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Gundelfingen: Vandalismus: Miriam Gruß nimmt Eltern in die Pflicht

Gundelfingen

Vandalismus: Miriam Gruß nimmt Eltern in die Pflicht

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    Die Stadt Gundelfingen registrierte in diesem Jahr außergewöhnlich viele Fälle von Vandalismus. Auf der Bürgerversammlung am Montagabend sprach Bürgermeisterin Miriam Gruß von „mangelndem Respekt vor öffentlichen Anlagen“ und nahm auch die Eltern der meist jungen Täter in die Pflicht.
    Die Stadt Gundelfingen registrierte in diesem Jahr außergewöhnlich viele Fälle von Vandalismus. Auf der Bürgerversammlung am Montagabend sprach Bürgermeisterin Miriam Gruß von „mangelndem Respekt vor öffentlichen Anlagen“ und nahm auch die Eltern der meist jungen Täter in die Pflicht. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    In diesem Sommer ist in Gundelfingen einiges beschädigt und beschmiert worden. Die Polizei registrierte überdurchschnittlich viele Fälle von Vandalismus in der Gärtnerstadt (lesen Sie hier mehr dazu). Das Thema beschäftigte Bürgermeisterin Miriam Gruß auf der Bürgerversammlung in der Brenzhalle am Montagabend. In ihrem Vortrag vor 170 Besuchern kritisierte sie mit Nachdruck die Taten. „Das ist mangelnder Respekt vor unseren öffentlichen Anlagen“, betonte sie.

    Zum Teil seien die Taten auch den Eltern "egal"

    Da Stadt und Polizei davon ausgehen, dass hinter den Vorfällen meist Jugendliche stecken, nahm die Bürgermeisterin die Eltern in die Pflicht. „Ich appelliere an Sie: Sprechen Sie das zu Hause an.“ Leider gebe es die Erfahrung, dass selbst den Erziehungsberechtigten solche Taten ihrer Kinder zum Teil „egal“ seien, berichtete Gruß, die dies „schade“ findet. Die Bürgermeisterin erinnerte daran, dass Eltern per Gesetz zur Pflege und Erziehung ihrer Kinder verpflichtet sind. Auch in anderen Einrichtungen, die mit Heranwachsenden zu tun haben, etwa Vereinen, sollten die Vorfälle thematisiert werden, forderte Gruß.

    Wie sehr Vandalismus den Geldbeutel der Stadt und damit der Allgemeinheit belastet, machte sie an zwei Beispielen deutlich: Sowohl das Umdrücken des Stromkastens am Sägplatz als auch das Anzünden des Spielschiffes im Maxgarten hatten einen Schaden von jeweils etwa 10.000 Euro zur Folge – und dies sind nur zwei Fälle von vielen. Um dem Problem Herr zu werden, werde die private Sicherheitsfirma, die seit 2015 in Gundelfingen im Einsatz ist, weiterhin durch die Stadt streifen. Solange es die Witterung erfordert, auch im kommenden Winter, kündigte die Rathauschefin an.

    Gundelfingen: Am Grünbaumberg kommt eine Vollsperrung

    Neben dem Vandalismus kamen auf der Bürgerversammlung zahlreiche weitere Themen zur Sprache:

    Schulen/Schwimmbad An der Grundschule steht eine Sanierung an. Neben dem Brandschutz werden unter anderem die Böden und die Sanitärbereiche erneuert. Die Maßnahme soll Ostern 2020 im laufenden Schulbetrieb beginnen. Auch die Mittelschule benötigt eine Generalsanierung. Wie berichtet, muss sich die Stadt in diesem Zuge über den Erhalt des Schwimmbades Gedanken machen. Man werde transparent darlegen, mit welchen Kosten dies verbunden wäre, kündigte Gruß an, die „stolz und glücklich“ sei, ein Bad in Gundelfingen zu haben. „Ich möchte alles dafür tun, dass es erhalten werden kann.“

    Brücke Direkt daneben ist eine weitere Baumaßnahme fällig. Die Stadt will im kommenden Jahr die Brücke am Grünbaumberg erneuern (lesen Sie hier mehr dazu). Dies wird zeitweise Verkehrsbehinderungen zur Folge haben. Gruß kündigte eine Vollsperrung des Bereiches für circa Mitte 2020 an. „Das ist leider unumgänglich.“

    B 16 Der Lärm von der Bundesstraße ist in Gundelfingen schon länger ein Thema. Die Stadt wünscht sich eine Lärmschutzwand, kann sich diese aus eigenen Mitteln jedoch nicht leisten. „Wir sind auf Bundesmittel angewiesen“, erklärte Gruß und deutete auf der Versammlung vage an, dass es mittlerweile neue Überlegungen gibt, wie diese Mittel und damit das Projekt realisiert werden könnten. Die Stadt stehe diesbezüglich jedoch vor einem „intensiven Weg“.

    Kreisumlage Knapp 8,2 Millionen Euro zahlt Gundelfingen heuer an Kreisumlage. Ein außergewöhnlich hoher Wert, der den Haushalt erheblich belastet. Gruß kritisierte, dass der Landkreis Dillingen schwabenweit den höchsten Kreisumlage-Satz verlangt. „Trotzdem ist der Landkreis nicht schuldenfrei – ganz im Gegenteil.“ Trotz der Einnahmen gebe es laut Gruß diverse Straßen, Sporteinrichtungen oder Schulen des Kreises, an denen etwas gemacht werden müsste. Dies sei „eine ganz ärgerliche Situation“.

    Westliche Bleiche Die Umbauarbeiten auf der Westlichen Bleicheinsel mitsamt des Kriegerdenkmals laufen derzeit. Eigentlich sollte der Bereich bis zum Volkstrauertag im November fertig sein. Leider sei dieser Termin nicht einzuhalten, verkündete Gruß – das Projekt verzögere sich bis zum kommenden Jahr. Die Stadt überlege nun, wie die Gedenkveranstaltung trotzdem würdevoll gestaltet werden kann.

    Friedhöfe Die Platten auf den Friedhöfen beschäftigen Stadt und Bürger schon seit Jahren. Nun werden auf einem „Probefeld“ zwei Modelle ausprobiert, wie die Platten am besten ersetzt werden können: zum einen mit Schotter-, zum anderen mit Rollrasen. Gruß bat um Verständnis, dass eine „Schnellschuss“-Lösung zu teuer war.

    Bächinger Straße Die einzige Meldung eines Bürgers kam von Hermann Steidle. Er kritisierte, dass die Bächinger Straße „immer zugeparkt“ sei. „Vielleicht kann man den einen oder anderen dazu bringen, in einer Seitenstraße zu parken“, regte er an. Bürgermeisterin Gruß erklärte, dass es sich hierbei um eine Kreisstraße handelt. Sie kündigte an, die Angelegenheit im nächsten Gespräch mit dem Landkreis anzubringen.

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