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Forsten: Ein Pilz macht den Eschen den Garaus

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Ein Pilz macht den Eschen den Garaus

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    Vor knapp zehn Jahren wurde das Eschentriebsterben in Bayern erstmals nachgewiesen. Die Bilanz bisher ist laut einer Pressemitteilung erschreckend. Der für die Eschen tödliche Pilzbefall sei mittlerweile in ganz

    Verursacher dieser Krankheit ist das falsche weiße Stengelbecherchen, ein aus Ostasien eingeschleppter Pilz. Dieser befällt sowohl junge als auch alte Bäume und zunächst die Blätter, von wo er über die Blattstiele in das Holz vordringt. Die befallenen Zweige und Äste sterben ab. Durch steten Neubefall verliert der Baum immer mehr Blätter und stirbt letztlich ab. Der geschwächte Baum ist zudem leichtes Opfer für Sekundärschädlinge wie den Eschenbastkäfer oder den Hallimasch.

    Letzterer dringt in die Wurzel ein und zersetzt diese in kurzer Zeit. Herabfallende, abgestorbene Äste und aufgrund der rasch voranschreitenden Wurzelfäule unvermittelt umstürzende Bäume sind gefährliche Folgeerscheinungen des Eschentriebsterbens. Helmut Weixler warnt eindringlich vor diesen Gefahren, die von absterbenden oder abgestorbenen Eschen ausgehen.

    Um die Gefährdung von Waldbesuchern zu verringern, fällen die Mitarbeiter des Forstbetriebs Kaisheim stark erkrankte oder abgestorbene Bäume entlang von Wanderwegen oder Straßen. Doch auch um die rasch einsetzende Holzentwertung des begehrten Eschenholzes zu verhindern, müssen stark erkrankte Bäume mit wertvollen Stämmen eingeschlagen werden. Eschenholz ist hart und elastisch. Es wird für Arbeits- und Sportgeräte sowie im Innenausbau und als Möbelholz gerne verwendet und erzielt hohe Preise.

    Leider gibt es nur wenig Eschen, die der Krankheit trotzen können. Experten gehen davon aus, dass nur etwa drei bis fünf Prozent aller Eschen überleben werden. „Gerade die gesunden Bäume müssen stehen bleiben, um diese Baumart zu erhalten“, so Revierleiter Stefan Schimmer.

    Helmut Weixler fürchtet, dass gerade im Auwald das Eschentriebsterben in kurzer Zeit massive Waldveränderungen mit sich bringt. Auf den entstehenden Freiflächen lässt Stefan Schimmer im Auwald nun Baumarten wie Feldulme, Flatterulme oder Eiche pflanzen, um die Kalamitätsflächen weiterhin als Hartholzauwald zu erhalten. (pm)

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