2011, irgendwo in Indien. Im Rahmen ihres Studiums besucht Katja Wagner vier Wochen lang die Orte, an denen T-Shirts, Hosen und Schuhe genäht und gefärbt werden. Was sie dort erlebt, schockiert sie nachhaltig: In den Elendsvierteln, zwischen den Baracken der Arbeiter, steigt ihr der Gestank von Urin in die Nase. Knietief stehen sie in kurzer Hose in großen Töpfen voller Färbemittel, stampfen durch die bunte Brühe, ihre Haut von den Chemikalien angegriffen. So erzählt es Wagner später. Es ist einer der Momente, der sie entscheiden lässt: Das muss auch anders gehen.
Lauingen/Ansbach