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Höchstädt: Bürgermeister Maneth: B16 Nord ist „beste Lösung für alle“

Höchstädt

Bürgermeister Maneth: B16 Nord ist „beste Lösung für alle“

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    Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth im Rathaus.
    Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth im Rathaus. Foto: Simone Bronnhuber

    Offiziell finden in Höchstädt derzeit keine Sitzungen statt. Der Stadtrat hat Sommerpause. Ein Thema dagegen nicht: die B16-Nord-Umfahrung. Nach einer Kampfabstimmung Anfang des Jahres, einem plötzlichen Schreiben des Umweltministers und vielen öffentlichen Diskussionen warten nun alle. Aber auf was? Wie geht es weiter? Was ist der aktuelle Planungsstand? Wir haben Bürgermeister Gerrit Maneth zum Interview getroffen - trotz Sommerpause.

    Es stehen zwei dicke Ordner direkt neben dem Schreibtisch. Der eine hat die Aufschrift B16 und der andere Wasser. Sind das die Themen, die den Höchstädter Bürgermeister derzeit am meisten beschäftigen?

    Maneth: Auch, aber es sind schlicht die Themen mit den meisten Unterlagen und brauchen deshalb Platz in den Ordnern.

    Was ist der aktuelle Stand bei den Planungen der B16-Umfahrung?

    Maneth: Wir warten auf die Ergebnisse des hydrogeologischen Gutachtens. Auf Grundlage dieser Auswertungen werden neue Brunnenstandorte gesucht und dann ein neuer Trassenverlauf geplant.

    Wir reden immer noch von B16 Nord?

    Maneth: Auf jeden Fall. Das Ziel ist klar: Die Trasse so weit wie möglich in den Norden von den Bürgern weg zu verlegen. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass die Straße im Norden die beste Lösung für alle ist – auch für Deisenhofen.

    Was passiert denn nun mit dem Wasserschutzgebiet? Wochenlang haben Sie die entscheidende Sitzung im Januar vorbereitet, in einer Kampfabstimmung votete der Stadtrat ganz knapp für eine Auflösung. Doch dann kam Post vom Umweltministerium. Ein Wasserschutzgebiet einfach aufgeben, sei doch nicht so einfach.

    Maneth: Die Entscheidung im Januar war immens wichtig. Sie war die Basis dafür, dass wir mit Umweltminister Thorsten Glauber ins Gespräch gekommen sind. Und es wird definitiv ein Teil des Wasserschutzgebietes aufgelöst. Wäre die Entscheidung damals anders ausgefallen, hätten wir nicht die Flexibilität und müssten gegebenenfalls die Bürgerentscheidstraße realisieren. Das Gutachten wird zeigen, wo wir wie viel Trinkwasser fördern können und wo neue Brunnenstandorte sinnvoll sind. Die Mengen, die für eine Versorgung unserer Bürger fehlen, können dann über Rieswasser bezogen werden.

    Geht die Bayerische Rieswasser-Versorgung dieses Hin und Her eigentlich mit? Hat der Versorger die Kapazitäten und kann er auf Höchstädt warten?

    Maneth: Wir sind in engem Kontakt und der Werkleiter ist immer auf dem aktuellsten Stand. Er kennt unsere Herausforderungen und ist immer bemüht, das beste Konzept für Höchstädt zu entwickeln. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Wie geht es konkret weiter? Ist Licht im langen B16-Tunnel zu sehen?

    Maneth: Ich will definitiv heuer noch eine Entscheidung im Stadtrat. Ich hoffe, dass wir im September konkrete Brunnenstandorte haben und zeitnah eine Skizze vom Staatlichen Bauamt mit dem neuen Trassenverlauf erhalten. Spätestens im November muss dann der Stadtrat final abstimmen.

    Da gibt es ja noch dieses Problem mit dem Verkehr im Süden …

    Maneth: Der Verkehr aus Wertingen ist permanent ein Thema. Aber es gibt kein fertiges Konzept, das in der Schublade liegt. Mit dem Staatlichen Bauamt sind wir im ständigen Kontakt. Aber eine richtige Lösung zu finden, ist sehr, sehr schwer.

    Eine Entscheidung wünscht sich auch die SSV Höchstädt. Was sagen Sie persönlich zu den Plänen? Macht die angedachte Multifunktionshalle im letzten Bauabschnitt Sinn?

    Maneth: Ich kann aus Sicht der SSV nachvollziehen, dass ihr Konzept erfolgversprechend ist. Ich glaube auch, dass die Stadt mit solch einer Multifunktionshalle gut aufgestellt ist. Sie bietet sowohl anderen Vereinen als auch der Stadt neue Chancen für Veranstaltungen.

    Dann braucht es aber auch grünes Licht vom Stadtrat.

    Maneth: Die SSV ist ein immens wichtiger Verein und wir als Stadt haben eine Fürsorgepflicht. Deshalb müssen wir auch den Bauumfang und die Kosten im Verhältnis sehen. Ich finde es sehr positiv, dass sich mittlerweile alle Fraktionen schon bei der SSV vor Ort informiert haben. (Lesen Sie auch: Die SSV Höchstädt plant eine Halle "mit allen Möglichkeiten")

    Wie geht es weiter?

    Maneth: Wir sind nächste Woche in München beim Bayerischen Landessportverband und wollen im persönlichen Gespräch klären, wie der Verband zu den Plänen steht und wie diese finanziell gefördert werden können.

    Nicht nur der Sportverein hat große Baupläne. Die Stadt selbst hat Großprojekte am Laufen oder vor der Brust.

    Maneth: Aktuell ist die größte Baumaßnahme das IBIZ, ausgesprochen Interkommunales Bildungs- und Integrationszentrum. Anfang nächsten Jahres wollen wir es einweihen. Momentan erarbeiten wir gerade ein Konzept, wie wir alle Vereine, die Interesse an einer Nutzung der Räume haben, unterbringen können. Auch die Sanierung unserer Schule steht in den Startlöchern.

    Heißt was konkret?

    Maneth: In den nächsten Wochen wird der Theaterkeller zu zwei Räumen umgestaltet, sodass dort Unterricht stattfinden kann. Dann wird die Mensa nach oben in die Aula verlegt. Anfang nächsten Jahres starten wir dann mit der kompletten Baumaßnahme.

    Am Konzept hat sich nichts verändert?

    Maneth: Nein. Wir haben noch Termine bezüglich Fördergeldern. Aber es geht definitiv nächstes Jahr los. Das wird für den Schulverband und für die Stadt als stärkstes Mitglied ein großer finanzieller Brocken – auch wenn die Gesamtkosten von 21,5 Millionen Euro mit rund zehn Millionen Euro gefördert werden.

    Stichwort Förderung: Hat die Stadt genügend Kindergartenplätze?

    Maneth: Wir kommen unserer rechtlichen Fürsorgepflicht nach, aber wir sind an unsere Grenzen gestoßen. Spätestens 2020 brauchen wir eine weitere Kindergartengruppe und im Januar können wir Stand jetzt schon keine weiteren Krippenkinder mehr in unseren Einrichtungen unterbringen. Aber wir sind in Gesprächen mit Kirche und VG-Gemeinden.

    Was wäre eine dauerhafte Lösung?

    Maneth: Ich wünsche mir einen Waldkindergarten. Die ersten Gespräche wurden bereits geführt, ein Träger hat sich schon angeboten. (Lesen Sie auch: Mehr Haltestellen für die Höchstädter Schulkinder)

    An Freizeitangebot mangelt es in den kommenden Wochen in Höchstädt nicht. Zumindest gibt es neue Ideen.

    Maneth: Gemeinsam mit unserer Innenstadtkoordinatorin und den Lenkungskreisen sind großartige Ideen entwickelt worden. Ich bin begeistert von dem großen Engagement aller Beteiligten. Schon der Muttertagsmarkt war ein großer Erfolg und im September wird es einen großen Markt mit dem Titel „Frauenwelt“ geben. Es ist ein einmaliges Konzept, das es so im Landkreis nicht gibt. Auch unser Herbstmarkt bekommt ein ganz neues Gesicht. Es wird unter anderem eine Ernte-Meile geben. (Lesen Sie auch: Stadtfest Höchstädt: Ja, aber wie?)

    Hat Höchstädts Bürgermeister bei all den Projekten Zeit für Sommerurlaub?

    Maneth: Ich bin natürlich in Gedanken immer bei Höchstädt, aber nächste Woche geht’s mit meiner Familie ins Zillertal. Wir sind begeisterte Klettersteig-Gänger.

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