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Gundelfingen: Vom Bleichestadel bis zum Schimmelturm: Architekt Dieter Domes hat den Landkreis Dillingen geprägt

Gundelfingen

Vom Bleichestadel bis zum Schimmelturm: Architekt Dieter Domes hat den Landkreis Dillingen geprägt

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    Vom Bleichestadel bis zum Schimmelturm: Architekt Dieter Domes hat den Landkreis Dillingen geprägt
    Vom Bleichestadel bis zum Schimmelturm: Architekt Dieter Domes hat den Landkreis Dillingen geprägt

    Nach mehr als 40 Jahren im Beruf des Architekten ist der Gundelfinger Dieter Domes nun im Ruhestand. Seine Laufbahn prägte vor allem ein Thema, das von einigen Menschen eher als lästig angesehen wird, nämlich der Denkmalschutz.

    „Ein altes Haus ist nicht das Richtige für jeden“, sagt er ganz klar. Denn es müsse akzeptiert werden, dass daraus kein komplett neues werden kann. Doch wenn für ein Gebäude eine entsprechend angemessene Nutzung geplant ist, „dann gibt es selten Probleme mit dem Denkmalschutz“, sagt Domes. Auch soll Leben in diese Gebäude zurückkehren, sie sollen nicht nur als Museen herumstehen.

    Der 65-Jährige kennt sich auf dem Gebiet aus, denn er hat auch im Landkreis Dillingen an zahlreichen Sanierungen von alten Gebäuden, sowohl in privater als auch öffentlicher Hand, mitgewirkt. Beispiele dafür sind das Haunsheimer Dorfzentrum, die Sanierung des Lauinger Schimmelturms und der Umbau des Zehentstadels im Buttenwiesener Ortsteil Pfaffenhofen oder die Sanierung des Gundelfinger Bleichestadels. „Meine Projekte waren selten 08/15“, sagt Dieter Domes. Die Qualität der Sanierungen müsse dabei immer mindestens auf dem gleichen Level wie die des Ursprungsgebäudes sein. Und die sei meist sehr hoch.

    Das Wohnhaus von Architekt Dieter Domes in Gundelfingen wurde ausgezeichnet

    Was diese Einstellung mit sich bringt, zeigen die zahlreichen Auszeichnungen, die der Architekt in seinem Leben erhalten hat. Allen voran für sein erstes Bauvorhaben in den Achtzigerjahren: den Umbau der ehemaligen Klosterbrauerei in Kaisheim zum Gasthaus Thaddäus. Eine Kulturhalle mit Saal, einer Wirtschaft und Wohnungen. „Das war im Auftrag der Kabarettgruppe Mehlprimeln“, erzählt er. Es gewann den ersten Preis der Hypokulturstiftung. Überreicht wurde dieser vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog in München.

    Auch sein eigenes Wohnhaus in Gundelfingen wurde ausgezeichnet, berichtet Domes. Es gewann den vierten Preis bei einem Wettbewerb der Bausparkasse Badenia und des Bundes deutscher Architekten. Nun hängt ein Bild davon in der Bundeskunsthalle in Bonn. Bis heute habe er regelmäßig Auszeichnungen verliehen bekommen. Unter anderem durch den Landkreis Dillingen. Meistens für die zahlreichen Denkmalschutzprojekte, bei denen er mitgewirkt hat.

    Sein Ingenieurdiplom für Architektur erhielt Domes 1982 an der Fachhochschule Coburg. Es folgte eine Anstellung bei einem Passauer Architekturbüro. Im Folgejahr begann er sein Aufbaustudium der Denkmalpflege in Bamberg. Nach einem Zwischenstopp in Regensburg gründete er 1989 das Architekturbüro Domes in Lauingen. „Meine damalige Frau hatte hier eine Stelle als Lehrerin bekommen, so kam ich dann in den Landkreis Dillingen“, erzählt er.

    Seit 2015 war Domes Partner bei DBW-Architekten in Haunsheim, nun hat er sich aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Doch auch jetzt im Ruhestand ist er noch freiberuflich für sein ehemaliges Architekturbüro tätig.

    Der Architekt Dieter Domes befindet sich jetzt, nach über 30 Jahren im Ruhestand.
    Der Architekt Dieter Domes befindet sich jetzt, nach über 30 Jahren im Ruhestand. Foto: Dominik Bunk

    Heute freut sich Dieter Domes, dass im Landkreis in den vergangenen 30 Jahren eine Sensibilisierung für denkmalgeschützte Gebäude stattgefunden hat. Bei Dorferneuerungen wird beispielsweise die Wiederherstellung von ehemaligen Situationen gefördert, um „das Ortsbild und die Identität zu bewahren“. So beispielsweise der Haunsheimer Ortskern, der auch durch sein Mitwirken revitalisiert wurde.

    „Im Großen und Ganzen bilde ich mir schon ein, dass ich zum heutigen Erscheinungsbild des Landkreises beigetragen habe“, sagt Domes. Was die Zukunft bringt, weiß er allerdings noch nicht sicher. Für ihn steht fest, dass er viel reisen möchte. Besonders durch Europa. Auch seine freiberufliche Tätigkeit als Architekt wird noch weitergehen. „Ich habe in den letzten 40 Jahren viel Wissen angesammelt. Irgendwer kann damit bestimmt noch was anfangen“, ist sich Domes sicher.

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