Egal, ob Schlaganfall, Schädel-Hirn-Traumata, Multiple Sklerose, Parkinson oder Demenz – all diese neurologischen Erkrankungen haben eine Gemeinsamkeit: Sie schränken den Alltag der Betroffenen in vielen Aspekten ein. Um wieder mehr Lebensqualität in das Leben zu bringen, hat Yvonne Bayerle vom TV Lauingen eine besondere Reha-Sport-Gruppe ins Leben gerufen. Die Trainerin möchte möglichst viele Menschen mit neurologischen Krankheiten für das neue Programm motivieren und erklärt: „Sport hat auf alle Krankheiten einen positiven Effekt.“
Welches Ziel die neue Sportgruppe verfolgt
Damit Betroffene nicht länger einsam zu Hause säßen, soll die neue Sportgruppe beim TV Lauingen nicht nur Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft fördern, sondern auch einen Austausch mit Gleichgesinnten ermöglichen. Im Landkreis und auch im angrenzenden Günzburg gebe es eine solche Möglichkeit bisher nicht. Dabei sei der Bedarf groß, betont Bayerle. „Aktuell gibt es nur die stationäre Reha. Doch sobald ein Patient entlassen wurde, fehlen unterstützende Maßnahmen.“
Auch ein Mediziner betreut die Teilnehmer
Gemeinsam mit Mediziner Reinhold Görlitzer soll sich das nun in Lauingen ändern. „Zu uns darf jeder kommen, der sich bewegen möchte“, sagt Bayerle. Es spiele dabei keine Rolle, welche neurologischen Einschränkungen ein Teilnehmer habe. Übungen und Bewegungsabläufe könnten individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Deshalb gebe es auch bei einer Anmeldung ein Vorgespräch, erklärt die Trainerin. Bereits dort könnten körperliche Einschränkungen und eventuelle gesundheitliche Probleme angesprochen werden.
Bezahlen müssten die Teilnehmer den Reha-Sport in Lauingen nicht. „Wenn der Arzt ein Rezept ausstellt, darf bei uns mitgemacht werden“, erklärt Görlitzer, der die Gruppe bei medizinischen Fragen unterstützt.
Wie das Training aussieht
Im Vordergrund soll bei den wöchentlichen Treffen der Spaß stehen. „Bewegung ist wichtig– besonders dann, wenn man nicht mehr ganz gesund ist“, erklärt er. Grundsätzlich könne sich jeder in seinem Rahmen noch bewegen. Bei den Übungen sollen deshalb vor allem alltägliche Abläufe trainiert werden. Zusätzlich sollen auch die Muskulatur, die Kraft und das Gleichgewicht gestärkt werden.
Abwechslung steht dabei in jeder Stunde an oberster Stelle. Trainerin Yvonne Bayerle kann sich auch gut vorstellen, mit Musik zu arbeiten. Sie erklärt: „Das Taktgefühl bleibt einem Menschen trotz Erkrankung oft erhalten, das können wir für unsere Übungen nutzen.“
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