Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Gundremmingen: „Alarm“ im AKW: Feuerwehr probt den Ernstfall

Gundremmingen

„Alarm“ im AKW: Feuerwehr probt den Ernstfall

    • |
    Im AKW Gundremmingen probte die Feuerwehr den Ernstfall.
    Im AKW Gundremmingen probte die Feuerwehr den Ernstfall. Foto: Bernhard Weizenegger

    Freitagabend, kurz nach 19 Uhr: Die Werkfeuerwehr des Atomkraftwerks (AKW) in Gundremmingen ist alarmiert worden, weil es in einer Halle gegenüber dem ehemaligen BlockA brennt. Als die ersten Einsatzkräfte eintreffen, ruft ihnen bereits jemand zu, „da ist noch einer drin“. Auf dem Dach lodert eine Flamme, aus einem Tor quillt Rauch. Die Einsatzleitung hat der stellvertretende Wehrleiter Georg Keller. Ihm ist klar: Mit den sechs Mann, die Dienst haben, ist diese Situation nicht in den Griff zu bekommen. Er gibt die Anweisung, dass die komplette Werkfeuerwehr nachalarmiert werden muss.

    AKW Gundremmingen: Feuerwehr probt den Ernstfall

    Dass es sich hierbei um eine Übung handelt, wissen er und seine Kameraden. Doch was sich Ausbilder Christian Joas ausgedacht hat, wissen sie nicht – etwa, dass neben den Puppen, die Verletzte darstellen, auch ein echter Mensch aus einer vermeintlich schwierigen Lage zu retten ist. Sie müssen darauf reagieren wie bei einer echten Notsituation. Damit alles möglichst realistisch ist, züngelt wirklich eine Flamme auf dem Dach – auch wenn sie nur nachgebildet und somit ungefährlich ist.

    Auch ist die Halle verqualmt, nur eben mit Übungsrauch. Wer an diesem Abend am Kraftwerksgelände vorbeifährt und das alles sowie die Blaulichter sieht, könnte durchaus denken, dass hier wirklich etwas passiert ist. Deshalb sind die Polizei und die Integrierte Leitstelle vorab informiert worden, auch die Schaltwarte wird per Funk auf dem Laufenden gehalten. Um 20.20 Uhr gibt Georg Keller, den hier alle Schorsch nennen, per Funk durch, dass die Übung beendet ist. Mithilfe einer Übersichtstafel hatte er den Überblick behalten. Die Werkfeuerwehr ist mit 29 Mann und fünf Fahrzeugen im „Einsatz“ gewesen, die Gundremminger Wehr mit 37 Kräften und vier Wagen. Mit Externen wird nicht jedes Jahr geübt, aber solche Trainings sind in jedem Fall wichtig, um sich aufeinander einzuspielen, damit im Ernstfall die Zusammenarbeit klappt. Alle drei Jahre gibt es zudem die auch für freiwillige Wehren übliche Überprüfung durch die Kreisbrandinspektion, bei der eine Übung dazugehört. Wichtig ist, dass der Leistungsbetrieb des Kraftwerks nicht beeinträchtigt wird, aber durch die Abschaltung von Block B hat die Wehr etwas mehr Platz dafür.

    Kürzlich gab es im AKW Gundremmingen einen Zwischenfall. Lesen Sie hier mehr dazu.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden