte kommen. Das Projekt Zukunft sei zu teuer.

    Da sind aber auch die Räte, die dringend für die Fertigstellung plädieren. Man müsse dankbar um die ehrenamtlichen Sportler sein, die das seit Jahren schultern und weiter umsetzen. Es ist von einem Vorreiterprojekt weit über die Landkreisgrenze hinaus die Rede. Auch wird an die Verpflichtung der Stadt gegenüber dem Sportverein appelliert. Die zukunftsorientierte Ausrichtung wird gelobt. Am Ende erteilt der Stadtrat dem Bauantrag mit 14:5 Stimmen das gemeindliche Einvernehmen. Dann legt Rathauschef Gerrit Maneth die Zahlen offen.

    Das sind die genauen Zahlen zur Finanzierung

    Ganz oben stehen 1,95 Millionen Euro. Der Bayerische Landessportverband beteiligt sich mit einem Zuschuss in Höhe von rund 585000 Euro sowie einem Darlehen zu 0,12 Prozent über rund 260000 Euro. Rudolf Kimmerle übernimmt eine Kostendeckelung in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Auf die SSV fallen 130000 Euro. Die Beteiligung der Stadt Höchstädt: 545000 Euro Zuschuss für den Bauabschnitt und die Übernahme bestehender Darlehen der SSV (Entlastung für Unterhalt) in Höhe von 326000 Euro. Macht in Summe 871000 Euro. Im schlechtesten Fall kommen weitere 80000 Euro hinzu. So hoch ist der aktuell eingeplante Zuschusses des Landkreises, der noch nicht gewährleistet ist. Wenn es diesen nicht gibt, bleiben an der Stadt 951000 Euro hängen. Deshalb muss das Gremium über diese Summe am Montag abstimmen – und jede einzelne Stimme ist entscheidend.

    Und es geht knapp aus. Mit 10:8 Stimmen wird für die finanzielle Unterstützung der SSV Höchstädt gestimmt. Das Projekt Zukunft kann damit fertiggestellt werden. Dafür gibt es von den Zuhörern – zumindest von den anwesenden Sportlern – Applaus. "

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