Wer eine „Hamlet“-Aufführung besucht, muss auf alles gefasst sein. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts konzentriert sich die Interpretationswut von Anglisten, Germanisten und Regisseuren auf dieses Shakespeare-Stück. Auch in der Gegenwart toben sich fantasiereiche Geister an „The Tragicall Historie“ aus dem Jahr 1602 aus: Hamlet wird auf deutschen Bühnen als leidende Frau, als ideologisierte Bestie, als weltferner Schwärmer und als verträumter Repräsentant menschlicher Abgründe vorgeführt.
Theater