Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

FOS in Dillingen: Diese Schule macht blau

FOS in Dillingen

Diese Schule macht blau

    • |
    Franz Haider leitet nicht nur das Dillinger Bonaventura-Gymnasium, sondern auch die neue Fachoberschule (FOS). Beide Schulen gehören zum Schulwerk der Diözese in Augsburg. Deren Logo ist blau. Die Farbe wird auch die neuen Klassenzimmer bestimmen.
    Franz Haider leitet nicht nur das Dillinger Bonaventura-Gymnasium, sondern auch die neue Fachoberschule (FOS). Beide Schulen gehören zum Schulwerk der Diözese in Augsburg. Deren Logo ist blau. Die Farbe wird auch die neuen Klassenzimmer bestimmen.

    In einem Monat sind die Schulferien schon wieder zu Ende. Dann geht in Dillingen eine neue Schule an den Start, die Fachoberschule (FOS) des Schulwerks der Diözese Augsburg. Sie ist in einem Stockwerk des Scala-Gebäudes untergebracht. „Wir haben 32 Anmeldungen, zehn für den technischen Zweig und 22 für den Zweig Wirtschaft/Verwaltung“, sagt Schulleiter Franz Haider bei einer Besichtigung der neuen Schulräume. Die Toiletten sind saniert worden. In den Klassenzimmern im zweiten Stock wurden blaue Teppichböden verlegt. Die Wände sind gestrichen. Auch die Stadt Dillingen, der das Gebäude gehört, helfe viel und spontan, damit die Sanierung vorankommt. Das bunte Mosaik, das früher Grundschüler bestaunten, ist aufpoliert und jetzt ein fröhlicher Farbklecks in dem großen hellen Raum, von dem die beiden Klassen- und ein Lehrerzimmer abgehen. Auch ein Aufenthaltsraum ist möglich, doch zuerst sollen blaue Sofas mittendrin in dem großen Flur stehen, dann werde man sehen, wie gemütlich das ist. „Diese Etage soll nur für die FOS’ler sein“, erklärt Haider. Alle Möbel sind neu, die bestimmende Farbe ist blau. Das ist die Farbe des Schulwerks, die Lieblingsfarbe des Schulleiters und peppig sei es ja auch, sagt er und lacht. „Die Optik gehört dazu.“

    In einem Klassenzimmer werden die neuen Schüler gemeinsam in Fächern wie Deutsch, Geschichte oder Englisch unterrichtet. Ansonsten werden beide Zweige geteilt. Alle Räume sind vernetzt. Überall stehen oder hängen Beamer und Dokumentenkameras – und grüne Tafeln. „Eine Schule ohne Kreide ist keine Schule“, sagt Haider. WLAN gibt es auch. Schließlich gehört die Handy- nutzung inzwischen in jeder Jahrgangsstufe unter Anleitung des Lehrers zum Unterricht. Ein vernünftiger und seriöser Umgang verhindere, dass die Schüler den Lehrer austricksen, meint Haider. Er glaubt, dass ein grundsätzliches Handyverbot an Schulen bestehen bleiben wird. Aber richtig genutzt, sei das Smartphone etwas Gutes.

    Die umfangreichsten Arbeiten in dem Stockwerk sind inzwischen abgeschlossen. In der ersten Schulwoche wird die FOS mit einem Festakt eingeweiht. Die neuen Schüler werden am ersten Schultag um 10 Uhr begrüßt und von ihren Klasslehrern herumgeführt. Viele würden sich schon auskennen, weil sie im Sommer auf der Bonaventura-Realschule, also auf dem gleichen Gelände, ihren Abschluss gemacht haben. Für Franz Haider dagegen ist es eine besondere Herausforderung, leitet er doch Bonaventura-Gymnasium und FOS parallel. Die Fünftklässler wird er zusammen mit seinen Kollegen schon um 8.30 Uhr begrüßen. Allein mit den Sekretärinnen habe er die FOS vorbereitet, eine bewusste Entscheidung. „Die Kollegen sind ja auch alle gut ausgelastet. Aber auf Dauer geht das nicht so.“ Dann wird delegiert. Florian Schuster vom Bona-Gymnasium ist einer der neuen FOS-Klassleiter, außerdem neuer Beratungslehrer und hat bereits FOS-Erfahrung. Die meisten Kollegen, die an der FOS unterrichten, sind ebenfalls vom Gymnasium, dazu kommen zwei von berufsbildenden Schulen und ein Kollege aus München, der im Verwaltungsbereich unterrichten wird – und zwar immer am Wochenanfang. Denn während normalerweise Unterricht und Praktikum jeweils wochenweise wechseln, hat man sich in Dillingen für ein anderes System entschieden: Von Montag früh bis Mittwochmittag findet laut Haider der Unterricht statt, ab Mittwochmittag bis Freitagnachmittag arbeiten die Schüler im Rahmen eines Praktikums bei einem Betrieb oder in einer Verwaltung mit. „Wir wollen die jungen Leute mehr in der Schule haben“, erklärt der Schulleiter.

    Da die meisten Praktika in Dillingen, Höchstädt, Lauingen und Gundelfingen, also entlang der Agilis-Zugverbindung liegen, sei das kein Problem. Viele Betriebe hätten diesen Plan unterstützt und andere Fachoberschulen, die das gleiche Konzept hätten, fänden es gut. „Wir werden sehen, wie es funktioniert.“ Bei der Suche nach Praktikumsstellen habe auch die IHK sehr geholfen. Haider will die Zahl der Praktika ausbauen. Der Bedarf hänge auch vom Einzugsgebiet ab. Bislang hat Haider zum Beispiel keine Anmeldungen aus Wertingen. „Aber ich denke, das wird sich ändern.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden