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Gundelfingen: Das Gundelfinger Hallenbad hat eine ungewisse Zukunft

Gundelfingen

Das Gundelfinger Hallenbad hat eine ungewisse Zukunft

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    Das Gundelfinger Hallenbad von oben: Wir haben vor einiger Zeit das leere Becken als 360-Grad-Aufnahme fotografiert. Die Zukunft des Bades ist ungewiss. Die Gundelfinger Mittelschule soll saniert oder neu gebaut werden. Die Stadt muss wohl einige Millionen in die Hand nehmen, um auch das Bad zu sanieren.
    Das Gundelfinger Hallenbad von oben: Wir haben vor einiger Zeit das leere Becken als 360-Grad-Aufnahme fotografiert. Die Zukunft des Bades ist ungewiss. Die Gundelfinger Mittelschule soll saniert oder neu gebaut werden. Die Stadt muss wohl einige Millionen in die Hand nehmen, um auch das Bad zu sanieren. Foto: Jakob Stadler (Archiv)

    Die Mittelschule in Gundelfingen soll fit für die Zukunft gemacht werden. Wie genau, das ist noch unklar. In welche Richtung es gehen kann, verdeutlichten im Gundelfinger Stadtrat am Montagabend zwei Vertreter des Büros „ConceptK“ – eine Firma aus Regensburg, die sich auf den Bereich Schulentwicklung spezialisiert hat. Das Büro hat die Schule, das Hallenbad und die Turnhalle zuletzt begutachtet. Das Ergebnis fasste unter anderem Albert Schmid von „ConceptK“ zusammen. „Alle Gebäudeteile müssen altersbedingt in absehbarer Zeit grundlegend saniert werden“, sagte er. Die Experten erarbeiteten zwei Konzepte: Eines für eine grundlegende Sanierung der Mittelschule sowie eines für einen schrittweisen Abriss der vorhandenen Gebäude mit Neubau.

    Mittelschule Gundelfingen: Flächen sollen besser genutzt werden

    Bevor die Planer genauer auf die beiden Varianten zu sprechen kamen, berichteten sie, was sie im Rahmen einer Bestandsanalyse herausfanden. Zum einen, dass die Schule große Flächen hat und diese nicht effizient nutzt. Als Beispiel nannte Schmid den Pausenhof, bei dem es sich um eine große, asphaltierte und versiegelte Fläche handelt, die nicht bedarfsgerecht sei. „Der Pausenhof ist größer, als er sein müsste“, sagte Schmid. In Zukunft könnte man in diesem Bereich eventuell Flächen einsparen. Stattdessen könnten hier eine Klasse im Freien oder ein Schulgarten Platz finden, aber auch zusätzliche Parkplätze oder ein Verkehrsübungsplatz. Die Bestandsaufnahme verdeutlichte auch, dass die Schule zwar direkt an der Brenz liegt, jedoch wenig Bezug zum Fluss hat. Auch die fehlende Barrierefreiheit kam zur Sprache – ebenfalls ein Punkt, der sich ändern soll. Künftig soll die Schule moderne, digitale Klassenzimmer sowie beispielsweise offene Lernlandschaften bekommen.

    Gedanken machen muss man sich auch über das schuleigene Schwimmbad, das die Öffentlichkeit mitbenutzt. Dieses ist laut Schmid oberflächlich zwar „gut in Schuss“. Doch die Experten stellten Betonschäden durch Undichtigkeiten im Untergeschoss fest. Schuld daran sei auch, dass eine Beckensanierung im Jahr 1995 offenbar lückenhaft war. Laut Schmid ist kein durchgehendes Abdichtungskonzept zu erkennen. Um das Schwimmbad zu erhalten, müsse man das Gebäude wohl bis zum Rohbau zurück- und mit einer einheitlichen Abdichtung neu aufbauen. Ein hoher Sanierungsbedarf bestehe auch in der Sporthalle.

    Platz für Sauna oder Dampfbad

    Die Planer präsentierten im Stadtrat zwei verschiedene Gesamtkonzepte für die Mittelschule. Das eine sieht vor, den gesamten Schulkomplex, einschließlich des Schwimm- und Sportbereiches, grundlegend zu sanieren. So könnte laut Schmid die vorhandene Bausubstanz genutzt werden und der „ideelle Wert des Ortes“ zum Teil erhalten bleiben. Er machte jedoch deutlich: „Auch eine intensive Generalsanierung kann nicht vollumfänglich einen modernen Gebäudecharakter erzeugen.“ Die zweite Variante würde vorsehen, die Schulgebäude nach und nach abzureißen und neu aufzubauen. Auch für diesen Fall wäre kein Neubau, sondern eine Sanierung von Schwimm- und Sportbereich vorgesehen, die durch frei werdende Flächen etwa auch Möglichkeiten für einen neuen Sauna- oder Dampfbadbereich schaffen würde.

    Zunächst geht es jedoch darum, das Schwimmbad überhaupt zu erhalten. Denn die Planer stellten zu den beiden Konzepten jeweils auch eine Variante für den Fall vor, dass der Stadt die Sanierung des Bades zu teuer ist und es dafür nicht weitergeht. In diesem Fall würde laut Schmid das komplette Sportgebäude abgerissen und lediglich durch den Neubau einer Einfachturnhalle ersetzt werden. Gespannt lauschte der Stadtrat, als es um die möglichen Kosten der verschiedenen Maßnahmen ging. Eine vollumfängliche Sanierung würde nach Schätzung der Planer rund 21,4 Millionen Euro kosten. Ein Neubau würde voraussichtlich mit 19,6 Millionen Euro zu Buche schlagen. Würde die Stadt auf die Sanierung des Schwimmbades verzichten, würde sie sich in beiden Varianten schätzungsweise drei Millionen Euro sparen.

    "Die Frage ist, was es einem wert ist"

    Siegfried Wölz (SPD) appellierte angesichts der roten Zahlen des Bades daran, zunächst die Entwicklung der Nutzerzahlen zu analysieren. „Wir sollten nicht einfach etwas bauen, um damit weiterhin Miese zu machen“, sagte Wölz. Planer Albert Schmid antwortete ihm: „Wenn man nicht in absehbarer Zeit Geld investiert, wird das Schwimmbad sterben.“ Dass eine solche Einrichtung kein Geld bringe, sei nach seiner Aussage nichts Neues. „Die Frage ist, was es einem wert ist.“

    Werner Lohner (CSU) forderte, sich den Fragen ergebnisoffen und ohne Vorurteilen zu stellen. „Wir haben die Chance, unsere Schule fit für die Zukunft zu machen, das müssen wir gut diskutieren.“ Der Zweite Bürgermeister Viktor Merenda betonte, dass die Stadt an der Angelegenheit „wohl länger zu knabbern“ hat. In der jetzigen Sitzung sei es nur darum gegangen, sich ein Bild zu machen. Diskussionen, welches der vorgestellten Konzepte die Stadt verfolgen soll, verschob Merenda auf den Herbst.

    Lesen Sie hierzu einen Kommentar: Schwimmbad: Das muss sich Gundelfingen genau überlegen

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