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Gundelfingen: Ein grandioses Konzert in Gundelfingen: Das Oratorium „Elias“

Gundelfingen

Ein grandioses Konzert in Gundelfingen: Das Oratorium „Elias“

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    Ein ausgezeichnetes Kammerorchester und der achtzig Mitglieder starke Chor aus der Stftskantorei Medlingen-Gundelfingen und dem Kammerchor Chorios gestalteten eine denkwürdige Aufführung des „Elias“-Oratoriums in der Stadtpfarrkirche St. Martin in Gundelfingen.
    Ein ausgezeichnetes Kammerorchester und der achtzig Mitglieder starke Chor aus der Stftskantorei Medlingen-Gundelfingen und dem Kammerchor Chorios gestalteten eine denkwürdige Aufführung des „Elias“-Oratoriums in der Stadtpfarrkirche St. Martin in Gundelfingen.

    Nach dem Oratorium „Paulus“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy vor sechs Jahren präsentierten die Stiftskantorei Medlingen-Gundelfingen und der Kammerchor Chorios heuer mit „Elias“ ein Spätwerk des Komponisten. Zusammen mit dem Begleitorchester „Jadis“ und den exzellenten Gesangssolisten wurde die Aufführung dank dieser Klangkörper in der Stadtpfarrkirche St. Martin zu einem beeindruckenden Erlebnis.

    Unter der Leitung von Michael Finck imponierte die vokale und instrumentale Professionalität der Mitwirkenden und die stimmliche Ausgewogenheit der gastgebenden Chöre. Die Stiftskantorei hat sich ein Dreivierteljahr mit der großen sängerischen Aufgabe beschäftigt, Chorios konnte sich in mehreren Probewochenenden die nötige Präzision aneignen, ehe die Geschlossenheit und Prägnanz im gemeinsamen Auftreten erreicht wurde. Schließlich spielt der Chor im mendelssohnschen Oratorium eine tragende Rolle.

    Elias, der Prophet, der das Feuerwunder schafft

    Er kommentiert die alttestamentarische Geschichte um den Propheten Elias, er symbolisiert das Volk Israel, er vertritt die Baals-Priester, schafft das Feuerwunder und bildet den Dank ab für die Wasserströme nach dem Regenwunder. Die Hälfte der 42 Nummern sind den Choreinsätzen vorbehalten. Was die achtzig Chormitglieder hier leisteten, war bewundernswert. Sie begeisterten mit einem verhangenen Piano genauso wie mit dem wogenden donnernden Fortissimo. Ohne Spannungsverlust stilisierten sie in packender szenischer Dramatik das Geschehen. Dirigent Michael Finck hatte seine Sängerschar optimal vorbereitet, leitete sie mit impulsiven Gesten und setzte lautmalerische Höhepunkte.

    "Jadis" unterstützte die Kirchenorgel

    Die vier exzellenten Vokalisten (von rechts) Anne-Kathrin Abel, Iris Lutzmann, Christian Zenker und Maximilian Lika bereicherten die Aufführung des „Elias“.
    Die vier exzellenten Vokalisten (von rechts) Anne-Kathrin Abel, Iris Lutzmann, Christian Zenker und Maximilian Lika bereicherten die Aufführung des „Elias“.

    Mit dem Instrumentalensemble „Jadis“ um die Konzertmeister Filip und Cosima Marius stand ihm ein homogenes kultiviertes Orchester zur Verfügung: Rund und voll der Streicherklang, präzise, kraftvoll und strahlend das Blech, lyrisch fein nuanciert die Holzbläser, unterstützend die Kirchenorgel. Felix Mendelssohn-Bartholdy schuf eine anrührende, romantische, reichhaltige Musik, die mit Hass, Furcht, Zweifel, Verwirrung, Zuversicht und Trost die Gefühle der Menschen ausdrückt. In der Person des Elias wird dies offenbar, den der Bassist Maximilian Lika mit großem Volumen überragend darstellte. Im Kampf gegen die Vielgötterei hat Elias das bessere Gottesbild zu bieten, nach der Flucht in die Wüste zweifelt er an sich, bis Gott ihm erscheint und ihn in den Himmel auffahren lässt. Die tiefe Stimme des Gesangssolisten leuchtete kraftvoll dank einer hervorragenden Technik, er lotete den geistigen Bezug empfindungsreich aus und charakterisierte den Handlungsablauf intensiv.

    Die weiteren Solisten harmonisierten bestens: der dunkel funkelnde Alt von Iris Lutzmann (Königin Jezebel, Engel), der sonnenklare Sopran von Anne-Kathrin Abel (Witwe, Engel, Knabe), in bewegenden Kurzauftritten Alexandra Finck und Kathrin Schleehuber, gezielt und ausdrucksstark Christian Zenker (König Ahab, Obadja). Das Solistenquartett zeigte Präsenz, besaß Flexibilität, Klangschönheit und ergänzte sich ideal. Mit sicherem Gespür für Tempo, Dynamik und rhythmische Ausarbeitung waltete umsichtig Dirigent Michael Finck eines Amtes, führte die Klangkörper souverän zu einem stimmigen Ganzen.

    Diese fantastische Leistung honorierten die Zuhörer mit lang anhaltendem großen Applaus und würdigten so eine beispielhafte Interpretation. Bürgermeisterin Miriam Gruß hatte die Konzertbesucher in der gut gefüllten Kirche begrüßt, den Mitwirkenden für ihr musikalisches und dem Vorsitzenden Anton Kapfer von DLG – Kultur und Wir für das organisatorische Engagement gedankt, der seinerseits die hohe Qualität der Veranstaltung unterstrich.

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