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Gundelfingen: So bewertet Miriam Gruß die Lage der Stadt Gundelfingen

Gundelfingen

So bewertet Miriam Gruß die Lage der Stadt Gundelfingen

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    Bürgermeisterin Miriam Gruß (links) ehrte im Rahmen der Stadtratssitzung am Mittwochabend drei verdiente Bürger der Stadt Gundelfingen: (von links) Barbara Storb (Ehrennadel in Silber), Rudolf Wahl (Bürgermedaille) und Ilse Feldengut (Ehrennadel in Bronze).
    Bürgermeisterin Miriam Gruß (links) ehrte im Rahmen der Stadtratssitzung am Mittwochabend drei verdiente Bürger der Stadt Gundelfingen: (von links) Barbara Storb (Ehrennadel in Silber), Rudolf Wahl (Bürgermedaille) und Ilse Feldengut (Ehrennadel in Bronze). Foto: Andreas Schopf

    Die erste Stadtratssitzung im Jahr hat in Gundelfingen traditionell zwei Themen: der Bericht der Ersten Bürgermeisterin zur Lage der Stadt sowie die Ehrung verdienter Persönlichkeiten. So auch am Mittwochabend.

    Bürgermeisterin Miriam Gruß: "Keiner bleibt verschont"

    In ihrer Rede blickt Rathauschefin Miriam Gruß auf das vergangene Jahr zurück. Sie spricht von „schönen Erfahrungen und traurigen Ereignissen“, „erfolgreichen Projekten und vielleicht auch misslungenen“ sowie von „Gesundheit und Leid“. „Und keiner bleibt verschont“, sagt Gruß, bei der im vergangenen Jahr selbst eine schwere Krankheit diagnostiziert wurde. Auch an das tödliche Unglück von Felix Klaiber, dem Vorsitzenden des Jugendrats, erinnert die Bürgermeisterin.

    Sie zählt anschließend die Projekte auf, die die Stadt 2019 beschäftigt haben: unter anderem die Fertigstellung der Brenzhalle, die „Fast-Fertigstellung“ der Westlichen Bleiche, die Erstellung eines Friedhofskonzepts sowie das Voranbringen der Planungen für verschiedene Vorhaben, zum Beispiel die Generalsanierung der Mittelschule oder das neue Feuerwehrgerätehaus. Auf der GET mit mehr als 30000 Besuchern habe sich der Wirtschaftsstandort Gundelfingen erfolgreich präsentiert. Gruß spricht auch das Thema Vandalismus an. Neben der Brandstiftung am Piratenschiff im Maxgarten zählt sie umgefahrene Lampen, umgeworfene Blumenkästen oder etwa ein unerlaubtes, riesengroßes Feuer am Wünschsee auf. „Unsere Ansage ist ganz klar“, sagt sie. „Das geht nicht!“ Man habe deshalb beschlossen, die private Sicherheitsfirma bei milder Witterung auch den Winter über auf Streife zu schicken. „Es muss eine Rückkehr geben zu mehr Respekt gegenüber dem Gemeinwesen“, fordert Gruß.

    "Ein Berg an Aufgaben, aber keine volle Stadtkasse"

    In Hinblick auf das laufende Jahr sagt sie: „Leider haben wir einen Berg an Aufgaben, aber keine volle Stadtkasse.“ Die größte Aufgabe sei die Sanierung der Kläranlage. „Das wird finanziell alles sprengen, was je da gewesen ist“, so Gruß. Ebenfalls anstehend seien die Erneuerung der Brücke am Grünbaumberg, das Schaffen der Voraussetzungen für noch mehr schnelles Internet, die Vorbereitung der Erneuerung der Hauptwasserleitung von Veitriedhausen nach Echenbrunn, Kanalsanierungen, die Umstellung der Lampen auf LED sowie die Ertüchtigung von Spielplätzen. Angesichts der anstehenden Wahlen bedankt sich Gruß bei den sieben Mitgliedern des Stadtrats, die nicht mehr antreten werden, und wünscht sich einen fairen Wahlkampf. Auch denjenigen, die sich ehrenamtlich in der Stadt engagieren, dankt Gruß.

    Drei Vorbilder in dieser Hinsicht zeichnet die Rathauschefin nach ihrer Rede aus. Die Bürgermedaille der Stadt erhält Rudolf Wahl. Er gehörte insgesamt 32 Jahre dem Stadtrat an, 18 davon als Dritter Bürgermeister. Neben dem kommunalpolitischen lobt Gruß auch sein soziales Engagement, das „herausragend und beispielhaft“ sei. Zusammen mit Edwin Pfab habe er die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe in Gundelfingen gegründet und organisiert, seit 2011 sei er federführender Ansprechpartner für die „GHilfe“. Seit 2015 beteiligt sich Wahl außerdem aktiv beim Helferkreis Asyl in der Gärtnerstadt. Einsatz zeige er unter anderem auch für die Barrierefreiheit des Bahnhofs, so Gruß. Wahl, der nach der Ehrennadel in Gold nun auch die Bürgermedaille erhält, spricht im Rahmen der Ehrung über seine Motivation. Er habe ein erfülltes Leben, eine intakte Familie sowie wirtschaftlich gute Verhältnisse gehabt. „Ich wollte etwas der Allgemeinheit zurückgeben“, sagt Wahl. Er betont, wie sehr ihn seine Frau unterstützt und ihm den Rücken freihält. „Eigentlich sollte man diese Medaille teilen“, sagt er.

    Auszeichungen für Rudolf Wahl, Barbara Storb und Ilse Feldengut

    Die Ehrennadel in Silber erhält Barbara Storb. Sie ist 1992 nach Gundelfingen gezogen und machte mit Herzblut und viel Handarbeit aus einem maroden „Dornröschenschloss“ ein Vorzeigeobjekt, lobt Gruß in ihrer Laudatio: „Dass das Rosenschloss nicht dem Verfall preisgegeben wurde, sondern in neuem Glanz für die Öffentlichkeit wieder zugänglich wurde, haben wir Ihnen zu verdanken.“ Storb habe im Rosenschloss unzählige Ausstellungen, Kunsthandwerkermärkte, Hochzeiten, Geburtstage oder Weihnachtsfeiern organisiert sowie Ayurveda Pur und das Sonntags-Café etabliert. Storb sei dadurch ein Teil der Stadt geworden. Die Geehrte spricht von einer „großen Ehre“, sie sei „sehr ergriffen“. Die Auszeichnung nehme sie auch für das Team an, das sie begleitet und unterstützt hat, darunter ihre Familie und Freunde.

    Als Dritte wird am Mittwochabend Ilse Feldengut ausgezeichnet, die die Ehrennadel in Bronze erhält. Feldengut besucht als ehrenamtliche Hospizbegleiterin seit 2012 regelmäßig Schwerkranke, Sterbende und deren Angehörige. Für sie sei es eine Selbstverständlichkeit, für andere da zu sein, ohne selbst im Mittelpunkt zu stehen sowie uneigennützig Hilfe anzubieten, lobt die Bürgermeisterin. Darüber hinaus engagiert sich Feldengut unter anderem bei der AWO Gundelfingen sowie dem Förderverein der Stadtkapelle. „Ilse Feldengut ist dort, wo sie gebraucht wird“, so Gruß, die für „vorbildliches, beispielgebendes Engagement“ dankt. Feldengut wirkt von der Ehrung geplättet und sagt nur: „Vielen Dank.“

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