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Gundelfingen/Dillingen: So wichtig ist der Peterswörther Bahnübergang für die Strecke Günzburg - Donauwörth

Gundelfingen/Dillingen

So wichtig ist der Peterswörther Bahnübergang für die Strecke Günzburg - Donauwörth

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    Wenn die Stadt Gundelfingen gedacht hat, nach ihrem jüngsten Beschluss über den Bahnübergang bei Peterswörth sei das Thema erledigt, dann hat sie sich getäuscht. Denn das Thema wurde im Kreisentwicklungsausschuss am Montagnachmittag auch nicht abgeschlossen. Stattdessen wird jetzt noch mal das Gespräch mit den Gundelfingern gesucht.
    Wenn die Stadt Gundelfingen gedacht hat, nach ihrem jüngsten Beschluss über den Bahnübergang bei Peterswörth sei das Thema erledigt, dann hat sie sich getäuscht. Denn das Thema wurde im Kreisentwicklungsausschuss am Montagnachmittag auch nicht abgeschlossen. Stattdessen wird jetzt noch mal das Gespräch mit den Gundelfingern gesucht. Foto: Karl Aumiller

    Noch kreuzt die Bahn bei Peterswörth die Offinger Straße. Und so soll es auch bleiben. Dafür hatte sich der Gundelfinger Stadtrat in seiner Sitzung Ende April gegen zwei Stimmen ausgesprochen. Landrat Leo Schrell (FW) sagte am Montag, er werde sich nicht gegen das Votum der Stadt stellen.

    Stattdessen teilte er dem Kreisentwicklungsausschuss mit, dass bereits begonnene Studien über eine mögliche höhenfreie Lösung, also eine Unterführung, gestoppt wurden. 5000 Euro kostet das den Landkreis statt der dafür veranschlagten rund 38.000 Euro. „Die Stadt Gundelfingen will das Projekt nicht, also werden wir es auch nicht machen“, erklärte Schrell.

    So leicht wollte es Kreisrat und Landtagsabgeordneter Georg Winter (CSU) dem Gremium aber nicht machen. Sei doch Klimaschutz derzeit das bestimmende Thema. „Wie soll Klimaneutralität denn gehen ohne die Donautalbahn?“ Die Züge zwischen Günzburg und Donauwörth würden aber nur voller, wenn die Anschlusszüge erreicht werden. Das wiederum funktioniere nur mit kürzeren Fahrzeiten. Dafür wiederum müsse der Zug auf geraden Strecken Vollgas geben können.

    Mit sechs Minuten weniger zwischen Günzburg und Donauwörth klappe es dort auch mit den Anschlüssen. Doch Hindernisse halten den Zug und die Pendler darin auf – unter anderem der Bahnübergang bei Peterswörth. Daher sollte der Landkreis die übrigen 32.000 Euro in die Studien investieren. „Wir dürfen jetzt nicht stehen bleiben.“

    Entscheiden die Gundelfinger nach Bauchgefühl oder geht es ums Geld?

    Der Landrat sah das anders. Zwar stimmte er Winter in vielen Punkten zu, doch die Agilis bleibe attraktiv, mit oder ohne Bahnunterführung. Ein einziges Gleis, darauf aber Güter-, Nah- und Fernverkehr, das sei ein großes Problem. Vor allem aber habe man beschlossen, eine Unterführung nur zu planen, wenn Gundelfingen 40 Prozent der dafür notwendigen Kosten übernimmt. „Das wollen die nicht. Fertig.“ Vielleicht, so die Meinung des MdL, sei den Menschen in Gundelfingen gar nicht klar, dass sie neben den Planungskosten keine weiteren hätten. Es werde dort rein nach Bauchgefühl diskutiert.

    Sowohl der Leiter des Tiefbauamtes, Roman Bauer, der zwei Mal in Gundelfingen die möglichen Pläne erklärt hatte, als auch Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth (FW) und der Landrat waren sich dagegen sicher: Geld hatte bei der Entscheidung in der Gärtnerstadt keine Rolle gespielt.

    Aislingens Bürgermeister ist gegen die Unterführung

    Aislingens Bürgermeister Jürgen Kopriva (FW) fand die ganze Diskussion um eine Unterführung überzogen und zollte der Entscheidung der Gundelfinger Respekt. Weil die Bahn in Günzburg ein neues Stellwerk baut, würde der Bahnübergang technisch ohnehin auf den neuesten Stand gebracht. Das sollte doch reichen, meinte Kopriva. „Eine Unterführung aber wird richtig teuer – und zwar nach der Planung. Jetzt kostet sie zwölf Millionen Euro und am Schluss 20 Millionen Euro.“

    Stellvertretender Landrat Alfred Schneid meinte, wäre an dem Übergang schon mal etwas Schlimmes passiert, würde man die ganze Diskussion nicht führen.

    Die Jüngste in der Runde hat die Lösung

    Schließlich hatte die Jüngste in der ganzen Runde die Lösung: „Man sollte in Gundelfingen vielleicht mal nachfragen, woher die Ablehnung überhaupt kommt“, schlug Laura Bunk (JU) vor.

    Denn ihre Partei hatte bei einem Gespräch mit der Agilis erfahren, dass auch dort ein großes Interesse besteht, das Bahnfahren attraktiver zu machen.

    Eben durch eine erhöhte Fahrsicherheit und eine Verkürzung der Fahrzeiten – wobei jeder höhenfreie Bahnübergang hilfreich sei. Schrell und Winter wollen mit den Gundelfingern nun das Gespräch suchen und in einer nächsten Sitzung das Ergebnis vorstellen. Damit wurde die Diskussion beendet.

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