Startseite
Icon Pfeil nach unten
Dillingen
Icon Pfeil nach unten

Erkundung in Binswangen: 10000 Jahre altes Wasser kommt über Umwege nach Hettlingen

Erkundung in Binswangen

10000 Jahre altes Wasser kommt über Umwege nach Hettlingen

    • |
    Die Technik im Betriebsgebäude des Zweckverbands der Kugelberggruppe nahmen die Besucher in Augenschein, bevor es zu den Brunnen im nahegelegenen Donauried ging.
    Die Technik im Betriebsgebäude des Zweckverbands der Kugelberggruppe nahmen die Besucher in Augenschein, bevor es zu den Brunnen im nahegelegenen Donauried ging.

    Was geht in dem unscheinbaren Wasserwerk, das inmitten eines Binswanger Wohngebietes liegt, eigentlich vor sich? Und wie kommt das Wasser von dort nach Hettlingen? Auf Einladung von Ortssprecher Franz Stepan trafen sich etwa 20 Hettlinger in Binswangen.

    Er erinnerte an Zeiten, als Hettlingen noch eigenständig und das Trinkwasser des heutigen Wertinger Ortsteils nur in begrenzter Menge vorhanden war. „Wir Älteren wissen das noch, wie es war, wenn wir den Wasserhahn aufgedreht haben und es kam nichts mehr heraus.“ 1971 schloss sich Hettlingen dem Wasserzweckverband der Kugelberggruppe an, der 1967 von den Gemeinden Binswangen und Roggden gegründet wurde.

    Im Binswanger Wasserwerk erklärten die Mitarbeiter Werner Domler und Andrea Hertle den Vorgang der Wasseraufbereitung. Die Gäste staunten, als Domler erzählte: „Das Wasser aus dem Tiefbrunnen ist 10000 Jahre alt, nicht ganz klar und riecht leicht schweflig. Aber der Geruch verflüchtigt sich nach wenigen Sekunden.“ Dieses Wasser, bei dem das Wasserwirtschaftsamt bestimmt, wie viel jährlich gefördert werden darf, wird mit dem aus den beiden zehn Meter tiefen Flachbrunnen gemischt. Im Wasserwerk in der Friedhofstraße wird es in den großen hellgelben Behältern, welche zwei Stockwerke hoch sind, erst einmal gereinigt, und dann mit den Pumpen weiter verteilt: Zu den Hochbehältern in Binswangen und Rieblingen. Zwei Kammern, die jeweils 750 Kubikmeter fassen, werden in

    Von dort aus wird das Wasser weiter nach Lauterbrunn gepumpt. Doch wenn die Pumpen sich ausschalten, läuft es durch die Leitungen zurück zu den niedriger liegenden Ortschaften, auch von Rieblingen nach Hettlingen. Nicht zurück in das Wasserwerk, dafür sorgt ein Druckkessel, der das Wasser wie ein Puffer abfedert. Das alles geht automatisch.

    Domler erklärte: „Wenn der Rieblinger Hochbehälter meldet, er braucht Wasser, schalten die Pumpen ein.“ Die Besucher erfuhren, dass die Wasserversorgung über eine Notstromversorgung verfügt und manche fragten Andrea Hertle, die am PC das Leitungsnetz zeigte, genau, wo diese auf ihrem Grundstück verlaufen. Da der Bestand in Hettlingen erst in diesem Jahr wieder aufgenommen wurde, konnte die Mitarbeiterin genau Auskunft geben.

    Abschließend schauten sich die Hettlinger noch in dem eingezäunten waldähnlichen Gelände um, wo sich die zwei Flach- und der Tiefbrunnen befinden. Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Kugelberggruppe versorgt die Orte Binswangen, Laugna und Zusamaltheim mit Ortsteilen, die Wertinger Ortsteilen Hettlingen, Roggden, Prettelshofen, Rieblingen, Hohenreichen, Possenried, Neuschenau und Hirschbach sowie Emersacker, Feigenhofen, Salmannshofen, Affaltern und Lauterbrunn. Gibt es Störungen, sind die Mitarbeiter Werner Domler und Andrea Hertle 24 Stunden am Tag erreichbar.

    Die Tour der Hettlinger war zu dieser Zeit jedoch noch nicht vorbei. Ihr Weg führte sie noch zur Besichtigung und Einkehr ins Binswanger Schillinghaus.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden