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Gottmannshofen: Der „Staplerkönig“ stellt sich dem großen Publikum

Gottmannshofen

Der „Staplerkönig“ stellt sich dem großen Publikum

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    Michael Goldemann und Markus Kempter (von links) präsentieren heute bei „Augsburg gründet“ ihre Firma „Staplerkönig“ und hoffen darauf, Investoren zu finden, die ihnen durch ihr Know-how weitere Möglichkeiten eröffnen.
    Michael Goldemann und Markus Kempter (von links) präsentieren heute bei „Augsburg gründet“ ihre Firma „Staplerkönig“ und hoffen darauf, Investoren zu finden, die ihnen durch ihr Know-how weitere Möglichkeiten eröffnen. Foto: Brigitte Bunk

    Heute ist es soweit: Markus Kempter und Michael Goldemann, beide 32 Jahre alt, präsentieren ihr Start-up-Unternehmen „Staplerkönig“ bei „Augsburg gründet“. Ausgesuchte Gründer und Start-ups dürfen bei diesem Event im Kongress am Park ihre Ideen und Projekte vorstellen, auch Experten geben ihr Wissen weiter. Erwartet werden bis zu 500 Leute, auch Förderbanken und Investoren. Kurz nachdem Markus Kempter beim Kapitalforum des Digitalzentrums Augsburg von diesem Event erfuhr, reichten sie ihre Bewerbung samt Businessplan ein. Der überzeugte die Jury. Natürlich hoffen die beiden, am Ende des damit verbundenen Wettbewerbs vor den fünf weiteren Start-ups zu liegen, die sich bei rund 500 Bewerbungen qualifiziert haben.

    Der Onlineshop wächst rasant

    Seit sie am 15. Januar dieses Jahres ihre Firma als GmbH gegründet haben, entwickelte sich der Onlineshop rasant. Inzwischen können die Kunden rund 34 Millionen verschiedene Ersatzteilnummern ins Suchfeld eingeben und die geschaffene Schnittstelle greift auf das passende Warenwirtschaftssystem der Zulieferer zu. Innerhalb von sieben Sekunden zeigt der Bildschirm das Bild, die Ersatzteilbeschreibung, den Preis und die Lieferzeit an. „Meist 24, maximal 48 Stunden nach der Auftragserteilung können wir 90 Prozent der bestellten Artikel an die Kunden verschicken“, nennt Markus Kempter den Zeitplan. In fünf kleinen angemieteten Lagerräumen verpacken sie unzählige Ersatzteile für Kunden in ganz Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Anfragen kommen auch schon aus den USA und den Arabischen Emiraten. Rund 20 Rechner laufen durchgehend, zehn Mitarbeiter helfen stundenweise, die Auftragsflut zu bewältigen.

    Die Gottmannshofener haben eine Marktlücke gefunden

    Dass Michael Goldemann mit seiner Idee, von der er seinen Jugendfreund Markus Kempter schnell überzeugte, eine große Marktlücke erkannt hatte, bestätigte sich schnell. Um voranzukommen, stecken sie alles, was sie damit verdienen, wieder in die Weiterentwicklung. Der Vorteil: „Da wir alles mit Eigenmitteln finanziert haben, haben wir keinen Druck, Kredite zurückzahlen zu müssen“, ist Goldemann froh, dass sie grundsätzlich über Verbesserungen oder Umstellungen frei entscheiden können. Und er ergänzt: „Wir hoffen, dass ‚Augsburg gründet’ ein Sprungbrett bietet, damit wir Investoren finden, die uns durch ihr Know-how weitere Möglichkeiten eröffnen.“

    Im elterlichen Staplerservice-Betrieb hatte der Wortelstettener von Kindesbeinen an mit Gabelstaplern zu tun. Immer wieder ärgerte er sich, wie lange es dauert, Ersatzteile zu bekommen. Bei Gabelstaplern gehen da schon mal fünf bis zehn Tage ins Land, zusätzlich ist es für die an ihre Vertragspartner gebundenen Werkstätten nicht so einfach, an Ersatzteile von Konkurrenzunternehmen zu kommen. Kempter erklärt: „Wenn Gabelstapler regelmäßig gewartet und mit den richtigen Ersatzteilen versorgt werden, können sie 20 bis 40 Jahre eingesetzt werden.“ Jedoch gibt es rund 240 Marken und davon wieder etwa 50 Modelle, die in der Regel alle fünf Jahre wechseln. Ähnlich wie bei Autos, wofür es schon lange Online-Portale gibt.

    Namhafte Betriebe unter den Stammkunden

    Um das zu ermöglichen, haben sie Kooperationen mit Großhändlern und Herstellern geschlossen und über Agenturen Programmierer gefunden, die inzwischen ruckzuck notwendige Änderungen in die eigens erstellte Software einarbeiten. Goldemann freut sich, dass seine Idee so eingeschlagen hat und sagt: „Inzwischen kaufen sogar Service-Betriebe bei uns die Ersatzteile, obwohl wir befürchtet haben, dass die uns als Konkurrenz sehen.“ Auch namhafte Markenbetriebe mit eigenen Instandhaltungsabteilungen zählen inzwischen zu den Stammkunden. Grundlage dafür ist wiederum die ISO-Zertifizierung des jungen Unternehmens, die Abnahme soll im Dezember erfolgen. Aufgrund vieler Anfragen nach Zubehör, sind sie noch eine Kooperation mit einem großen Zulieferer eingegangen.

    Ein großes Dankeschön sprechen sie noch aus, immerhin haben beide Familien mit kleinen Kindern: „Wir haben unheimlich tolerante Frauen. Ohne, dass die uns den Rücken freihalten, könnten wir das nicht stemmen.“

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