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Finanztipps und Kabarett

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    Beim 10. Anlegerkolleg der Raiffeisen-Volksbank Dillingen gab es Informationen und kabarettistische Unterhaltung. Auf dem Foto (von links): Christian Weigl, Vertriebsdirektor Bayern von Union Investment; Vorstand Rainer Hönl; Kabarettist Christoph Brüske; Fachreferent Hans Hoelzl; Vorstandssprecher Alexander Jall. Foto: Pawlu
    Beim 10. Anlegerkolleg der Raiffeisen-Volksbank Dillingen gab es Informationen und kabarettistische Unterhaltung. Auf dem Foto (von links): Christian Weigl, Vertriebsdirektor Bayern von Union Investment; Vorstand Rainer Hönl; Kabarettist Christoph Brüske; Fachreferent Hans Hoelzl; Vorstandssprecher Alexander Jall. Foto: Pawlu Foto: Pawlu

    Hans Hoelzl, Portfoliomanager bei Union Investment Frankfurt, und Christoph Brüske, Kabarettist aus dem Rheinland, behandelten das Thema Globalisierung mit kontrastierenden Methoden. Den Fachvortrag charakterisierte die Überzeugungskraft der Statistik, die Weltsicht des Kabarettisten lebte von den Geistesblitzen der Satire.

    Global denken, regional sprechen - nach diesem Grundsatz trug Hans Hoelzl seine Analyse der "Emerging Markets" (EM) in niederbayerischer Sprachfärbung vor. Seine Diagnose: Die aufstrebenden Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien, die schon heute das Wachstum der Industriestaaten in den Schatten stellen, profilieren sich aufgrund geringerer Staatsverschuldung, zunehmender Urbanisierung und wachsenden Jahreseinkommens der Bevölkerung als die führenden Märkte der Zukunft. Die starke Position der EM-Staaten basiert auch auf dem Reichtum an Rohstoffen und Arbeitskräften. Schon im Jahr 2030 könnten diese Länder knapp die Hälfte der weltweiten Marktkapitalisierung bestimmen.

    Allerdings, so Hoelzl, kennzeichne sich der Bewertungszyklus der EM-Staaten bisher durch extreme Volatilität: Der Schwankungsbereich von Wertpapierkursen, Rohstoffpreisen, Zinssätzen und Investmentfonds-Anteilen sei schwer zu prognostizieren. Andererseits hätten die EM-Staaten die globale Finanzkrise der zurückliegenden Jahre besser überstanden als die Industrieländer.

    Abschließend erläuterte Hoelzl einige Emerging Market Fonds von Union Investment, dem Partner der Raiffeisen-Volksbanken. Kennzeichnend für diese Fonds-Angebote sei die regionale Ausrichtung beispielsweise auf den asiatisch-pazifischen Raum, auf den Mittleren Osten und Nordafrika. Der "UniEM-Global"-Fonds konzentriere sich auf die Wirtschaftskraft der BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China). Die Anlageexperten der Raiffeisen-Volksbank stehen für beratende Gespräche zur Verfügung.

    Kurioses zur Globalisierung

    Zur Verfügung stand an diesem Abend auch der Kabarettist Christoph Brüske, wenn es um die Kuriositäten der mentalen Globalisierung ging. Vorstand Reiner Hönl hatte einleitend mit vollem Recht eine geistreiche Politsatire mit Zeitanalyse und Lokalkolorit angekündigt. Und Vorstandssprecher Alexander Jall würdigte unter dem Beifall der Besucher abschließend Brüskes Ironie und dessen "geniale Hommage auf die Stadt Dillingen".

    Tatsächlich sorgte Brüske für ein Feuerwerk brillanter Pointen. Er zitierte Bischof Mixa mit dem Ausspruch "Ich schlag mich so durch", ließ eine erotisierte Dame bekennen, dass sie im Toyota "nicht mehr zu bremsen" sei, charakterisierte die Spieler des FC Bayern als "Kein-Tor-Hosen". Die globale Wirtschaftsverflechtung führe dazu, "dass mancher Krabbensalat mehr in der Welt herumkomme als der Außenminister". Ein Manager der Hypo Real Estate wird aus Brüskes Sicht zum Zauberer, wenn er sagt: "Ich kann Ihr Geld verschwinden lassen." Und ein besonderes Glanzstück kabarettistischer Kunst schuf Brüske mit seiner ironisch-liebevollen Stadtbeschreibung Dillingens: "Fahr von Lauingen nach Osten, / dann kommst du schnell auf deine Kosten."

    Nach so viel Witz und rhetorischer Souveränität war es nur konsequent, dass der Beifall der Zuhörer mehrere kabarettistische Zugaben erzwang.

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