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Höchstädt: Alle Wege führen zur Herzogin-Anna-Straße

Höchstädt

Alle Wege führen zur Herzogin-Anna-Straße

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    Das Bild entstand vor dem Alten Rathaus. Rechts biegt die Herzogin-Anna-Straße ab. An der Kreuzung kommt es morgens und abends regelmäßig zu Staus.
    Das Bild entstand vor dem Alten Rathaus. Rechts biegt die Herzogin-Anna-Straße ab. An der Kreuzung kommt es morgens und abends regelmäßig zu Staus. Foto: Bronnhuber

    Erhard Geierhos hat den Test gemacht: In Wertingen hat er verschiedene Ziele in sein Navigationssystem eingegeben. Doch egal welches: Alle Routen führten über die Höchstädter Herzogin-Anna-Straße zum Steinheimer Kreisel und dort auf die neue B16. Und genau in der Herzogin-Anna-Straße kommt es morgens und abends jetzt regelmäßig zu langen Staus. Deswegen ist sich der Höchstädter sicher: „Eine Lösung für die Herzogin-Anna-Straße ist wichtiger als die B16.“

    Warum die Dillinger Umgehung für Probleme sorgt

    Es ist Mittwochabend, Bürgerversammlung im Schlosskeller, kurz nach 22 Uhr. Bürgermeister Gerrit Maneth hat ausführlich die Zahlen, Projekte und Ziele in der Kernstadt vorgestellt. Nur die B16 kam nicht vor. Jetzt aber erinnert Karl Wunderle an die jahrzehntelangen Beratungen darüber. Für ihn steht fest: „Es gibt nur eine Südtangente.“ Als sich auch noch Stadtrat Jakob Kehrle an den Erinnerungen beteiligen will, stoppt der Bürgermeister die Diskussion. Denn: „Kicklingen will den Verkehr ja auch nicht haben. Eine Straße zwischendurch wird nicht leicht. Da sind ein FFH- und ein Vogelschutzgebiet.

    Die Dillinger Umgehung war für uns wie ein Genickbruch. Aber wir arbeiten an einer Lösung.“ Der Bürgermeister sieht die Probleme in der Herzogin-Anna-Straße genauso drängend wie eine neue B16. Eine Straße vom Kieswerk Kiesa über den Mollberg zum Steinheimer Kreisel wäre eine „Riesenentlastung“. Alle Möglichkeiten würden geprüft, leicht sei es aber nicht. Wilhelm Glogger meint, jetzt, wo das Wasserschutzgebiet fast steht, ginge es mit der neuen B16 im Norden doch bestimmt viel schneller. Maneth antwortet: „Das Thema Wertingen haben wir trotzdem und zwar über meine Amtszeit hinaus. Da brauchen wir auch eine Lösung.“

    Warum eine Ampel für die Herzogin-Anna-Straße eine Option ist

    Karen Keis fordert zudem, dass die Kreuzung von Herzogin-Anna-Straße und Marktplatz entschärft wird. Im Winter würden die Schulkinder in völliger Dunkelheit zwischen den im Stau stehenden Autos die Straßen queren. „Manche Autofahrer nehmen jetzt schon die Parallelstraße der Herzogin-Anna-Straße, um den Stau morgens und abends zu umgehen. Maneth erinnert an die Verkehrsschauen und die Ablehnung des Stadtrats einer Ampel gegenüber. Sie würde den Verkehr in beide Richtungen stauen. Keis schlägt vor, dass die Ampel nur morgens zwischen 7 und 9 Uhr aktiv ist.

    Konrad Lindner beschwert sich über die Situation für Fahrradfahrer am Schipfelring. Dort ist der Gehweg für Radler jetzt so schmal, dass sie auf die Straße ausweichen würden. Das sei gefährlich. Die Verwaltung wird nun prüfen, ob vielleicht ein Radstreifen wie in Steinheim eine Lösung sein könnte. Dass die Parkplätze am Friedhof regelmäßig besetzt sind, ärgert Markus Kampfl. Der Bürgermeister empfiehlt den Bürgern, konkret die anzusprechen, die die Fläche blockieren, damit sie das Anliegen der Menschen erkennen. Es sei eine Zumutung, wenn der Marktplatz zum Parkplatz würde, erklärt Karen Keis. Maneth verweist auf die Blumentröge. Zu den bestehenden sind acht weitere gekauft worden, die die Zufahrt zum Marktplatz verhindern sollen. Wolfgang Eder empfahl mehr Parküberwachungskontrollen. Das sei ein defizitäres Geschäft, erklärt Maneth. Und zudem seien es meist Höchstädter, die auf den Platz fahren.

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    Die Sanierung der Gebäude sei das größte Bauprojekt, das die Stadt je gesehen habe. 21,5 Millionen Euro kostet das Vorhaben. Ein Neubau hätte dazu geführt, dass die Klassenzimmer aufgrund der neuen Standards viel kleiner geworden wären und hätte genauso viel gekostet. Daher wurden die beiden Schulen nicht abgerissen, betont Maneth. 2024 soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Wolfgang Eder appelliert, auch die Toiletten der Schulturnhalle zu sanieren. Die Verwaltung wird das Thema aufnehmen. Ebenso wie Karen Keis’ Idee, an der Schwimmhalle entlang einen Schulweg anzulegen, damit Schüler und Autofahrer sich nicht mehr so oft in die Quere kommen. In diesem Zusammenhang stellt der Bürgermeister auch die Pläne für die SSV-Halle vor.

    Derzeit laufen die Untersuchungen, ob ein unterirdischer Durchstich von der einen zur anderen Seite der Gleise gelingt. Die Planungen für den barrierefreien Bahnhof sind laut Landtagsabgeordnetem Georg Winter 2023 abgeschlossen. „Ich hoffe aber, das geht alles schneller“, sagt Winter in der Versammlung. Luise Rössle fordert für die Zwischenzeit wenigstens eine kofferbreite Betonlauffläche, damit man sein Gepäck nicht mehr die Stufen hinunter- und hinauftragen muss.

    Maneth weiß, dass zwei neue Krippengruppen gebraucht werden. Kinder aus Familien, die neu nach Höchstädt ziehen, sind dabei bereits eingerechnet. Doch mehr Krippenkinder, das bedeute auch mehr Bedarf an Kindergartenplätzen. „Wir sind in guten Gesprächen für einen Waldkindergarten.“ Auch für die Krippen und mögliche künftige Hortkinder wird nach Lösungen gesucht.

    In allen Ortsteilen außer in Sonderheim gibt es Bauplätze. In der Kernstadt selbst entstehen im Baugebiet „Am Unterfeld“ etwa 48 Einheiten. Nur am Däubler-Areal geht erst mal nichts. Maneth erklärt, dass der eine Teil im Überschwemmungsgebiet liegt, falls ein HQ100 kommt und der andere Teil sei voller archäologischer Funde. Nun sucht die Stadt Investoren, die trotzdem bauen wollen. Drei Angebote gibt es, die der Stadtrat vergleichen wird.

    Der Name des Interkommunalen Bildungs- und Integrationsforums hänge mit Fördergeldern zusammen, erklärt Maneth das komische Kürzel. Dort könnte neben dem Donauklang künftig die Bücherei unterkommen, zumal das Alte Rathaus saniert werden soll. Alle Vereine sind zudem eingeladen, sich die Räume im IBIZ anzuschauen, damit ein Bedarf ermittelt werden kann.

    Das Kulturforum wird das Fest, das Mitte Juli stattfinden wird, organisieren. Ein Mitarbeiter aus dem Rathaus übernimmt die Leitung, nachdem es laut Maneth zwar viele Helfer gibt, aber keinen, der die Verantwortung wollte. Nun sollen sich Gastronomen und Vereine zusammensetzen, um ein möglichst vielfältiges kulinarisches Angebot zu finden, wovon alle Anbieter profitieren.

    Welche neuen Veranstaltungen für Höchstädt wichtig sind

    Das neue Konzept „Muttertag“ für den Maimarkt und „Erntemeile“ im September sei voll aufgegangen, erklärte Maneth. Beide Veranstaltungen hätten mehr Menschen und mehr Fieranten angezogen. Deswegen will man an den Themen festhalten. Der Martinimarkt als verkaufsoffener Sonntag hätte den Gewerbetreibenden gefallen, auch wenn augenscheinlich weniger Menschen unterwegs waren. Das Streetfoodfestival hatte ebenfalls kein Glück mit dem Wetter, soll aber 2020 wieder stattfinden. Viel Lob bekam die Messe Frauenwelt von Maneth. Allerdings soll die Veranstaltung, die in diesem Jahr ihre Premiere hatte, vom September in den Juni vorverlegt werden. Dann sei es abends hoffentlich wärmer, erklärte Maneth, so dass die Besucher länger sitzenbleiben und die Atmosphäre genießen. Nun freut sich Maneth auf den nächsten Termin auf dem Marktplatz, den Höchstädter Weihnachtsmarkt.

    Ohne Stephan Karg und Hans Mesch, betonte Bürgermeister Maneth, wären die 62 Hochzeiten – Rekord – heuer nicht zu stemmen gewesen. Der Rathauschef selbst traute zehn Paare, den Rest seine beiden Stellvertreter. Künftig soll es ein Konzept geben, damit auch Gewerbetreibende von den frisch getrauten Paaren profitieren. Wie, ist noch offen.

    Maneth wirbt für den neuen Herzogin-Anna-Rundweg, den Donauwald-Premiumwanderweg, und wenn es richtig kalt ist, wird es in Höchstädt einen Eislaufplatz geben. Außerdem wird der Steg zum Stadtpark saniert. Wenn ab Montag die Arbeiten beginnen, ist er eine Zeitlang gesperrt. Die Bäume im Klosterbach, über die sich Karl Wunderle beschwert, seien laut Wasserwirtschaftsamt kein Abflusshindernis bei einem Hochwasser.

    Der Seniorenbeirat soll im Mai mit einem festen Team loslegen; die erste Jungbürgerkonferenz findet am 2. Dezember statt.

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