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Gundelfingen/Bächingen: Pfarrer Frank Bienk verlässt nach 15 Jahren die Region

Gundelfingen/Bächingen

Pfarrer Frank Bienk verlässt nach 15 Jahren die Region

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    Der evangelische Pfarrer Frank Bienk verabschiedet sich aus Bächingen und Gundelfingen und wird künftig in Günzburg arbeiten. Der 44-Jährige war seit 2005 im Landkreis Dillingen tätig.
    Der evangelische Pfarrer Frank Bienk verabschiedet sich aus Bächingen und Gundelfingen und wird künftig in Günzburg arbeiten. Der 44-Jährige war seit 2005 im Landkreis Dillingen tätig. Foto: Andreas Schopf

    Kurz vor dem Abschied gibt es jede Menge zu tun. „Altes will noch abgeschlossen werden“, sagt Frank Bienk. Der evangelische Pfarrer der Gemeinden Bächingen und Gundelfingen wird seinen Posten und damit auch den Landkreis Dillingen Ende Oktober in Richtung Günzburg verlassen. In den letzten Wochen in der Region muss der 44-Jährige noch allerhand regeln. Vor allem drei Baumaßnahmen beschäftigen ihn. In der Bächinger Nikolaikirche wird das Vordach neu eingedeckt, die Haunsheimer Dreifaltigkeitskirche bekommt eine neue Elektroinstallation, und das Gemeindehaus Bachhagel eine neue Heizung.

    In der Gemeinde Haunsheim auch tätig

    Seit 2005 ist Bienk in der Region tätig. Damals kam er als Vikar nach Dillingen. 2008 wurde er Pfarrer in Bächingen und Gundelfingen. Zwischenzeitlich, von 2015 bis 2019, war er mit einer halben Stelle auch in Dillingen tätig. Aushilfsweise übernahm er zuletzt Aufgaben in der Gemeinde Haunsheim/Bachtal. Nach dem Abgang von Pfarrer Axel Schmidt ist die dortige Erste Pfarrstelle nach wie vor unbesetzt. Auf den Grund seines Wechsels angesprochen, verweist Bienk auf eine Empfehlung der evangelischen Landeskirche, wonach Pfarrer nach zehn bis 15 Jahren ihre Stelle wechseln sollten. „In den vergangenen Jahren ist mir klar geworden, dass dies Sinn macht“, sagt Bienk. Ein Perspektivwechsel sei wichtig, um Aufgaben wieder mit einer Außensicht anzugehen. „Nach so vielen Jahren läuft man Gefahr, immer so weiterzumachen und nicht mehr zu sehen, wo man sich weiterentwickeln kann“, sagt Bienk.

    Die erste Pfarrstelle in Günzburg habe sich da angeboten. Der gebürtige Ulmer kann so mit seiner Familie in der Region bleiben – und diverse Aufgaben weiterführen. Bienk ist Mitglied im Dekanatsausschuss, Dekanatsjugendpfarrer und Mitglied der Landessynode. Seine Frau ist ebenfalls Pfarrerin, im Frühjahr kommt ihr fünftes Kind.

    Sanierung des Gemeindezentrums Gundelfingen

    Rückblickend spricht Bienk von „tollen Menschen“, die ihm im Gedächtnis bleiben werden. „Man hat es mir hier leicht gemacht.“ Als „blutiger Anfänger“ habe er zu Beginn sicher Fehler gemacht. Doch die Leute hätten ihn unterstützt. Gemeinsam habe man angepackt, etwa als es um die Sanierung des Bächinger Pfarrhauses ging, und tausende Stunden ehrenamtliche Arbeit in das Vorhaben investiert hat. In Erinnerung geblieben ist ihm außerdem die Sanierung und Erweiterung des Gemeindezentrums in Gundelfingen. Inhaltlich mehr und mehr in den Fokus gerückt ist in den vergangenen Jahren die Arbeit mit Geflüchteten.

    Und heuer erlebte Bienk, bedingt durch die Corona-Pandemie, große Sprünge in der Digitalisierung. „Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mal ein Pfarrer mit einem eigenen Youtube-Kanal werde“, sagt er und lacht. Im Frühjahr richtete er sich mit täglichen Videoandachten an Gläubige, mittlerweile wöchentlich. Sonntagsgottesdienste in Gundelfingen werden außerdem live im Internet übertragen. Auch seine Verabschiedung am 31. Oktober in der Bächinger Gemeindehalle soll per Livestream zu sehen sein. Ob das klappt, steht noch nicht fest, sagt Bienk. Der persönliche Abschied bei dieser Veranstaltung ist aufgrund der Corona-Lage nur im kleineren Rahmen möglich. Den November nehme er sich dann als Auszeit, Start in Günzburg ist ab 1. Dezember.

    Stelle ist vorerst unbesetzt

    Bienk kündigt an, dass sich die Gemeinde nach seinem Abschied auf eine Vakanz einstellen muss. Die Stelle werde frühestens zum 1. Juni wiederbesetzt. Fehlen Bewerber, kann es auch länger dauern, bis ein neuer Pfarrer gefunden ist – so, wie es die Gemeinde Haunsheim/Bachtal derzeit erlebt. In Bächingen wird es zwischenzeitliche Vertretungen geben.

    Ein Kollege wird die Geschäftsführung übernehmen, eine Kollegin eine halbe Springerstelle für Taufen, Trauungen, Beerdigungen und Gottesdienste. Auch Gemeindereferentin Anja Näpflein ist weiter mit einer halben Stelle tätig. Einiges soll auch auf ehrenamtliche Schultern verteilt werden. „Das ist eine Übergangslösung, die nicht alles abdecken wird“, sagt Bienk. Manches müsse dann pausieren. Die Zeit wolle man aber auch dafür nutzen, kleinere Sanierungsarbeiten am Pfarrhaus anzugehen.

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