Die junge Frau hatte eine Ausbildung als Gestalterin für visuelles Marketing abgeschlossen, für Schaufenstergestaltung und Inneneinrichtungen. Arbeit fand die 26-Jährige nicht. Ihr Deutsch ist etwas brüchig, denn die zierliche Frau ist von Geburt an schwerhörig. Also zog sie aus der Nähe von Frankfurt am Main nach Dillingen. Dort arbeitet sie jetzt in der neuen Cafesitobar in der Rosenstraße 11 in
Am Donnerstag, 16. Juli, 12 Uhr, wird das neue Café eröffnet, ein Projekt von Lebenshilfe, der Roko GmbH (ein gemeinnütziger Dienstleistungsbetrieb der Lebenshilfe Donau-Ries, der Lebenshilfe Dillingen und der Gemeinde Asbach-Bäumenheim) und der Gundelfinger Bäckerei Lindenthal. Von den insgesamt 17 Mitarbeitern haben acht ein Handicap. Gerhard
Angeboten werden künftig Frühstück, eine wechselnde Wochenkarte, Mittagstisch, Kuchen und Torten sowie Snacks auch zum Mitnehmen. Um sich von anderen Gastronomiebetrieben abzugrenzen, gibt es auch spanische Gerichte. Der Name „Cafesito“ stammt aus dem Spanischen und heißt kleines Café.
Die ersten fünf Jahre lang wird die Einrichtung von Integrationsamt und der Aktion Mensch unterstützt. „Wir wollen und müssen schwarze Zahlen schreiben“, betont Johann Uhl. Damit das Café keinen Fehlstart erleidet, fanden mehrere Probetermine statt. Dabei wurde nicht nur Tabletttragen geübt; 2000 Semmeln hat Bäckermeister Lindenthal mit dem Team gebacken, bis alles gepasst hat. Unter den Mitarbeitern sind auch alleinerziehende Mütter, Menschen mit psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen, alle seien hoch motiviert. Die schwerhörige Frau sagt: „Hier ist jeder auf seine Weise einzigartig.“ Im Cafesito könnten sie und ihre Kollegen beweisen, „dass wir trotz unserer Probleme normal arbeiten können“.