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Gundelfingen: Maikäfer-Aktion: Kenn Sie die Krabbeltierchen noch?

Gundelfingen

Maikäfer-Aktion: Kenn Sie die Krabbeltierchen noch?

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    Toller Schnappschuss von diesem Maikäfer. Haben sie auch so tolle Bilder oder Geschichten?
    Toller Schnappschuss von diesem Maikäfer. Haben sie auch so tolle Bilder oder Geschichten? Foto: Wolfgang Kumm, dpa (Symbol)

    Sie sind braun, ein wenig haarig und haben lustige Fühler auf dem Kopf. Hübsch anzuschauen sind die Maikäfer, die jedes Jahr pünktlich im Mai durch unsere Lüfte sausen. Sogar Wilhelm Buschs Charaktere Max und Moritz haben in ihrem fünften Streich Verwendung für die Krabbeltierchen gefunden. Erst von den Bäumen geschüttelt und dann bei Onkel Fritz unter der Decke versteckt, dauert es nicht lange, bis sie kitzelnd und krabbelnd das Bett erobern. Inzwischen ist es ruhiger um die Blatthornkäfer geworden. Weitaus seltener sind sie in diesen Tagen zu sehen. In Gundelfingen sollen sie heuer aber wieder krabbeln. Dazu haben sich der Historische Bürgerverein und die Wirtschaftsvereinigung etwas ausgedacht.

    In den Schaufenstern der Gundelfinger Geschäfte sind vom 1. bis 31. Mai Krabbel-Bilder versteckt. „Ein bisschen nostalgisch, wie damals bei Oma und Opa sollen die Gundelfinger Kinder auf Maikäfersuche gehen“, beschreibt Elke Wagenhuber vom Historischen Bürgerverein die Idee. Wer mitmachen möchte, kann sich in der Rathausbäckerei Vogt, bei Optik Maier, in der Raiffeisenbank und der Sparkasse eine Teilnehmerkarte holen und anschließend auf die Suche gehen. Die ausgefüllte Karte, mit einem persönlichen Maikäfer versehen, können Kinder anschließend wieder in der Bäckerei Vogt abgeben, erhalten einen Schoko-Käfer und nehmen automatisch an einer Auslosung mit Preisen teil.

    Das Verständnis für Insekten fördern

    „Viele jüngere Kinder können sich gar nicht mehr an die Krabbeltiere erinnern“, sagt Wagenhuber. Corona-konform soll deshalb die Aktion den Kindern ein bisschen die Langeweile nehmen und gleichzeitig Wissen vermitteln. Wagenhuber selbst erinnert sich noch gut daran, wie sie in jungen Jahren einst mit den Käfern gespielt hat. Damals hätten die Kinder die Maikäfer eingesammelt und untereinander getauscht, wie heute eben Sammelbildchen. „Das war ein toller Brauch“, erinnert sie sich. Es gab Kaminkehrer, Kaiser, König oder Müller. Je nach seinem Aussehen und Fühlervariante wurde der Käfer benannt.

    Die Krabbelei in Gundelfingen begrüßt auch Jörg Dorschfeldt von der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes in Dillingen. Es stimme, dass der Bestand an Maikäfern in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen sei, sagt er. Im Landkreis gebe es die Tierchen aber noch. Vor allem in Fristingen, werden immer wieder Exemplare entdeckt. Lange Zeit, erklärt er, seien sie als Schädlinge für Wald und Feld gefürchtet gewesen. Aufgrund von verschiedenen Plagen in den 50er und 70er Jahren waren giftige Insektizide zur Bekämpfung eingesetzt worden, die dem Bestand nachhaltig geschadet hatten.

    Insektensterben spielt eine Rolle

    Grundsätzlich spiele dabei auch das Insektensterben eine Rolle, vor dem Wissenschaftler und Naturschützer seit einigen Jahren warnen. Interessant ist auch der Entwicklungszyklus der Maikäfer, weiß Dorschfeldt. Drei bis vier Jahre verbringen die Käfer als sogenannte „Engerlinge“ unter der Erde, ehe sie für gerade einmal sechs Wochen durch die Luft fliegen. Nach der Begattung sterben die Männchen, die Weibchen nach der Eiablage.

    Können Sie sich noch an die Maikäfer erinnern oder haben sie vielleicht sogar ein Exemplar in Ihrem Garten entdeckt, liebe Leserinnen und Leser. Schicken Sie uns ein Foto oder schreiben Sie uns Ihre Geschichten unter redaktion@donau-zeitung.de. Das Foto sollte mindestens ein Megabit groß sein. Bitte schreiben Sie auch Ihre Adresse und Telefonnummer dazu, damit wir sie für Rückfragen erreichen können. Wir freuen uns auf viele Krabbel-Bilder, Schnappschüsse und besondere Geschichten aus Kindertagen.

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