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Höchstädt: B16-Umfahrung: Wird so Höchstädts Innenstadt entlastet?

Höchstädt

B16-Umfahrung: Wird so Höchstädts Innenstadt entlastet?

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    So könnte Höchstädt nach Umsetzung des Verkehrskonzeptes 2023 aussehen: Eingezeichnet sind die B16 Nord (rot), der regionale Verkehr mit Verlängerung der Anton-Wagner-Straße (grün), der „Kamelbuckel“ im Osten (lila), die neue Verkehrsführung im Westen ohne Kreisel (lila), die Verlängerung der Lärmschutzwand am Lückenschluss (gelb) sowie die Direktverbindung des Radweges bei der Ensbach-Siedlung (lila).
    So könnte Höchstädt nach Umsetzung des Verkehrskonzeptes 2023 aussehen: Eingezeichnet sind die B16 Nord (rot), der regionale Verkehr mit Verlängerung der Anton-Wagner-Straße (grün), der „Kamelbuckel“ im Osten (lila), die neue Verkehrsführung im Westen ohne Kreisel (lila), die Verlängerung der Lärmschutzwand am Lückenschluss (gelb) sowie die Direktverbindung des Radweges bei der Ensbach-Siedlung (lila).

    Dort eine Unterführung, hier ein Kamelbuckel. An der Bahn soll die Straße ausgebaut werden und die Radfahrer bekommen neue Wege in die Innenstadt. Auch soll ein Kreisverkehr abgebaut und dafür eine Querungsinsel installiert werden. Zugegeben: Die Maßnahmen, die der Stadtrat Höchstädt vor wenigen Wochen mehrheitlich verabschiedet hat, sind keine leichte Kost.

    Zumindest, das sagt auch Landtagsabgeordneter Georg Winter: „Es war ein riesiger Aufschlag, da muss man sich schon damit beschäftigen.“ Er weiß, von was er spricht. Wie berichtet, hat Winter in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Krumbach und der Stadt ein Maßnahmenpaket geschnürt, das ab sofort umgesetzt werden soll. Schritt für Schritt, Baustelle für Baustelle. Mit dem Ziel: Die Innenstadt schnellstmöglich zu entlasten – und das noch vor dem Bau einer Umfahrung im Norden. Die Pläne, die auch in der Heimatzeitung in den vergangenen Wochen veröffentlicht wurden, haben für viele Reaktionen bei den Bürgerinnen und Bürger gesorgt.

    Kaum Kritik an den Plänen für Höchstädt

    Aber: „Die Rückmeldungen, die gekommen sind – auch von den Stadträten – waren sehr positiv. Entscheidender war aber: Es gab wenig kritische Stimmen. Die Leute warten darauf, dass etwas vorwärtsgeht und wir uns nicht im Rückwärts verhakeln. Aber ich gebe zu: Ich habe mit mehr Diskussion und Aufschrei gerechnet“, sagt Georg Winter. Eine wirksame Verkehrsentlastung in Höchstädt könne laut dem Landtagsabgeordneten aber nur gelingen, wenn der überregionale Verkehr auf die B16 neu Nord und der regionale Verkehr auf die neue Straße 1171 (Lückenschluss) kommen. Für die Entlastung der Innenstadt sei die Stärkung des Lückenschluss „schlicht erforderlich“. Die Reihenfolge der Maßnahmen und der Zeitpunkt hängen jeweils vom Baurecht ab. Weitere Voraussetzung sei die Verfügbarkeit der Flächen. Winter: „Das Ziel des Verkehrskonzeptes 2023 ist, mehr Lebensqualität zu erreichen. Ein wesentlicher Fortschritt dabei ist, die Verlegung weg von Wohnbereich künftig durch das Gewerbegebiet. Weitere Verbesserungen sind lärmarmer Asphalt, mehr Lärmschutz, und weniger Schwerlastverkehr in der Innenstadt.“

    Ein Kamelbuckel im Osten der Stadt

    Die großen Maßnahmen, die das Verkehrskonzept vorsieht, sind: Der Ausbau der Anton-Wagner-Straße entlang der Bahn mit Geh- und Radweg; ein „Kamelbuckel“, sprich eine Anbindung im Osten in Form eines teilplangleichen Anschlusses der B16 an die Staatsstraße; Abbau des Lidl-Kreisels und ein höhenfreier B16-Anschluss an die Staatsstraße im Osten; höhenfreie Bahnüberquerung; Querungshilfe Dillinger Straße. Die gewichtigsten Vorteile, laut Winter, für Höchstädt: Zeitnahe, zusätzliche Verkehrsentlastung, höhenfreie und sichere Verbindung für Fußgänger und Radler ins Zentrum, gute Anbindung von Gewerbe, Lärmschutzmaßnahmen bis zum Klosterbach. Und: Da es sich um Staatsstraßen handeln, kommen auf die Stadt keine Kosten zu.

    Einzig Geld für den Unterhalt und Flächen müssen zur Verfügung gestellt werden sowie eine finanzielle Beteiligung am Radweg entlang der Bahn. Der Zeitplan: Bis 2023 soll die Anton-Wagner-Straße fertig sein, auch der Lärmschutzwall am Lückenschluss soll bis dahin verlängert sein. „Einmal im Monat würde ich gerne vor Ort Informationen, bei denen Bürgern auch kommen können, erläutern. Auch entsprechende Infotafeln mit allen Plänen könnten im Rathaus ausgestellt werden. Auch Führungen bei den Baustellen sind möglich. Wir wollen die Leute mit auf den Weg nehmen“, so Winter.

    Deshalb betont der CSU-Kreisvorsitzende immer wieder, dass nicht nur die Innenstadt entlastet werde, sondern sich viel für Radfahrer und Fußgänger mit dem Verkehrskonzept tue. „Es gibt zwei kritische Punkte: die Querung der Deisenhofener Straße und der Schipfelring.“ So hat der Stadtrat bereits beschlossen, dass eine höhenfreie Verbindung von Ensbach zur Stadtmitte für die Fußgänger und Radler kommen soll. Ebenso soll ein neuer Radweg entlang der Lutzinger Straße von Schipfelkreisel bis zum Heppner-Ring entstehen. Neu ist auch die Radwegverbindung parallel zur Anton-Wagner-Straße vom Schipfelkreisel bis zur Oberglauheimer Straße entlang der Bahnlinie, erklärt Winter weiter.

    Radfahrer gelangen direkt in die Stadtmitte

    Es gebe gute Vorschläge, mit denen man einerseits die Pulverbachbrücke unterqueren und in Höhe der Galgenmühle den Radweg erreichen könne, um dann zu einem Steg, der ebenfalls geplant werde, zu gelangen. Laut Winter soll solch ein Steg die Querung des Lückenschlusses erleichtern und eine kurzläufige Verbindung zur Stadtmitte mit Grund- und Mittelschule, Nordschwabenhalle und Kindergarten herstellen. Somit bestehe die Möglichkeit für die Bürger im nördlichen Teil der Stadt, anstatt den Schipfelring zu queren, die direkte Verbindung in die Stadt zu nehmen. Wenn die Pläne so realisiert werden. Denn: „Voraussetzung ist, dass es eine notwendige Folge des Gesamtpaketes ist. Gespräche mit Bahn und Wasserwirtschaftsamt gibt es. Sicher ist die Realisierung nicht ganz einfach, aber machbar. Diese Stadtverbindung wäre ein Highlight, die man beispielsweise bei einer Landesgartenschau bekommt.“

    Der durchgängige rote Strich zeigt die Verbindung von der Ensbachstraße bis zur Querung der Bahnlinie beim Pulverbach. Die gestrichelte Linie zeigt, wie die jetzt gefährliche Kreuzung am Lückenschluss, vermieden werden kann.
    Der durchgängige rote Strich zeigt die Verbindung von der Ensbachstraße bis zur Querung der Bahnlinie beim Pulverbach. Die gestrichelte Linie zeigt, wie die jetzt gefährliche Kreuzung am Lückenschluss, vermieden werden kann.

    Aber was ist mit der geplanten B16-Umfahrung im Norden der Stadt? Braucht es die dann nach all den Maßnahmen überhaupt noch? Ist das Verkehrskonzept 2023 die von manchen Bürgern gefürchtete Bahntrasse durch die Hintertür? Auch diese Fragen und kritische Stimmen sind zu hören, vor allem die Bürgerinitiative wehrt sich. Winter sagt dazu: „Die B16 hat Hürden. Die erste Geschichte ist das Thema Wasser. Das ist Bremse. Aber aus meiner festen Überzeugung kann ich sagen: Diese regionale Achse, die wir jetzt planen, ersetzt nicht die B16 neu und wird sie auch nicht verhindern. Daran scheitert eine Umfahrung nicht. Im Gegenteil: Wenn wir eine Entlastung wollen, dann braucht sie diese regionale Ergänzung.“ Der Verkehr aus Wertingen sei damit freilich nicht gelöst. Winter sagt, dass seine Aufgabe darin bestand, das Machbare anzugehen, Anregungen zu geben und die Verantwortlichen in den Gremien, Behörden und Ministerien für das Konzept zu gewinnen. „Jetzt kommt es darauf an, dass wir uns alle konstruktiv einbringen, damit unsere Heimat gewinnt.“

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