Der Kindergarten in Haunsheim hat seit einigen Monaten eine besondere Gruppe, die Naturgruppe. Deren Kinder unternehmen regelmäßig Ausflüge und verbringen viel Zeit an der frischen Luft und in der freien Natur.
Ausgangspunkt der Gruppe ist das Pfarramt neben der Kirche. Das soll sich ändern. Die Kinder sollen ihre Basis komplett ins Grüne verlegen und eine Waldkindergartengruppe bilden. Geplanter Start für diese war ursprünglich September. Doch daraus wird wohl nichts. Schuld ist eine Raupe, die allergische Reaktionen auslösen kann. Der angedachte Standort im Wald oberhalb von Haunsheim ist nach Angaben des scheidenden Pfarrers Axel Schmidt, der die Angelegenheiten des Kindergartens organisiert hat, stark vom Eichenprozessionsspinner befallen. Eine Umgebung, in der die Kinder nicht ihren Tag verbringen können. Also müssen die Beteiligten umplanen. Laut Schmidt ist man in Kontakt mit einer Fachfirma getreten, die die Eichenprozessionsspinner beseitigen soll. Das kann jedoch dauern.
Die Verantwortlichen brauchten eine Übergangslösung
Jetzt suchen die Verantwortlichen eine Übergangslösung. Fündig geworden ist man im Ortsteil Unterbechingen. Dort, am Ortsrand in Waldnähe, sollen die Kinder vorübergehend eine Heimat finden. Laut Bürgermeister Christoph Mettel ist dieser Standort jedoch noch nicht genehmigt. Die Verfahren laufen derzeit im Hintergrund. Mettel hofft, dass die Gruppe vor Weihnachten nach Unterbechingen umziehen kann. In der Zwischenzeit soll eine Spezialfirma die Eichenprozessionsspinner im Waldstück bei Haunsheim beseitigen. Dies soll laut Mettel in den kommenden Wochen beginnen. Der Bürgermeister betont, dass die Arbeiten sich hinziehen können.
Können die Kinder nächstes Jahr nach Haunsheim?
Es geht darum, die vorhandenen Tierchen und Nester zu beseitigen und im kommenden Frühjahr dafür zu sorgen, dass sich der Schädling nicht neu ansiedelt. Und dann sind da noch die Härchen der Raupe, die beim Menschen eine allergische Reaktion auslösen können. Diese Härchen können sich laut Mettel bis zu drei Jahre im Boden halten. „Wenn es blöd läuft, können die Kinder auch im nächsten Jahr nicht in das Waldstück bei Haunsheim ziehen“, sagt Mettel.
Die Vorteile einer Waldkindergartengruppe
Unabhängig von den Problemen mit dem Eichenprozessionsspinner freut sich Haunsheims Bürgermeister über die neue Waldkindergartengruppe, die Platz für 15 Kinder schafft. Der Bedarf ist groß. „Wir sind voll bis zum letzten Platz“, sagt Mettel. „Wir mussten sogar schon Kinder abweisen.“ Die Gruppe im Wald bezeichnet er als „schnellste und beste Lösung“, um Betreuungsangebote zu schaffen.
Außerdem spare man sich einen teuren Neu- beziehungsweise Anbau. Das Schaffen der neuen Waldgruppe sei im Vergleich dazu relativ günstig. Die Gemeinde hat dafür im diesjährigen Haushalt 50000 Euro einkalkuliert. Ein weiterer Vorteil wäre, dass man es bei nachlassendem Bedarf nicht mit einem leer stehendem Gebäude zu tun habe, so der Bürgermeister.
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