Downloads brauchen eine halbe Ewigkeit bis sie heruntergeladen sind, Steaming-Dienste wie Netflix und Sky geraten immer wieder ins Stocken und wer auf Webseiten mit großen Bildern surfen möchte, der braucht viel Geduld: Für einige Einwohner in Glött ist eine langsame Internetverbindung ganz normaler Alltag.
Vor welchem Problem die Aschberggemeinde steht
Das Projekt „Höfebonus“ des Freistaats sollte die Probleme lösen. Durch den bezuschussten Glasfaserausbau sollten auch die letzten weißen Flecken in Bayern mit flächendeckend schnellem Internet versorgt werden. Davon wollte auch Glött profitieren. Doch weil in der Aschberggemeinde nur knapp 30 Anschlüsse versorgt werden müssen, findet sich kein Netzanbieter, der den Ausbau übernimmt.
Bürgermeister Friedrich Käßmeyer gibt jedoch nicht auf. In der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte er: „Wir sind auf einen Betreiber angewiesen und bleiben dran.“ Bei der Telekom bestehe noch immer kein Interesse, die Anschlüsse an der Feldbachmühle, in Heudorf, am Sportplatzweg und an der Kläranlage mit schnellem Internet zu versorgen. Und das, obwohl der Telefonanbieter bereits einen Großteil der Anschlüsse im Ort betreibt. Das sei vermutlich einfach nicht wirtschaftlich genug für das Unternehmen, meint der Rathauschef.
Warum die letzte Hoffnung an Miecom hängt
Beitbandberater Herwig Rößner, der die Gemeinde bei ihren Planungen unterstützt, hatte allerdings positive Nachrichten mit in die Sitzung gebracht: Bei einer erneuten Ausschreibung will Netzdienstleister Miecom, der sich auf kleinere Kommunen spezialisiert hat und bereits in Aislingen und Holzheim vertreten ist, ein Angebot abgeben.
Die Gemeinde müsste dann mit Kosten von knapp 350000 Euro rechnen, informierte er. Das Angebot sei realistisch. Man müsse im Hinterkopf behalten, dass rund 80 Prozent davon gefördert werden, betonte der Berater. Zwar sei das Förderprogramm um ein weiteres Jahr verlängert worden, eine Entscheidung müsse aber dennoch zeitnah her, riet er dem Gemeinderat.
Wie es jetzt mit dem Glasfaser für Glött weitergehen soll
Einzig beim Neubaugebiet am Sportplatzweg müsste die Gemeinde in Vorleistung gehen und Leerrohre verlegen, in die anschließend Verbindungsleitungen eingezogen werden könnten. Rößner sagte: „Miecom würde diese der Gemeinde dann abkaufen.“
Dass endlich Bewegung in den Breitbandausbau kommt, fand bei den Gemeinderäten Zustimmung und auch Bürgermeister Käßmeyer zeigte sich zufrieden über die neue Ausschreibung. Er bekräftigte: „Uns bleibt nur zu hoffen, dass wir dieses Mal einen Schritt näher am schnellen Internet sind und auch wirklich ein Angebot erhalten.“
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