Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Gastspiel: Leidenschaft und Gefühlstiefe

Gastspiel

Leidenschaft und Gefühlstiefe

    • |
    Roberto Legnani und Ariana Burstein bei ihrem Konzert in der Binswanger Synagoge.
    Roberto Legnani und Ariana Burstein bei ihrem Konzert in der Binswanger Synagoge. Foto: Foto: Ruf

    Binswangen Wenn Musik „ein Hauch von Gottheit“ ist, wie der Schweizer Pianist und Dirigent Edwin Fischer einmal gesagt hat, dann wurde dies einmal mehr beim Konzert des Duos Ariana Burstein & Roberto Legnani in der Binswanger Synagoge erahnbar. Auf ihrer Tournee aus Anlass ihres 15-jährigen Bühnenjubiläums führte die beiden Ausnahmemusiker ihr Weg erneut in nordschwäbische Gefilde.

    Burstein und Legnani lieben den historischen Konzertraum in der Alten Synagoge besonders, ist dort doch ein Hauch von jüdischer Geschichte, die sich mitten in einem kleinen Dorf ereignete, ganz deutlich zu spüren. Zwei Stunden an einem verregneten Herbstsonntag bei so seelenvoll vorgetragener Musik zu verbringen, hat sich für die Besucher wirklich gelohnt.

    Atemberaubender Start mit „Celtic Fantasy“

    Der Gitarrist und die Cellistin zaubern gleich nach den ersten Klängen ein Lächeln in die Gesichter der aufmerksamen Zuhörer. Was kann es für einen Künstler Schöneres geben? Der Start ist mit „Celtic Fantasy“, einem keltischen Musikgenre angehörend, gleich atemberaubend. Man sieht bei dieser entspannenden Musik buchstäblich vor seinem geistigen Auge das geheimnisvolle englische Stonehenge vorüberziehen. „Villanesca“ von Enrique Granados erfreut mit seinen heiteren und melancholischen Sequenzen. Beim „Adagio“, das eines der bekanntesten Stücke von Tomaso Albinoni ist, zeigt die Cellistin Ariana Burstein ihr von Gefühlstiefe geprägtes Spiel in anrührender Weise. Diese wunderbare Künstlerin zelebriert ihr musikalisches Können so eindrucksvoll, dass man als Zuhörer nur still staunen kann.

    Gitarre und Cello machen sich dann beim Traditional Irish Song „The Coolin“ eindeutig Offerten. Roberto Legnani, der sich in den vielen Jahren seines künstlerischen Schaffens sein Instrument bis in die kleinsten Nuancen hinein erobert hat, zaubert eine Klangfülle in sein Spiel, die ihresgleichen sucht. Die facettenreiche Schönheit des Interpretierten kommt bei den „Romances populares de Espana“ überwältigend zum Ausdruck.

    Beide Musikinterpreten glänzen beim Thema „Sinti-Suite“ und hier akzentuiert mit dem Tango „Latscho diwes“ des mittlerweile verstorbenen Titi Winterstein, einem engen Bekannten des Duos. „Mazal tov“ (viel Glück) wünschen die Protagonisten des Abends am Ende ihren restlos begeisterten Zuhörern, bevor sie sich noch mit zwei argentinischen Tangos als Zugabe verabschieden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden