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Gundelfingen: Entscheidung: So geht Gundelfingen die Sanierung der Kläranlage an

Gundelfingen

Entscheidung: So geht Gundelfingen die Sanierung der Kläranlage an

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    Die Kläranlage in Gundelfingen muss saniert werden.
    Die Kläranlage in Gundelfingen muss saniert werden. Foto: Schopf

    Die Kläranlage in Gundelfingen soll saniert werden. Bislang war jedoch unklar, in welcher Form. Schon 2018 wurden dem Stadtrat zwei Varianten vorgestellt. In der jüngsten Sitzung am Donnerstagabend in der Brenzhalle stand die Entscheidung darüber an.

    Gundelfingen: Die Kläranlage muss saniert werden

    Zu Gast war Projektleiter Tom Schendel vom neu beauftragten Ingenieurbüro Steinbacher Consult aus Neusäß (Kreis Augsburg). Er stellte die beiden Möglichkeiten noch einmal vor. Es geht darum, ob die Stadt der Kläranlage Flächen für mögliche Erweiterungen einräumen möchte – und somit wie zukunftssicher das Areal sein soll. Der Stadtrat hatte die Wahl zwischen einer kleineren, kostengünstigeren, und einer größeren und dafür auch teureren Variante.

    Erstere würde die bisherigen, räumlichen Abgrenzungen der Kläranlage beibehalten, die bestehenden Flächen also nicht erweitern. So hätte die Kläranlage eine Maximalgröße von 22.000 EW, das bedeutet Einwohnerwert – ein Vergleichswert in der Wasserwirtschaft, der sich aus der Einwohnerzahl sowie der gewerblichen Belastung zusammensetzt. Das Risiko der kleineren Variante: Siedeln sich in Zukunft neue Unternehmen mit hohem Abwasserabfall an, könnte die Kläranlage eventuell an ihre Grenzen stoßen. Vor Jahren hat eine Bodenuntersuchung ergeben, dass der Baugrund im Norden des Areals problematisch ist und dort deshalb keine Möglichkeit zur Erweiterung besteht.

    Eine vierte Reinigungsstufe wäre möglich

    Anders sieht es bei der zweiten Variante aus. Bei dieser würde das Areal der Kläranlage im Westen um rund 3000 Quadratmeter wachsen. So wäre ein Ausbau auf einen Einwohnerwert von 28.000 machbar – und auch eine vierte Reinigungsstufe wäre möglich, die etwa auf Medikamentenreste, Hormone und Mikroplastik abzielt.

    Projektleiter Schendel sprach sich im Stadtrat für Variante zwei, also mit Erweiterung, aus. „Damit sind Sie für die Zukunft gerüstet“, erklärte er dem Gremium. Dem stimmte Georg Wiedenmann (CSU) zu. „Aber wie viel teurer ist das?“, fragte er. Schendel antwortete, dass sich an der Technik der Kläranlage kaum etwas ändern würde. Da das Areal in einem Überschwemmungsgebiet liegt, geht es jedoch darum, den Deich zu erneuern beziehungsweise zu ertüchtigen. In der größeren Variante müsste man etwa 100 Meter Deich zusätzlich einplanen. Nach derzeitiger Schätzung würde dies Mehrkosten von etwa 250.000 bis 300.000 Euro ausmachen, so Schendel. Angesichts der prognostizierten Gesamtkosten von zehn bis elf Millionen Euro sei diese Summe jedoch zu vernachlässigen. „Man verbaut sich viel, wenn man das nicht macht“, appellierte er nochmals an die Stadträte.

    Es braucht einen längeren Deich

    Ingo Blatter (FW) gab ihm recht. „Gemessen an der Gesamtsumme sprechen wir hier von zwei bis drei Prozent. Es wird deutlich teurer, wenn wir später erweitern möchten.“ Deshalb sei dies eine sinnvolle Investition – auch auf die Gefahr hin, dass man eine solche Erweiterung vielleicht gar nicht benötigen wird. Karl Seifried (FW) erkundigte sich, ob abgesehen vom größeren Deich weitere Mehrkosten zu erwarten sind. Bei den Anlagen gebe es keinen großen Kostenunterschied, es gehe lediglich um Details wie etwa unterschiedliche Rohrlängen, so Schendel.

    Vor der Abstimmung sprach sich Tiefbauamtsleiter Harald Pröbstle nochmals für die große Lösung aus. Sollten in einigen Jahrzehnten große Gewerbeansiedlungen, etwa durch einen Wäschereibetrieb, anstehen, könne es sein, dass die kleinere Lösung eine solche Ansiedlung unmöglich mache, so Pröbstle. Letztendlich sprach sich der Stadtrat einstimmig für die Variante mit Erweiterungsfläche aus.

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