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Gundelfingen: Sorge vor Hochwasser: Entstehen an der Gundelfinger Weberei Bauplätze?

Gundelfingen

Sorge vor Hochwasser: Entstehen an der Gundelfinger Weberei Bauplätze?

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    An der ehemaligen Weberei in Gundelfingen soll ein Wohngebiet entstehen.
    An der ehemaligen Weberei in Gundelfingen soll ein Wohngebiet entstehen. Foto: Stadt Gundelfingen

    Im Umfeld der ehemaligen Weberei in Gundelfingen soll ein Wohngebiet entstehen. Dahinter steckt die örtliche Firma Nägele. Im Stadtrat kamen nun erste Planungen dafür zur Sprache. Diese lösten jedoch Diskussionen und Skepsis im Gremium aus. Hintergrund ist der Hochwasserschutz.

    An der alten Weberei in Gundelfingen soll ein Wohngebiet entstehen

    Bis vor Kurzem war das Areal noch im Gefahrenbereich für HQ 100, das hundertjährige Hochwasserereignis. Durch Neuberechnungen von HQ 100 ist das Gebiet nun plötzlich keine Gefahrenfläche mehr. Stand jetzt ist also eine Wohnbebauung möglich.

    Als beteiligter Planer stellte unter anderem Stadtrat Ingo Blatter einen Zwischenstand der Konzeptionen vor. Nach seinen Angaben sind Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und kleinere Mehrfamilienhäuser angedacht. Planer Markus Kimmerle erklärte, dass das Gelände teilweise tiefer als die Brenz liegt. Um auf Nummer sicher zu gehen, könne man den Boden aufschütten und so um 60 bis 80 Zentimeter anheben.

    Stadträte haben Bedenken

    „Ich habe da meine Bedenken“, meldete sich Georg Blatter (CSU) zu Wort. „Aus welchem Grund auch immer“ sei das Gelände seit Kurzem kein HQ-100-Gebiet mehr. Gerade bei starkem Niederschlag stehe das Wasser dort. „Und da soll ein Wohngebiet entstehen? Das findet nicht meine Zustimmung“, so Blatter. Kimmerle entgegnete, dass er bezüglich des Regens kein Problem sehe. Das Wasser sollte eins zu eins abfließen. Karl Seifried (FW) wies auf Quellen hin, die im nördlichen Bereich des Areals liegen. Auch Jürgen Hartshauser (SPD) sprach diese an: „Da gibt es teilweise riesige Pfützen, die wochenlang nicht weggehen.“ Er wisse nicht, ob man mit einem Aufschütten des Bodens dem Problem Herr werde. Hartshauser betonte, dass der Stadtrat eine Verantwortung trage, dass künftige Käufer kein Problem haben, wenn sie in diesem Areal bauen.

    HQ 100: Berechnungen sind "Problem"

    Georg Wiedenmann (CSU) fragte: „Was passiert, wenn das Gebiet wieder eine HQ-100-Fläche wird?“ Ingo Blatter antwortete, dass man in den Planungen den aktuellen Stand berücksichtigen müsse. Er und Stadtbaumeister Günter Urban bezeichneten die Berechnungen jedoch als „Problem“ und „Ärgernis“. „Das wird ständig überrechnet. Inwieweit sich das ändert, können wir nicht sagen“, so Urban. Er gehe davon aus, dass man mit einer Aufschüttung um 80 Zentimeter einen guten Puffer für HQ 100 habe. Die Stadträte müssten entscheiden, ob sie die Probleme als beherrschbar einstufen oder ob man die weiteren Planungen sein lässt.

    „Es sind noch ganz viele Fragen offen“, so Bürgermeisterin Miriam Gruß. Der Stadtrat sei derzeit nicht in der Lage, eine eindeutige Entscheidung zu treffen, die Planer müssten die Fragen behandeln. So wurde das Thema verschoben.

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