Um den Solarpark Obere Reuthe südlich von Höchstädt bauen zu können, muss der Flächennutzungs- und Landschaftsplan geändert werden. Außerdem muss ein Bebauungsplan erstellt werden. Das Fotovoltaik-Projekt will die Firma Greenvest Solar aus Starnberg zusammen mit dem Büro Energy Forever des Gundelfingers Johannes Strasser verwirklichen.
Die entsprechenden Entwürfe wurden im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung ausgelegt und den entsprechenden Stellen zugesandt, erklärte Bürgermeister Gerrit Maneth. In der Stadtratssitzung ging es darum, welche der umfangreichen Stellungnahmen eingearbeitet werden müssen, bevor die Unterlagen erneut ausgelegt werden können. Und es waren durchaus viele wohl ausformulierte Stellungnahmen der verschiedensten Behörden und von Bürgern, die Stadtbaumeister Thomas Wanner zu erläutern hatte.
Eine Stellungnahme der Naturschutzbehörde am Landratsamt zielt beispielsweise auf den Hinweis der Stadt, dass bei der Fläche schon eine Vorbelastung durch Bauschuttablagerungen besteht. Das wiederum ist ein Kriterium, dass eine Fläche für einen Solarpark geeignet ist. Die Naturschutzbehörde dagegen bezweifelt die Eignung, weil es sich hauptsächlich um Ackerflächen handelt und nur zum Teil um „oberflächlich ausgekieste zum Teil mit Bauschutt verfüllte Schürfgruben bis circa 1,5 Meter Tiefe“. Die wiederum hätten sich zu Biotopen entwickelt und sollten bis auf Überlappungen am Rand nicht von Modulen überdeckt werden. Die Stadt Höchstädt dagegen verweist auf ein ökologisches Konzept von Donautal-Aktiv für einen solchen Solarpark aus dem Jahr 2010.
Wanner sagte, dass die Grundlage des Projekts hier entnommen wurde und zog das Fazit: „Durch die ‚Anlage kommt es zu keiner Beeinträchtigung der Auefunktion. In Bezug auf Grundwasserneubildung, -rückhalt und -reinigung wird es durch die Umwandlung von Acker in extensives Grünland ohne Einfluss von Düngemittel oder Pestizideinsatz zu einer Verbesserung kommen.“ Ein strukturreicher, vielseitiger Lebensraum werde entwickelt. Es werden laut Stadtbaumeister noch Gespräche des Investors mit der Behörde stattfinden. Mit den örtlichen Jägern sei schon gesprochen worden. Die Stadträte stimmten zu, dass das Verfahren weitergeführt wird.